Varel
Der Kabarettist Hans Scheibner brachte vor vielen Jahren das Lied „ Das macht doch nichts, das merkt doch keiner.“ Tatsächlich scheint es sich zu bestätigen, dass der Bürger, der die Zeitung aufschlägt und die Texte überfliegt oder in sich aufnimmt, das alles stimmig findet. Natürlich ist es immer durch die Brille des Journalisten oder des Redakteurs zu sehen und die haben schließlich auch eine Meinung. Dass es in vielen Fällen auch abweichende Meinungen, Standpunkte, Tatsachen gibt, das macht doch nichts, das merkt doch keiner.

Da schlage ich die Zeitung vom 18.4. auf und nehme aus dem Gemeinnützigen entgegen, dass der Kurdirektor die Frequentierung seines Prachtbaus an dem Verbrauch des Klopapier bemisst. Auch wenn es scherzhaft gemeint ist, sind das die Kriterien für die Bewertung? Es könnte ja sein, dass die Besucher, auf Grund der massiven Geldverschwendung, Darmprobleme bekommen.

Die sogenannten Einsparungen, um von dem angeblichen Defizit herunter zu kommen, sind lediglich Einschränkungen in der Nutzung, im Verbrauch der Energie, im Plattmachen. Organisatorische Neuanläufe wie eine Belebung der Nutzung, des kulturellen Angebotes, Verbesserung der Infrastruktur, Fehlanzeige. Aber die Jubelmeldungen mit dem phantastischen Blick aus dem Glaskasten, man kann auch direkt auf die Jade schauen, übertünchen die Ergebnisse.

Erwähnenswert ist, der Gesetzesvorschlag zur Eindämmung des Plastikmülls, auch auf See, und im Jadebusen, ist von der EU-Kommission auf 2025 verschoben worden. Bearbeitungszeit 17 Jahre (bis jetzt). Passend hat das Umwelt-Bundesamt am 18.3. das Wattenmeer, den Nationalpark oder Weltnaturerbe nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie in einen mäßigen, unbefriedigenden ökologischen Zustand eingestuft. Nährstoffbelastungen Schadstoffe und Müll sind die Hauptverursacher. Zudem ist die Namensführung als Weltnaturerbe keineswegs mit der Unesco abgesichert. Weiterhin werden jährlich ca. 20.000 t. Müll in diesen schützenswerten Naturraum eingeleitet. Wo bleibt der Schutz? Merkt das denn keiner? Es ist ein politisches teures Spielchen, mehr nicht.

Wolfgang Half

STOPPT DEN MÜLL IN DER NORDSEE