Der Wähler ist doof
Varel
Der Wähler ist doof.
Diese durchaus ungewöhnliche Titelzeile war vor Jahren in einer Wilhelmshavener Zeitung.
Sie bezog sich auf die Wahlergebnisse einer Landtagswahl, die in den Ergebnissen nur in geringen Anteilen von 1-2% schwankten. Es sollte wohl der Hinweis sein, dass die Wähler aus einer Gewohnheitsentscheidung sich kaum über das Programm der Partei oder der zu wählenden Person Gedanken machten. Einmal so gewählt, wird immer diese Entscheidung wiederholt. Aber – die letzte Kommunalwahl in Varel hat gezeigt, dass in der Masse der doofen Wähler doch ein gewaltiges Entscheidungspotential liegt.
Keineswegs werden die Bürger von Varel mit der Arbeit des Rates über die Legislaturperiode zufrieden gewesen sein, wie sich ein Ratsherr das selbst einredet. Zudem wurde seine Fraktion von drei auf einen Sitz reduziert. Das sicherlich nicht weil die Bürger so zufrieden waren mit den angeblich „bürgernahen Entscheidungen“ Die Alleinentscheidungen des Rates ohne Bürgerbeteiligung oder gegen den Bürgerwillen waren reichlich. Es zeigt sich in den Ergebnissen deutlich, die Wähler sind nicht so doof wie man es sich vorstellt. Hoffentlich geht das bei den Analysen der Parteien auch einmal in die Köpfe, denn sonst müsste man sagen: die Ratsherrn sind doof, (zu mindestens ein Teil).
Wolfgang Half
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