Sonntag, 12. Juni 2011, 20:58 Uhr
Vareler Papierkorb

Viele Vareler Häuser nur noch in der Akte "Fotodokumente" erhalten!

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Vor 20 Jahren fiel auch das Gebäude an der Mühlenstraße Nr.18 dem Baggerzahn zum Opfer.

Varel In seinem Buch „ Bauten aus Varel“ gab Dr. Ing. W. Janssen über das Haus in der Mühlenstraße Nr.18 noch im Jahre 1980 das Urteil ab, dass der Bauzustand des Hauses gut und es mit dem Nachbargebäude erhaltenswert sei.

Auch in der Liste der denkmalgeschützten Gebäude sind die Häuser Nr.18 und Nr.16 aufgenommen. So das der Erhalt nach dem § 6 des niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes eigentlich geboten war.

Der ehemals wunderschöne Giebel über dem Hauseingang des Hauses Nr.18 ist wahrscheinlich in den 50er Jahren dummerweise zurück gebaut wurden. Man hat damit auf die seltenen Verziehrungen verzichtet. Wirklich schade. (Man beachte das obere linke Foto)

Die Häuser waren teilweise zum Schluss noch bewohnt, dennoch verfiel die alte Bausubstanz immer mehr. Das Haus Nr.18 verfügte nicht mal über einer Heizung . Eine Sanierung des Gebäudes wäre damals zu aufwendig gewesen.

Die Möglichkeit den desolaten Zustand des Gebäudes zu beseitigen um eventuell eine komplette Renovierung zu erstellen, war nach Angaben des Eigentümers nicht möglich.         Somit wurde ein Antrag auf Abriss gestellt. Von der Denkmalschutzbehörde und auch von der Bezirksregierung wurde dieser sorgfältig geprüft.

Die Pflicht zur Erhaltung denkmalgeschützter Bausubstanz konnte in diesem Fall nicht durchgesetzt werden, da die Kosten für die Sanierung des Baues in keinem Verhältnis zu den Ertrag steht, den das Gebäude nach der Instandsetzung einbringen könnte.

So fiel das Gebäude an der Mühlenstrasse Nr.18, und das Nachbarschaftshaus, dem Abrissbagger zum Opfer. Nun war der Blickkontakt zum dahinter liegenden Autohaus an der Bergstrasse offen. Selbst der Vareler Papierkorb hat noch eine persönliche Erinnerung an das Haus Nr.18.

Ein älterer Mann, wahrscheinlich ein damaliger Bewohner, lackierte die Dachrinnen des Hauses neu. Er stand auf einer Trittleiter und hatte die Hemdärmel hochgekrempelt. Die Rinne bekam die frische Farbe Grün, und durch sein eifriges hin und her streichen des Pinsels, blieb die Farbe nicht nur an der Rinne,  auch die Hand und der ganze Arm bis zum Ellenbogen runter, trug die grüne Farbe ebenso leuchtend wie die Dachrinne.

Diesen Anblick wird man nicht wieder los.

 Die Baggerzähne werden leider auch in Zukunft an der Veränderung des Stadtbildes Varels beteiligt sein.  

 

 

 

 

 

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