"Flieger-Geschichten" rund um Oldenburg
Bis vor knapp drei Jahrzehnten nahm Oldenburg mit seiner Air-Base aktiv am Flugbetrieb teil.Der militärisch genutzte Fliegerhorst Oldenburg war damals durchaus eine ernstzunehmende Institution.Heute bildet die zum größten Teil brach liegd. Infrastruktur auf dem Gelände eine Zusammenfassung mehrerer Projekt-Komponenten.
Oldenburg / Oldenburg Land
Wenn man den Statistiken Glauben schenken kann, dann sind die Deutschen in den ersten Reihen zu finden, wenn man ihre Reisefreudigkeit beurteilen möchte.
Zwar betritt man immer noch mit „etwas“ Respekt die inzwischen dem Wachstum der Klientel angepaßten Flughäfen, aber im Vergleich zu früheren Jahren wird das Fliegen immer mehr zur selbstverständlichen Fortbewegungsart.
Schade, daß Oldenburg flugtechnisch nun schon seit Jahren außen vor ist, ich hätte mir gewünscht, daß man evtl. hier einen Zubringer in der Art "Cityhopper" für größere Flughäfen hätte einrichten können.Nachdem der militärische Fliegerhorst im Norden der Stadt in der Ausstattung , a. meiner Sicht, ideal gewesen wäre, hätte sich das evtl. sogar angeboten.Viele Oldenburger hätten das sicher auch gut gefunden: gut vorstellbar, finde ich.
Lediglich der Eingangsbereich ist aus weiter Sicht betrachtet, fast identisch mit dem Bild aus der aktiven Zeit des Fliegerhorstes. Ganz anders die Ansicht der Start- und Landebahnen: Keine reflektierenden Lichtsignale, keine Flieger, die auf Start- oder Landeerlaubnis vom Tower warten.
Heute rollen allenfalls noch die Einkaufstrolleys der Flohmarktbesucher über die ehemaligen Rollfelder: bei den sporadisch stattfindenen Flohmarkt-Veranstaltungen, die hier seit einigen Jahren einen günstigen Standort gefunden haben.
Es kam somit eben ganz anders und die inzwischen sehr angestiegenen Zahlen der flugwilligen Oldenburger müssen sich auf andere Zubringer konzentrieren. Meistens wird der Flughafen Bremen angesteuert, überschaulich und noch nicht ganz so groß wie in anderen Städten.
Das Gros der Passagiere weiß natürlich worauf man achten muß beim Einchecken, damit dann nicht unnötige „Entsorgungen“ und Kontrollen Zeit in Anspruch nehmen, sprich: Die Bestimmungen müssen exakt eingehalten werden, Ausnahmen sind nicht möglich.
Da wir schon immer sehr viel in der Welt auf internationalen und nationalen , auf riesig großen und ganz ganz kleinen Flughäfen unterwegs waren, sind mir alle Details des Vorschriftenkatalogs sehr wohl bekannt und meistens halte ich mich auch dran.
Als ich aber, schon fast auf dem Weg zum Flughafen, unter gar keinen Umständen die halbe Gurke und die restlichen Tomaten aus meinem Kühlschrank zu Hause entsorgen wollte, weil das doch viel zu schade war, nahm ich sie kurzerhand in mein Handgepack, in Aluminium-Folie eingewickelt. Das wurde dann richtig peinlich .
Als ich dann schon wie gewohnt, in Bremen mal wieder kontrolliert wurde und mein Handgepack offenbarte, da kamen meine Salat-Bestandteile zutage und das Gelächter um mich herum war groß. "Wer nimmt denn Tomaten mit nach Gran Canaria? Und eine halbe Gurke auch noch?" Fragte genervt die kontrollierende Beamtin beim Einchecken.
