TuS Varel 09 pro Sportpark Langendamm und pro Waldstadion
Varel
Die Arbeitsgemeinschaft der Vareler Sportvereine vertritt eine gemeinsame Position zum geplanten Sportpark in Langendamm. Dass wir uns als TuS Varel 09 zusätzlich noch einmal zu Wort melden, hat nichts damit zu tun, dass wir unsere Stimme im Konzert der Vereine überschätzen würden (der TuS Varel ist traditionsreich, aber klein). Wir nehmen aber zur Kenntnis, dass in öffentlichen Gesprächen und Stellungnahmen unser Verein, seine Geschichte und seine Bedürfnisse immer wieder erwähnt wird. Dies und die Tatsache, dass wir gemeinsam mit dem VTB unsere Heimat an der Windallee haben, veranlasst uns zur Wortmeldung. Diesen Standort hat keiner der anderen Vareler Sportvereine.
1. Ohne Wenn und Aber steht der TuS Varel 09 für den Bau des Sportparks in Langendamm. Die Solidarität der Vereine ist in langen Gesprächen und vielen Jahren gewachsen. Sie ist ein hohes Gut. Für die Entwicklung des Sports, insbesondere für die Förderung jugendlicher Sportler jeglicher Disziplin, ist eine entscheidende Neuordnung der Infrastruktur unerlässlich. Für die Fußballer gehört dazu die Einrichtung eines ganzjährig bespielbaren Platzes, sei es nun ein Kunstrasenplatz oder aber auch ein Rasenplatz mit leistungsfähiger Drainage.
2. Wir unterstützen den Förderkreis Bürgerpark Waldstadion und sprechen uns gegen den Verkauf der Flächen an der Windallee aus. Hierin hat sich allerdings unsere Haltung geändert. In der Tat haben wir als Vorstand des Vereins bis vor wenigen Wochen noch signalisiert, den Verkauf des Waldstadions mitzutragen. Ausschlaggebend dafür war die Information, dass unter den Bedingungen der geltenden Licht- und Lärmemissionsbestimmungen eine Entwicklung des Geländes sowie eigentlich notwendige neue Einrichtungen nicht möglich seien. Lediglich der Hinweis auf Sentimentalitäten und Tradition schien uns nicht ausreichend, einen Kampf ums Waldstadion aufzunehmen.
Mit großen Augen und Ohren haben wir dann die Ideenskizze des Förderkreises zur Kenntnis genommen. Keine Entwicklung auf dem Gelände möglich? Neue Einrichtungen nicht genehmigungsfähig? Wir waren ziemlich sicher, dass die Stadt Varel die Ideen des Förderkreises mit einem lapidaren Hinweis auf die Rechts- und Bestimmungslage vom Tisch wischt. Aber nichts dergleichen passierte. Stattdessen müssen die Entscheidungsträger der Stadt sich ernsthaft mit einer Idee auseinandersetzen, die das ursprüngliche Konzept qualitativ um Längen schlägt.
Im Zuge dieser Gesprächsentwicklung sinkt beim TuS Varel 09 die Bereitschaft, einem Verkauf des Geländes zuzustimmen, gegen Null. Und wir sind nicht gegen den Verkauf, weil wir die Chance wittern würden, nun doch im Waldstadion den Spielbetrieb weiterführen zu können. Uns geht es um den Erhalt dieser Flächen, die für die Gestaltung urbanen Lebens unglaublich attraktive Möglichkeiten böten.
Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen über Interessensgemengelagen, die mit der Förderung des Sportes nur am Rande zu tun haben. Sollte es solche Interessen geben, legte der TuS Varel 09 Wert auf die Feststellung, dass er sich nicht instrumentalisieren lässt.
Der Verfasser dieser Zeilen erinnert sich noch an die Debatten um den Bau der Bürgermeister-Heidenreich-Straße. Wir leiden alle heute noch unter der damaligen Fehlentscheidung. Der Verkauf der Flächen an der Windallee wäre ein leichtfertiges Verpulvern von ökologischen und sozio-kulturellen Ressourcen. Er wäre eine weitere Fehlentscheidung, die von der kommenden Generation vermutlich auch mit ungläubigem Staunen zur Kenntnis genommen würde.
Wir beobachten, dass die Gesprächsatmosphäre sich aufheizt. Das Stichwort „Dangast“ fällt immer wieder. Der TuS Varel 09 will seinen Beitrag zur Sachlichkeit leisten. Die Vertreter der unterschiedlichen Positionen gehören an einen Tisch. Dabei helfen wir gerne mit.
Uwe Cassens (2. Vorsitzender des TuS Varel 09)
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