Liköre aus Varel !
Lange Zeit eines der ältesten Vareler Geschäfte.
Varel / Varel/Stadt
Nahezu im Mittelpunkt der Stadt Varel hatte die damalige Firma Gebr. Eisenbart im Jahre 1880, von ihrem Vorgänger Friedrich Wilhelm Melcher, das Gebäude an der Ecke Neumühlen– Obernstraße erworben. In diesem Gebäude betrieben seit dem 17. Jahrhundert schon mehrere Vorgänger einen Wein- und Spirituosen Handel. Das von der Firma Gebr. Eisenbart benutzte Gebäude wurde bis 1885 sogar mit einer Kolonialwarenhandlung betrieben. Das Haus mit dem auffälligen Putzgestaltungen an der Fassade, verfügte über zusätzlichen großen und praktischen Pack- und Lagerräumen, sowie Schuppen zur Lagerung von Flaschen und anderen Utensilien. Ob einen Bordeaux-Wein, Rheinwein, Portwein, Anuette-Likör, Ingber-Likör oder gar die Hausmarke „Lütjen Eisenbart“, das Angebot von Weinen und Likören war bei den Gebr. Eisenbart sehr reichhaltig.
Im Jahre 1937 erwarb der Kaufmann Gustav Gädeken die Likörfabrik. Besonders in den schlechten Nachkriegsjahren gelang G. Gädeken es, durch besondere Bemühungen einen großen Kreis seiner und die der Firma Gebr. Eisenbart langjährigen Stammkundschaft zufriedenzustellen. Nach der Währungsumstellung wurde das Geschäft einer Lebensmittel-Großhandlung angegliedert. Eine Hefe-Großhandlung hatte G. Gädeken schon seit 1927 betrieben. Die Weinhandlung gründete noch Filialen an der Vareler Hafenstraße und in Dangast, somit vergrößerte sich der Aktionsradius erheblich. Im Jahre 1960 eröffnete der Inhaber Gädeken nach einem umfangreichen Umbau das Geschäft als einen Feinkostladen zur Selbstbedienung. Mit praktischer und dabei gefälliger Anordnung der modernen Tresen, Kühlanlagen und einladenden Warensortimente, überzeugte der Feinkostladen die Vareler Kundschaft.
Dem Vareler Weinhandel Gebr. Eisenbart folgte später ein Modefachgeschäft „Insider“ mit junger Mode. Am 7. März 1991 eröffnete im historischen Gebäude, parallel zum Modegeschäft ein kleines Weinhaus Duddeck. Nach 18 Monaten bot sich das Geschäft noch größer und leistungsfähiger an. Der Inhaber Martin Fischer-Wasels griff kurz entschlossen die Möglichkeit die Verkaufsfläche vom „Insider“ zu übernehmen. Eine besondere Geschenkidee ergänzte das Weinhaus mit dem Vareler Motiven auf den Verpackungen edler Pralinenmischungen und auf Sektflaschen ( bekannter Vareler Schloßsekt). Das Vareler Weinhaus wurde später auf das Vareler Weineck umgetauft.
Die letzte Weinflasche ging hier am 28. Februar 2008 über den Ladentisch, an diesem Tag schloss das Vareler Weineck. Da fragt man sich: Wie viel Wein- und Likörflaschen wurde seit dem 17. Jahrhundert an diesem historischen Ort an Vareler Kunden überreicht?
Wo einst die leckeren Liköre der Firma Gebr. Eisenbart gekauft wurden, ist nun seit Februar 2009 das Kinderbekleidungsgeschäft „Pinochio“ zu Hause.
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