Geschichtslos auf Stelzen - Varels Festhalle auf dem Postgelände?
Eine erste Reaktion auf die Idee, das Tivoli abzureißen, die neue Halle auf dem alten Postgelände zu bauen, und auf dem dann frei gewordenen Gelände an der Windallee Wohnungen zu bauen.
Varel
Eine Festhalle auf dem Postgelände – vielleicht sogar Parkplatz erhaltend auf Stelzen – das ist ja mal ein ganz neuer Vorschlag.
Wer allerdings die Anregung des Herrn Selimi im Kontext der Diskussionen um die künftige Stadtentwicklung betrachtet, müsste eigentlich zu dem Schluss kommen: Nö, muss nicht.
Varel braucht nicht nur eine Veranstaltungshalle. Die könnte man zur Not auch auf die grüne Wiese bauen. Diese Stadt braucht einen Ort, an dem Kultur sich entfalten kann: Eine Veranstaltungshalle. Einen Ort der Begegnung. Einen Ort, an dem die Kreativen dieser Stadt Platz für Workshops und Ateliers haben. Die bildenden Künstler. Die Musiker.
Einen Ort, an dem Familien feiern können. Platz für Theater und Konzert. Ein Zentrum urbanen Lebens.
Wenn das Tivoli nicht in so einem maroden Zustand wäre, könnte es all das bieten. An einem eingeführten Standort ließe sich ein Konzept verwirklichen, das städtischem Leben in dieser Stadt ganz neue Impulse verleihen kann.
Wer wie Herr Selimi allen Ernstes meint, mit dem Weggang des Pächters sei das Tivoli Geschichte, offenbart ein eigenartiges Geschichtsverständnis. In dieser Stadt sind zu oft geschichtslose Entscheidungen getroffen worden, die zu städtebaulichen Fehlentwicklungen geführt haben.
Das Tivoli hat eine lange Geschichte, mit der respektvoll umzugehen ist. Der neue Vorschlag ist respektlos.
Und dann ist da ja noch die Idee, das vom Tivoli befreite Gelände einer Wohnbebauung zugänglich zu machen. Die benachbarten Sportvereine werden sich dagegen wehren. Sollten diese alten Pläne wieder aufgewärmt werden, sind die Tage der angrenzenden Grün- und Sportflächen gezählt.
Das wird nicht hingenommen.
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