"Sternchengeschichten" des Leseforums Oldenburg zeigen Herz
Das Leseforum Oldenburg veranstaltete vom 6.4.-9.4.2021 ein Pilotprojekt, indem Gute-Nacht-Geschichten für Kinder von Autorinnen des Vereins gelesen wurden.
Oldenburg / Ammerland
Das Zoom-Meeting beginnt, immer mehr Kinder werden zugeschaltet. Sie haben es sich zu Hause oder im Auto mit einer Kuscheldecke gemütlich gemacht und halten ihre Kuscheltiere in den Armen. Neugierig und geduldig warten sie auf den Beginn der Lesung. Die Autorinnen und Moderatorinnen plaudern derweil mit den ersten zugeschalteten Kindern über ihre Kuscheltiere und immer mehr Kinder werden hinzugeschaltet. Eltern winken freundlich in die Kameras, sie haben die Lesung für ihre Kinder zu Hause durch ihr familiäres Timing gut vorbereitet.
Dann ist es soweit, die Moderatorin Ulrike oder Ursula des Leseforums Oldenburg begrüßen die Kinder mit deren Begleitung. Ein kurzer Austausch, dann werden die Mikros der Kinder stumm geschaltet, damit alle der Lesung ohne Hintergrundgeräusche folgen können.
Ansprechende und bunte Bilder zeigen die Autorinnen zu ihren hinreißenden Geschichten. Viele Bilder wurden selber gemalt - einige sogar extra für die Lesung - andere Bilder wurden schon in Büchern veröffentlicht, was den hohen Aufwand für die Lesungen verdeutlicht. Mit den Geschichten tauchen die Zuhörer:innen ein in zauberhafte phantastische Geschichten (Ulrike Wendt und Ingrid Ihben) und Träume von Kindern, die auch gerne weitergeträumt werden können (fordert Kroon die Kinder nach ihrer Lesung auf) oder so wie Hanna Seipelt in heute noch erlebbare Räume wie den Küchengarten im Schlossgarten zu Oldenburg.
Für die Akteure des Leseforums ist das Zoom-Meeting mit Kindern eine völlig neue Erfahrung, ein Pilotprojekt, das evaluiert werden wird. Sie fragen sich: Werden wir gegenüber anderen Medien von den Eltern wahrgenommen? Bringen wir mit unserem Angebot den Kindern eine attraktive Abwechslung ins Haus? Welche Fragen oder Anregungen haben die Kinder und Begleiter:innen?
Wunderschöne Anmalbilder von Piet aus der Geschichte von Ulrike Wendt und ein großes rotes Herz für die Lesungen sowie viele positive Rückmeldungen von Eltern bestätigen, dass das Gute-Nacht-Geschichten-Angebot gut angekommen ist: „Wir finden, dass dies eine richtig tolle Idee von euch ist“, findet Katrin und Andrea schreibt uns: „Die Idee ist toll und unser Sohn ist sicherlich begeistert.“ Martina schreibt: „Herzlichen Dank für diese tolle Aktion für die Kinder! Großartig!“
Ist es nicht die Zeit, etwas Neues zu wagen? Müssen wir uns auf neue Medien und Formate einstellen, um auch Krisenzeiten besser zu gestalten und den Kindern Gemeinschaft näher zu bringen? Ein neuer Gemeinsinn kann in der Krise entstehen, wenn wir uns auf das Positive besinnen, so die Organisatorinnen Ursula Kroon und Ulrike Wendt.
Ein übergeordnetes Ziel, so Kroon, könne ein weiteres Angebot für Kinder und Jugendliche sein, eine Buch- und Lesekultur über zusätzliche realistische und handlungsprägende Impulse von Klein auf aufzubauen. Über das Zuhören, Sehen, Lesen und Mitdenken erschließen sich diese Kinder neue Welten und erlangen ganz nebenbei eine gute Konzentration, Sprech- und Ausdrucksfähigkeit sowie eine erste Medienkompetenz. So trauen sie sich nach einigen Lesungen auch schon, ihre Meinung zu sagen, z. B. dass eine Geschichte besser länger gewesen wäre oder dass sie sich wünschen, dass diese Lesungen nicht am Freitag enden. Im Anschluss an die Lesungen haben die Kinder gerne gemalt und die Bilder an die Organisatorinnen geschickt. Da bewegt sich etwas Positives, so Kroon.
In diesem Sinne haben die Organisatorinnen der Sternchengeschichten, Ursula Kroon und Dr. Ulrike Wendt beim Leseforum in Oldenburg für die Kinder das ehrenamtliche Angebot an Gute-Nacht-Geschichten erprobt und sind überwältigt von der positiven Resonanz. Sie danken allen Beteiligten herzlich für ihre Mitwirkung und das Vertrauen im noch so ungewohnten abendlichen Live-Zoom-Meeting mit Kindern.
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