Siedlungsverdichtung schreitet voran
Am 8.Mai fand die nach dem Baugesetz vorgeschriebene "Unterrichtung der Öffentlichkeit zur Durchführung des Bebauungsplanes 212 C (Deichhörn-Mitte)" statt. Die BI Dangast blieb dieser Veranstaltung fern mit folgender Begründung:
Dangast / Varel
1. Der B.-Plan 212 C ist bereits durch den Verwaltungsausschuss beschlossen. Wir sehen keine Veranlassung uns an einer bedeutungslosen Diskussion über die Fassadenfarbe oder dergleichen Belanglosigkeiten zu beteiligen.
2. Der Abriss des dort zuvor befindlichen Kursaales erfolgte durch den Investor, nachdem dieser „spontan“ (Andrea Peters auf Nachfrage der NWZ) feststellte, dass die Gebäudesubstanz marode sei. Dangast und die Stadt Varel verloren einen wichtigen Veranstaltungsort, der durch das Weltnaturerbeportal nicht ersetzt werden kann.
Der „Spontanabriss“ erfolgte, obwohl in allen Verträgen vom Erhalt der Gebäude ausgegangen worden war. Zur Verifizierung der angeblichen Baufälligkeit der aus solidem Klinker errichteten und nicht einmal 40 Jahre alten Gebäude, verlangte die BI von der Stadt Varel die Durchführung eines Beweissicherungsverfahrens. Dieser Forderung kam die Stadt nicht nach.
3. Die Nichtbebaubarkeit der Fläche Deichhörn-Mitte, wurde als ein gewichtiges Argument herangezogen, dem Investor als Ausgleich die Bebauung in der 50 m – Deichschutzzone zu ermöglichen. Angeblich sei aus städtebaulicher Sicht nur so eine passende Baulinie herzustellen – ein sowieso an den Haaren herbeigezogenes Argument, welches zudem ein Zeugnis planerischer Unfähigkeit offenbart.
4. Die BI lehnt die Bebauung von Deichhörn-Mitte mit den ursprünglich nicht geplanten Ferienwohnungen ab, weil dadurch die Siedlungsverdichtung ins Unverträgliche gesteigert wird. Der Siedlungscharakter gleicht mit zunehmendem Baufortschritt einer urbanen Bebauung, der „Nordsee-Park“ immer stärker einem Resort und damit einem Fremdkörper im dörflichen Dangast.
5. Seit 6 Jahren versucht die BI mit Argumenten grundsätzlicher Art, aber auch im Detail, den Taddigs-Plan aufzuhalten oder zu entschärfen. Nicht ein einziges Mal wurden relevante Vorschläge durch den Bürgermeister und der festgerosteten Mehrheitsfraktion aus SPD und CDU angenommen.
In der Bürgerfragestunde werden nur sehr selten Fragen befriedigend, ehrlich und transparent beantwortet. Den Bürgern wird nicht vermittelt, dass ihre Kritik, Vorschläge und Sorgen ernst genommen werden.
6. So wurde z.B. der Antrag der BI, als Ausgleich für die in Deichhörn-Mitte ursprünglich gar nicht vorgesehenen Ferienwohnungen, die südliche Kuhle als Ort der Ruhe und Erholung zu erhalten, ohne viel Federlesens abgelehnt. Somit schreitet die Siedlungsverdichtung weiter voran und das eine halbe Millionen Euro teure Projekt „Seekurpark“ wird unbeirrt weiterverfolgt. Schon bald wird dieser durch die erforderliche Deicherhöhung wieder zunichte gemacht werden. Auch deshalb fordert die BI die Rückabwicklung des Verkaufs des südlichen Kuhlenabschnittes.
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