Vor Jahrzehnten besuchten wir mal eine Theateraufführung unter freiem Himmel in Boekzetelerfehn, direkt im Moor in der Nähe von Leer in Ostfriesland. Damals wurde die Geschichte erzählt, wie die Ansiedler ihre Felder bewirtschafteten, ca. um 1900 und wie die Arbeit die Menschen auslaugte.

Oldenburg / Ammerland

Es gab immer schon die Super-Sommer, die mit großen Hitzeperioden dafür sorgten, daß man sie lange in Erinnerung behielt. So hat man auch in diesen Wochen die „schweißtreibenden“ Tage zum Vergleich, vielleicht mit Zeiten, die den Menschen, und vor allem der Landbevölkerung sehr viel abverlangten.Kurz nach dem 2. Weltkrieg, bis Ende der 50iger Jahre vielleicht, war das Leben auf dem Land nur von Arbeit geprägt und Zeit für Vergnügungen blieb nur selten.Ich war ein kleines Mädchen, Ende der 50iger Jahre, aber trotzdem kann ich mich noch gut erinnern, daß die Sommerhitze flirrte und die verschwitzten Frauen und Männer auf der Dreschmaschine mühevoll ihre Arbeit verrichteten. Da wurde noch ziemlich viel mit Körperkraft erledigt, obwohl die große Maschine schon hilfreich war. Die Dreschmaschine wurde von den Ortsbewohnern gemietet und reih-um eingesetzt. Jeder half mit wenn das „Dreschen“ losging und Pausen gab es nur, wenn das Vesperbrot gereicht wurde.Meistens hatte jeder einzelne der Helfer Tücher um Hals und Kopf gelegt, weil es so immens staubte.Und wenn spät Abends alles verstaut war, dann mußte jeder sehen, wie und wo er sich abkühlen und waschen konnte. Eine Dusche gab es damals eher seltener, ich behaupte mal, überhaupt nicht und die Zinkwanne bot auch nicht soviel Möglichkeiten für entspannte Reinigung. Alles war so erschwerlich und gerade jetzt, wenn ich daran denke, dann bewundere ich diese taffen Menschen immer noch, nach 70 Jahren. Habt noch einen schönen Tag.