Donnerstag, 06. März 2014, 20:50 Uhr
Robert-Dannemann-Schule / Westerstede / Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung ist Bildungsziel

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Kochen für gesunde Kinder muss uns wichtig sein.

Westerstede / Gesunde Ernährung "Bei uns kommt der Kartoffelbrei aus der Tüte", so Lisa (die eigentlich anders heißt) im Hauswirtschaftsunterricht. In welcher Jahrgangsstufe das Gespräch stattfindet, ist unerheblich, da es Unterrichtsalltag ist.
Die 11-Jährige kennt es nicht anders, da ihre Mutter hauptsächlich zu Convenience-Produkten greift, damit das Essen schnell auf dem Tisch steht.
Nahrungsmittelhersteller haben dabei Be- und Verarbeitungsstufen übernommen, die beim Kochen im Hauswirtschaftsunterricht der Robert-Dannemann-Schule gelernt werden. Themen wie Hygiene, Unfallgefahren sowie Grundtechniken der Lebensmittelzubereitung, Garverfahren und Tischsitten sind für die meisten Kinder Neuland. Die Handhabung der Messer, Arbeitsgeräte, Lagerung von Lebensmitteln und die Arbeiten an Herd und Ofen, werden genauso selten zuhause gesehen und geübt, wie das Einplanen und Erleben von Zeit für alle Arbeitsschritte in der Küche.
Der Faktor Zeit ist dabei entscheidend. Auch in der (Schul-) Küche gilt es, die Tätigkeiten wieder zu entschleunigen. Ursprüngliche Garverfahren wie das eigentliche Kochen, wird häufig durch Anrühren, Aufwärmen und den Lieferservice ersetzt. Der Trend, in der Küche wieder selber mehr zuzubereiten, ist Unterrichtsrealität, und -qualität, deren Wirkung in die Zukunft reicht. Schüler sollen über unsere Nahrungsmittel, deren Zusammenstellung, Zubereitung und das Essen selbst, nachdenken. Für unsere Kinder und ihre Zukunft sollte es uns wichtig sein! Kinder und Jugendliche müssen gerade in Zeiten von Allergien, Nahrungsmittelempfindlichkeiten, Essstörungen und allen bisherigen Nahrungsmittelskandalen wissen, wie das Essen angebaut, verarbeitet und selbst gekocht wird. Sie sollten sich durch das Erleben zuhause und in der Schule Gedanken über Herstellungsprozesse, Ressourcenverbrauch, Umweltbelastungen und die Nachhaltigkeit ihres Handelns machen. Nur so können sie in unserer Gesellschaft zu mündigen Verbrauchern und gesunden Menschen ausgebildet werden. Im häuslichen und schulischen Umfeld Jugendlicher wird vielfach Fast Food angeboten. Bei diesem Verfahren wird Essen halb- oder fertig zubereitet gekauft und verspeist. Rationalität und Funktionalität stehen dabei im Vordergrund. Es ist bequem. Die Ideenküche hält mit und liefert auch viele gesunde Fast-Food-Varianten, die es den Kindern leicht macht, sich gesund zu ernähren. Die Angebote muss man allerdings suchen. So stürmen Schüler vieler Schulen - nicht nur in Westerstede - in den Pausen in Bäckereien, gehen zum Kiosk, in Schnellrestaurants und in Einkaufsgeschäfte. Wegen der Zeitknappheit wird auch hier auf traditionelle Essenssitten und Zubereitungsarten weitgehend verzichtet. Mit Angeboten in diesen Bereichen verdient sich so mancher Anbieter gutes Geld. Schüler finden es cool: leuchtend grünes Kratz-Eis, Chips aus der Dose, Cola, Eistee, Pizzabrötchen... Fragen Sie Ihre Kinder einmal, was sie mittags gegessen haben! Fast Food Produkte können ernährungsphysiologisch geringerwertiger sein. Sie enthalten vielfach chemische Zusatzstoffe (z.B. Geschmacksverstärker und künstliche Aromen), Zucker und Fette, die bei häufigem Konsum zu Fehlernährungssymptomen führen können. Kinder, die zuhause zum Ausgleich nicht miterleben, wie Mahlzeiten langsam (herkömmlich) zubereitet werden, gehen tatsächlich davon aus, dass das Essen aus der Tüte kommen muss und sind überrascht, dass sich jemand die Mühe macht, den Kartoffelbrei langsam aus echten Kartoffeln mit Milch und Gewürzen - "Was ist eigentlich Muskat", so Lisa - herzustellen. Ernährungsempfehlungen werden über die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegeben.
www.dge.de

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