Donnerstag, 23. April 2015, 12:29 Uhr
Ausflüge

Grenznahe Festung Bourtange

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Es gibt sehr viel lohnenswerte Tagesausflüge, dies- und jenseits der Grenze zu den Niederlanden. Seit den 60er Jahren fühlen wir Deutschen uns bei unseren Niederländischen Nachbarn wieder sehr wohl und sie geben ihrerseits ihr Bestes, um uns das Gefühl des "Willkommen seins" zu vermitteln.

Oldenburg / Ammerland
Wahrscheinlich begann es schon eher, das Pendeln der Touristen über die Grenze in die Niederlande, aber bewußt erlebt habe ich die nahe Grenze erst seit Ende der 50er Jahre. Zuerst als Kind mit der Familie im Auto unterwegs.Damals war das Paterswolder Meer bei Groningen das Ziel unserer Ausflugsfahrt.
Natürlich war alles so fremd und eben anders als bei uns, spannend und manchmal auch kaum auf Anhieb verständlich. Es gab soviel andere Lebensmittel, die immer gerne gekauft und ausprobiert wurden. In den darauffolgenden Jahren kamen die nahen Ortschaften entlang der Grenze als Ausflugsziele hinzu, einschließlich Bourtange in der niederländischen Gemeinde Vlagtwedde.
Mitte der 60er Jahre war es nicht für alle möglich, große Ausgaben für Urlaube im Ausland auszugeben, also blieb das übrig, was man sich in der Nähe leisten konnte . Die Niederlande (im Volksmund Holland) waren nur einen Katzensprung entfernt und man hatte dennoch das „Auslands-Gefühl“ und die Urlaubsstimmung für einen Tag eingefangen.
Es gab in der Zeit auch viele Jugendliche, die mit ihren Mopeds über die Grenze fuhren wenn sie nicht allzuweit entfernt beheimatet waren. Campen, die Freiheit des Anders-seins genießen;
Freundschaften wurden geschlossen, die ganz oft auch für ewig Bestand hatten. So gab es in den 60igern viele Ehen zwischen Deutschen und Niederländern, was für die damalige Zeit, im Gegensatz zu heute, eher ungewöhhnlich war.
Damals entstand bei vielen Deutschen eine innige und anhaltende Liebe zu unseren Nachbarn, die nicht allein das Besondere und das fremde bevorzugte, sie fand auch Bestätigung in der natürlichen Lebensform, mit der die Niederländer auf ihre Gäste zugehen und sie willkommen heißen.
Immer wieder ist auch Bourtange unser Ausflugsziel, mit der anschaulichen Festung aus dem 16. Jahrhundert, den Ausstellungsstücken und dem urigen Marktplatz mitten im Ort, umringt mit den typischen Häuserfronten des Niederländischen Baustils.
Dort werden Märkte und Feste abgehalten, man verkauft Matjes und Kibbelings und viele andere Dinge , wie unter anderem handgemachte Kerzen und speziell gefertigte handwerkliche Arbeiten.
In den Sommermonaten wird seit einigen Jahren eine Exerziervorführung mit vielen Details abgehalten. Sie erfreut sich offensichtlich bei den Touristen stetig wachsender Beliebtheit.
Es sprengt fast den Rahmen dessen was möglich ist in so einem relativ kleinem Ort: Die Vielzahl der Veranstaltungen und Events, der Vorträge und jährlich wiederkehrenden Darstellungen aus vorherigen Jahrhunderten, all das gibt den Machern recht, man kann sich wahrlich nicht über zuwenig Gäste beklagen.
Wunderbare Wander- und Spazierwege, die alle irgendwelche altertümlichen Besonderheiten anbieten sind es immer wieder wert, daß man sich einen Tag für diesen kleinen Ort freimacht.
Die einzige erhalten gebliebene Synagoge entlang der Grenze ist zudem im Museumsort Bourtange vorzufinden.
Wenn wir unseren Gästen, die uns in Oldenburg besuchen, etwas Besonderes bieten wollen, dann fahren wir schon mal mit ihnen hinaus "ins Ausland" , in dieses schöne Örtchen.
Und wenn dann ganz viel Zeit eingeplant ist, dann liegt das Schloß Clementstwerth auf der Deutschen Seite direkt am Wege. Paßt eine Besichtigung in den Tagesablauf, dann gibt es auch dort, in dem sternförmig angelegten Schloßareal in der Samtgemeinde Sögel eine Menge zu entdecken, aus Altertum und Neuzeit.
Die kleine Kapuzinerkirche, die die Touristen zur Besichtigung und Besinnlichkeit einlädt, hat eine unglaubliche Vielfalt an religionsbezogenem Wissen sowie gebäudemäßig auffallende Schönheiten zu bieten.
Dieser Zwischen-Haltepunkt ist in einer ¾ Stunde sicher bequem zu erreichen , während man nach Bourtange ungefähr 1 Stunde und 5 Minuten reale Fahrzeit einplanen muß.
Also alles keine wirklich großen Entfernungen.
Wenn man in Bourtange die Besichtigungstour, das Entdecken von geschichtlichen Requisiten sowie vielleicht noch eine Vorführung in historischen Kostümen genossen hat, dann schmeckt ein großes Eis von dem Eisverkäufer auf dem kopfstein-gepflasterten Marktplatz besonders gut.
Natürlich gibt es auch etwas „Festes“ zur Stärkung in einem guten Hotel am Platz, in dem man bei Bedarf auch übernachten kann.
Die Festung Bourtange hat zwar in den Sommermonaten ihre Hauptattraktionen im Programm, aber auch im Winter wird man einen Besuch nicht bereuen. Es stehen viele Events an, auch in diesem Jahr.Bei einigen sind wir mit Sicherheit auch dabei.

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