ein bisschen orientierungslos, den Weg vergessen
warten, warten, zwei Frauen machten die Reise spannend
Oldenburg / Rastede
Schlechtes Wetter war vorausgesagt, doch wir, der Lauftreff Rastede, wurden angenehm überrascht. Kein Regen und die Sonne lugte immer mal wieder aus den Wolken hervor.
Unser Ziel war Ostfriesland.
Vor Emden wurde die erste Pause eingelegt und Günter, er ist der Busfahrer bei WIARDS, holte zwei Bierzelttische aus dem Bus und richtete darauf ein leckeres Frühstück an. Kaffee, der wunderbar duftete, und viele leckere Brötchen warteten auf unseren Verzehr. Der Donnerstag ist der Tag, an dem im Rasteder Park gelaufen wird, doch dieser Tag war dem Ausflug vorbehalten. 37 Läufer*innen freuten sich, diesen Tag gemeinsam als "Urlaubstag" zu genießen. So steuerten wir Greetsiel an. Greetsiel war den meisten bekannt, doch es war wunderschön im Sonnenschein zu schlendern. In einem versteckten kleinen Lokal führte der Weg bis nach draußen auf eine gemütliche Terrasse und hier schmeckte das Eis wunderbar. Vanilleeis, Rosinen in Rum eingelegt- Ostfriesische Bohnensoop-, was will das Herz mehr.
Um 12.30 wollten wir uns wieder am Bus treffen, um zu unserem nächsten Ziel -Suurhusen- zu fahren. Günter hatte uns an einem großen Parkplatz abgesetzt und es war kein Problem diesen zu finden. Schnell füllte sich der Bus und bei der obligatorischen Frage "Haben Sie Ihren Nachbarn wieder an Ihrer Seite?" waren Brigitte und Inge leider nicht da. Wo waren sie? Das Suchen ging los. Jede Richtung wurde gesichtet. Ottmar Stoffregen, unserem Organisator dieser Reise, war gar nicht mehr wohl. Wo waren die beiden Damen abgeblieben? Inzwischen war eine halbe Stunde vergangen, wir waren ratlos. Erlöst wurden wir durch einen Radfahrer, der die beiden Damen auf einem anderen Parkplatz getroffen hatte. Er hatte sich bereit erklärt, den Bus aufzufinden und alles weitere in die Wege zu leiten. Und das Tollste war; er fuhr nochmals mit dem Fahrrad zu dem Parkplatz an dem Brigitte und Inge standen, um ihnen die gute Nachricht zu überbringen.
ES GIBT DOCH NOCH VIELE HILFSBEREITE MENSCHEN. Herzlichen Dank!
In Suurhusen erwartete uns Tjabbo van Lessen, er wollte uns von der geschichtsträchtigen Kirche erzählen. Diese Kirche hat den schiefsten Turm der Welt, schiefer als der Turm von Pisa. In die ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermutet man den Bau der Kirche, die ohne Turm gebaut wurde. Das Wetter, Ebbe und Flut machten der Kirche sehr zu schaffen, immer wieder musste restauriert und erneuert werden. So wurde während dieser Arbeiten auch der heutige schiefe Turm gebaut. Der Grundwasserspiegel senkte sich durch eine verbesserte Entwässerung an der Küste mit Beginn des letzten Jahrhunderts. Die vom Grundwasser konservierten Eichenbohlen zersetzen sich und konnten die schwere Masse nicht mehr tragen. Der Turm veränderte seine Neigung um 2,47m und ist nunmehr der schiefste Turm der Welt.
Das Kircheninnere ist einfach und schlicht. An den Wänden befinden sich keine Bilder. Das Taufbecken stammt aus der Gründerzeit der Kirche, aus dem 13. Jahrhundert.
Auf dem Friedhof sind die Gräber der Suurhuser. Beim Studieren der Grabsteine sind die Namen von Interesse und man erfährt etwas über die Menschen. Tjabbo van Lessen, Sie haben uns soviel über die Kirche und die Menschen erzählt, zwischendurch immer mit einem verschmitzten Blick in den Augen, es war so spannend, die Zeit verging im Fluge.
Nachdem nun der Geist gesättigt war, forderte der Magen sein Recht. Und hier hatte Ottmar auch vorgesorgt. In Rorichum "bei CASSIS" war der Grill schon angeworfen und als wir aus dem Bus stiegen, empfing uns ein herrlicher Duft von gegrillten Bratwürsten und Fleisch. Leckere Salate rundeten das Angebotene ab und wir durften uns dem Köstlichen hingeben bis zum Letzten.
Es wurde eine fröhliche Rückfahrt, untermalt mit norddeutschen Liedern, die von uns "aus vollem Halse" gesungen wurden.
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