3. Diskussionspapier für den Arbeitskreis Kurverwaltung Dangast
Vernichtung von Vermögen ist nicht unsere Richtung. Die Sandkuhle!
Dangast
Das beschlossene Konzept der Kurverwaltung sieht den Verkauf von 6,5 ha Land (die alte Kuranlage plus Kuhle) im Dangaster Ortskern vor. Aus den erwarteten Einnahmen 3,4 Millionen € (ca. 5 Mio. € abzüglich der Tilgung der Restverbindlichkeiten die noch auf der alten, und dann ab zu reißenden Kuranlage liegen) plant man einen Ersatzbau am Strand, zusätzliche Einrichtungen und die Deicherhöhung.
Zum Themenbereichen Strand, Campingplatz und Kuranlage haben wir bereits alternative Vorschläge in den ersten beiden Diskussionspapieren eingereicht.
Widmen wir uns deshalb nun der „Freifläche Sandkuhle“.
Die Fläche „Alte Sandkuhle“ (Tennisplatz ist abgängig, Minigolf ?, Park) wird z.Z. nicht wirklich effektiv genutzt bzw. kaum als touristische Infrastruktur wahrgenommen. Hier sieht die MMW brachliegendes Kapital (der Richtwert für Bauland beträgt hier 210,- Euro).
Aber auch ohne Vermarktung oder Nutzung verbessert der „Vermögenswert“ die Kreditwürdigkeit und Bilanz des Eigenbetriebes.
Im folgenden gehen wir einmal davon aus, dass minimal 2 Millionen des von der Kurverwaltung geschätzten Gesamtverkaufserlöses (Der wahre Marktpreis ist indes viel höher) allein auf diesen Teil der Gesamtfläche entfallen.
Bei dem Verkauf der Sandkuhle - nur um die richtige Deichlinie beim Quellbad auf die des jetzigen Sommerdeichs zu verlegen – würde dieser Vermögenswert (kommunales Kapital) nach Schätzung der MMW komplett (nach der Schätzung der Verwaltung zum großen Teil) aufgezehrt.
Also, das Vermögen wird gegen Sicherheit beim Quellbad eingetauscht. Der neue Deich und damit auch kommunale Grundstück (incl. Flächenverluste für das neue Bollwerk beim Strand und beim Quellbadgrundstück), auf dem der Deich dann steht, gehen in den Besitz und die Zuständigkeit des II. Oldenburgischen Deichbandes über. Das Bedeutet, wir sind nicht mehr Herr im eigenem Hause . Die Entscheidung ob ein Zaun auf dem Deich dann auf- oder abgebaut wird, liegt in der Zuständigkeit des Landkreises als Deichsicherungsbehörde in Absprache mit dem II. Oldenburgischen Deichbandes.
Unseren Alternativ-Vorschlag für einen verbesserten Deichschutz der „Altinvestition Quellbad“ haben wir bereits im 2. Diskussionspapier dargelegt, so dass die MMW auch keinen Grund sieht, die Grünfläche „Sandkuhle“ zur Finanzierung dieser (hässlichen) Baumaßnahme unwiederbringlich zu versilbern und dadurch das Vermögen des Eigenbetriebes zu schmälern.
Die MMW sieht diesen Vermögenswert als „Notgroschen“ und Chance für Dangast. Auf der einen Seite könnte die Fläche z.T. als zusätzlicher, kostengünstiger Parkplatz über plant werden.
Ein versteckter Parkplatz, der das Ortsbild nicht so sehr stört. Stärkung des Tagestourismus, zusätzliche Einnahmen.
Das Parkplatzangebot würde die Attraktivität der alten Kuranlage maßgeblich steigern und sie wirklich ins Zentrum auf den Weg vom Parkplatz zum Strand rücken – bessere Vermarktungschancen der Leerstände. Gleichzeitig würde die eigentliche Hauptachse parallel zum Strand von Suchverkehren entlastet.
Eine private Initiative zur Wiederbelebung von Freizeitangeboten auf dieser windgeschützten Fläche wäre - nach wie vor - möglich und wünschenswert, ist aber zur Zeit nicht sichtbar (Die MMW vermutet, dass deshalb auch die nötigen Flächen und Finanzierungsmodelle für diese ,dann an einen anderen Ort anzusiedelnden Angebote, im Konzept nicht weiter thematisiert werden.).
Die Kurverwaltung darf aber auf keinen Fall in diesem Bereich unternehmerisch tätig werden, wenn nicht einmal ein privater Anbieter hier ein Chance für sich sieht. Sollte ein privates Freizeitangebot nur in Verbindung mit einer geringen Bebauung (z.B. Minigolf mit kleinem Café) wirtschaftlich überlebensfähig sein, ist dies ernsthaft zu prüfen.
Das Flächen-Vermögen fungiert unabhängig von der Nutzung aber weiterhin als „Notgroschen“ . Bei einem Finanzbedarf für eine wirkliche rentierliche Investition müsste ggf. eine teilweise Kapitalisierung des Vermögens geprüft werden.
Doch eine Kapitalisierung des Vermögens, um die Deichbaumaßnahme oder um eine Kuranlage *) abzureißen, um sie an einer anderen Stelle wieder aufzubauen, ist nicht rentierlich**). Sondern vernichtet Vermögen.
*)
Der Plan der Verwaltung sieht natürlich den Verkauf der ganzen Fläche incl. Kuranlage vor. Der Verkaufserlös wird nie ausreichen um die ganzen die ganzen, vorgesehenen Reinvestitionen zu finanzieren. Man bekommt natürliche keine neue, multifunktionale Kuranlage für 2 bis 3 Millionen (nach Abzug der Deichbaumaßnahme, bleiben ja nur 1,4 Million als Eigenkapital übrig und es bedarf schon einer Förderquote von 50%, um dann noch eine Investition 2,8 Millionen Euro zu stemmen)
**)
Selbst die Einsparungen bei den Betriebskosten durch einen modernen Neubau werden durch waghalsige Investitionen in neu Betriebsbereiche (Nationalparkhaus, Wellness, Sauna, Naturerbeportal) zum reinen Pokerspiel. Diese neuen Raumangebote sind auch nur wirtschaftlich, wenn ein Mieter auch bereit ist , diese für einen längeren Zeitraum verbindlich anzumieten und neben den Mietzins (um die Abschreibungen zu finanzieren und das Risiko abzudecken) auch die Betriebs- und Nebenkosten zu 100 % zu zahlen. Sonst bleiben wir auf diesen Kosten sitzen
Das soll es heute - wieder fürs erste sein! Iko
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