Mein Mann war schon etliche Meter von mir abgewichen und tat so, als habe keine Begleitung dabei. Ich war mir nicht mehr sicher, ob die Wartenden, die sich nett und angeregt unterhielten, nicht doch über mich sprachen als ich endlich alles wieder einpacken durfte und mich auf den Weg in die Wartezone machte. Dieses Gefühl war sehr hartnäckig und hielt sich übrigens über die ganze Flugzeit konstant in meinem Kopf fest.
Peinliche Sache, aber irgendwann war das natürlich auch wieder vorbei.
Das nächste Mal , es lagen immer ein paar Jahre dazwischen, flog ich mit allen zu Hause rumliegenden Testbeutelchen, wie Duschgel, Lotion und was sonst noch machbar war, in den Urlaub. vielleicht waren es Werbegeschenke gewesen, oder sie waren uns im Hotel zur Benutzung überlassen worden, die sollten den ersten Bedarf am Urlaubsort decken, entschied ich in letzter Minute zu Hause.
Das heißt ich w o l l t e sie mitnehmen, die Flughafenbedienstete stand mir wieder mal im Weg und hatte etwas dagegen. Ich hatte nicht daran gedacht, daß Flüssigkeiten über eine geringe Menge nicht im Handgepäck transportiert werden dürfen und so packte ich natürlich mal wieder alles aus: Gefühlte 50 Beutelchen lagen fein säuberlich aufgereiht vor mir und sollten entsorgt werden, bis auf ein paar, die ich behalten konnte. So fragte die gute Frau mich, "sind Sie alleine? " Vor Aufregung wußte ich mit der Frage nichts anzufangen, wunderte mich nur und bejahte es. Sie ließ mir dann die kleinen Kosmetiksachen da, die mir als Einzelperson zustanden. Als ich dann zu fragen wagte , ob das nicht für zwei Personen gelte, fauchte sie mich an: "Sie haben doch gerade behauptet sie hätten gar keinen Mann dabei."
Mein Schweißperlen trockneten nur langsam, alles ging dann noch gut, d. h. die Beutelchen waren fast komplett entsorgt worden.
Das nächste Mal hatte ich noch kurz vor dem Abschließen unserer Wohnung in Oldenburg das Gefühl, alles ist mir viel zu warm. Die langärmelige Bluse war mir irgendwie viel zu viel unter dem Pullover, aber da die beiden Sachen gut zusammen aussahen, schnitt ich kurzerhand die Ärmel ab und zog den Pullover wieder drüber. Später wollte ich die Bluse dann richtig umnähen. Das hatte Zeit, es sollte ja eh keiner zu Gesicht bekommen.
Wenn mir da nicht wieder die Frau vom Zoll in die Quere gekommen wäre.Ich sollte den Pullover bitte ausziehen, meinte sie dann aber mehr befehlend als bittend. Ich bekam Panik und flehte sie an: "Ich habe nichts drunter, das geht doch nicht." "Ausziehen" wiederholte sie ein paar Mal ohne Gnade und……..es blieb mir keine Wahl. Da stand ich nun mit meinen komplett schief abgeschnittenen Ärmeln und ließ mich abtasten.
So schnell habe ich meine Sachen noch nie vom Band gehohlt wie bei dem besagten Dilemma mit der Bluse.
Ich glaube, ich muß demnächst doch ein wenig korrekter werden, damit mir solche Dinge nicht mehr passieren.
Solche Geschichten wird man nicht so schnell vergessen , erst recht nicht wenn man persönlich betroffen und die Peinlichkeit offensichtlich war.
Trotzdem bin ich der Meinung, daß das Flughafenpersonal sich korrekt verhalten hat, die Sicherheit der Passagiere geht über alles . Auch wenn sich mal einer zum Affen machen lassen muß. Und wer kann schon wissen, ob in der mitgeführten Flüssigkeit oder unter der Bluse nicht doch irgendetwas Verbotenes mitgeführt wird. Hier kann man nicht alleine vertrauen, die Kontrolle muß eben sein und dafür habe ich auch volles Verständnis.
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