Die Vareler Honigkuchen -und Lebkuchenfabrik!
Honigkuchen Klaus beendete die Produktion vor fast 50 Jahren.
Varel / Varel/Windallee Als der junge Louis Klaus sich als gewitzter Pefferküchler und Konditor nach umfassender Ausbildung in seinem Fach in Varel niederließ, wusste er schon längst, dass nicht alle Lebkuchen aus Nürnberg kommen müssen. Sein ausgeprägter Sinn für die Würze von Honigkuchen, Pfefferkuchen und den feinen Lebkuchen übertrug sich auf den bald wachsenden Stamm seiner Facharbeiter. Schon 1904 baute sich das Unternehmen an der Windallee weiter aus und schalteten auf Dampfbetrieb um. Die moderne Bonbon-Fabrikation wurde aufgenommen und sogar eine eigene Stromversorgungsanlage ließ man dort errichten, die man in Varel bis dahin überhaupt nicht kannte. Im Jahre 1911 traten der Sohn des Gründers und 1919 auch der Schwiegersohn als Teilhaber bei. 1924 zerstörte ein nächtliches Großfeuer einige Teile der Fabrik. Ein Wiederaufbau begann wegen der wirtschaftlichen Lage erst wenige Jahre später. Die drückende Last schlechter Jahre erreichte 1935 ihren Höhepunkt mit der Stilllegung der Fabrik. Der damals 80jährige Gründer rief seinen Neffen Gustav Klaus zu Hilfe. Der kam aus Potsdam nach Varel und übernahm die Firma. Schon im Jahre 1959 feierte die Firma Honigkuchen Klaus ihr 75 jähriges Jubiläum. Am 31.12. 1962 gab Gustav Klaus seine Firma auf. Der 79jährige Inhaber konnte seiner Firma keinen männlichen Nachkommen übergeben. Danach hat sich noch die Firma Bahlsen eingeschaltet, bis sie 1965 das neue Areal an der Hafenstrasse bezog. Im September 1967 eröffnete Herr Plenio einen Verbrauchermarkt in den Gebäuden an der Windallee. Der dann auch 1970 vom CO/OP Markt aus Wilhelmshaven übernommen wurde. Danach folgte der BFT Markt (nun an der Hafenstrasse), ein Gartencenter und guter letzt war hier für eine geringe Zeit auch Honda Henseleit nieder gelassen. Im Jahre 1991 wurde das komplette Gebäude abgerissen, und seither steht hier die Rathaus-Passage. Während der 79jähriger Produktion der Honigkuchenfabrik, muss ein herrlicher Duft die Windallee anlangt geschwebt sein. Schöne Fotos der Honigkuchenfabrik und auch andere historische Gebäude aus Varel findet man in den Heimatbücher von Udo Klün: Das waren noch Zeiten, Band 1-4.
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