Vorwürfe des Bürgermeisters gegen Gegner des Taddigs-Konzeptes nicht korrekt
Der Bürgermeister gab dem FRIEBO ein Interview (Ausgabe vom 4.1.2014), in dem Vorwürfe gegen die Gegner des Taddigs-Konzeptes erhoben wurden, denen widersprochen werden muß.
Varel / Varel-Dangast
Der Bürgermeister konstruiert einen Widerspruch zwischen "Bewahrer und Veränderer", die sich konträr gegenüber stünden.
Er hat nur insofern Recht, dass die Gegner des Taddigs-Konzeptes, die sich in der Bürgerinitiative (BI) zusammengefunden haben oder mit ihr sympathisieren, die vergleichsweise noch gut erhaltene dörfliche Struktur und Naturnähe Dangasts bewahren wollen. Doch die BI hat sich nie mit der Bewahrung des Status quo zufrieden gegeben.
Die BI hat ein touristisches Konzept vorgelegt, das den Haupttrend im landschaftlich geprägten Inland-Tourismus berücksichtigt: nämlich der im Alltag täglich erlebten Entfremdung von der Natur im Urlaub zu entkommen, und zwar durch Naturnähe und authentisches Naturerleben. (Einzelheiten siehe unter www.bi-dangast, "Dangast hat eine Perspektive"). Der zweite Eckpfeiler des touristischen Konzeptes ist der Ausbau des Gesundheitstourismus rund um die Sole. Der Gesundheitstourismus ist schon seit einigen Jahren der am stärksten wachsende Trend im Tourismus.
Unter Einbeziehung von Ideen und Fördermittel aus der Dorferneuerung erarbeitete die BI einen kostenneutralen Plan zur Entwicklung Deichhörns zur neuen touristischen und dörflichen Mitte.
In städteplanerischer Hinsicht beinhaltet das Konzept eine zweite Nord-Süd-Achse vom Nationalparkhaus bis zum (ehemaligen) Teehaus mit einer begehbaren Buhne und verschiedenen "grünen" Gestaltungsvarianten im gesamten Kurpark.
Kurzum: Es stehen sich nicht Bewahrer und Veränderer gegenüber, sondern zwei Konzepte. Beide wollen verändern, aber - und da hat der Bürgermeister Recht - in konträren Richtungen. Das Konzept der BI orientiert sich am Leitbild des Sanften Tourismus, schlägt behutsame risikoarme Entwicklungsschritte vor. Das Taddigs-Konzept orientiert sich an einem Leitbild, welches in den 90-ziger Jahre des letzten Jahrhunderts modern war und bedeutet Landschaftsvernichtung und hohes finanzielles Risiko.
Die Vorschläge der BI wurden weder vom Rat, noch von der Verwaltung erkennbar beraten. Sie wurden allenfalls zur Kenntnis genommen.
Die in 3-jähriger intensiver Arbeit unter fachlicher Begleitung von zwei Planungsbüros erarbeiteten Konzepte der Dorfererneuerung (50 % - Förderung) fanden zwar die formelle Zustimmung vom Rat, wurden aber mit dem Erscheinen des Taddigs-Planes beiseite gelegt und konterkariert.
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