Dienstag, 18. August 2020, 15:06 Uhr
SPORT IM ZENTRUM

Stellungnahme von Karlheinz Kranke

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Stellungnahme von Karlheinz Kranke (1. Vorsitzender des TuS Varel 09) zur zukünftigen Nutzung des Waldstadions, des angrenzenden Schlackeplatzes sowie der Grünfläche hinter der Deharde-Turnhalle

VAREL / RASTEDE / OLDENBURG Mit den zugesagten Fördergeldern für den Bau eines Sportparks in Langedamm hat auch die Debatte um die künftige Nutzung der Flächen an der Windallee eine neue Dynamik entwickelt. Der Förderverein „Park-Wächter“ hat in „Der Gemeinnützige“ seine Ideen vorgestellt. Der TuS Varel 09 stimmt mit den Park-Wächtern darin überein, dass kein Quadratmeter dieses Geländes einer Wohnbebauung zugeführt werden darf. Allerdings schwebt uns eine andere Nutzung vor: Der Vorstand des TuS Varel 09 ist der Ansicht, dass das Waldstadion, der angrenzende Schlackeplatz sowie die Grünfläche hinter der Deharde-Turnhalle auch künftig dem Sport zur Verfügung stehen muss.

Die rechtliche Grundlage dafür ist der Vertrag vom 30. Juni 1959, mit dem der TuS Varel (unter diesem gemeinsamen Namen firmierten nach dem Krieg alle Vareler Sportvereine) sein Stadion auf die Stadt Varel übertagen hat.

Vertraglich geregelt wurde damals unter anderem, dass die Stadt das Stadion und die dazu gehörenden Anlagen im übernommenen Zustand erhält. Auch sollte die Anlage lediglich sportlichen bzw. turnerischen Zwecken dienen.

Im August 2019 hat der Ehrenvorsitzende des Vareler Turnerbundes (VTB) und ehemalige Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Oldenburg, Hartmut Tschirner, eine Stellungnahme zu diesem Vertrag abgegeben. Er kommt zu dem Schluss, dass ein Verkauf auch nur von Teilflächen des Stadiongeländes ohne Zustimmung des VTB und auch des TuS Varel 09 rechtswidrig wäre. Eine Zustimmung des VTB hatte Tschirner damals kategorisch ausgeschlossen, und auch der TuS Varel 09 lehnt eine Zustimmung entschieden ab.

Im Zuge der Neuorientierung unserer Vereinsarbeit planen wir mit allen Flächen, die zurzeit an der Windallee zur Verfügung stehen. Für unsere künftige sportliche und soziale Arbeit, für die Integrationsarbeit mit Geflüchteten und die Förderung von Familien sowie die Entwicklung eines stabilen Vereinslebens brauchen wir genau die Flächen, die vertragsgemäß dem Sport jetzt schon zur Verfügung stehen. Dabei berücksichtigen wir sehr wohl, dass allen Vereinen der Stadt das Recht auf Nutzung dieser Plätze zusteht.

Dem Bau eines Sportparks in Langendamm widersetzen wir uns keineswegs. Wir haben immer gesagt, dass wir allem zustimmen, was den Sport in dieser Stadt fördert. Die Vorstellung allerdings, Kinder aus der Stadt kämen zum Kicken oder welcher Freizeitgestaltung auch immer vor die Tore der Stadt, halten wir für weltfremd. Das neue Stadion ändert überhaupt nichts daran: Die Stadt braucht die Plätze an der Windallee. Sie sind für die Menschen im Kerngebiet von Varel unaufgebbar.


Karlheinz Kranke
(1. Vorsitzender des TuS Varel 09)

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