Dienstag, 04. September 2018, 16:55 Uhr
Menschen zusammenführen

Emden mit dem Bus und vom Schiff aus erleben

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Sonne, Wind -gutes Wetter-

Oldenburg / Wahnbek Emden- ihren Ursprung im frühen Mittelalter. In der Überlieferung steht- vermutlich lassen sich friesische Handelsreisende im 9. Jahrhundert an einem natürlichen Hafen nieder. Erstmals urkundlich wird ein Emder Handelsschiff 1224 erwähnt, welches in London gesehen wurde. Emden hatte aber schon als Hafenstadt Geschichte geschrieben.
Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts geriet Emden immer wieder in Konflikte mit der Hanse. Die Bevölkerung hatte sich ebenfalls entwickelt und durch die Macht der Häuptlinge im 14. Jahrhundert setzten sie sich von den bäuerlichen Hofeignern ab, sie bildeten die herrschende Schicht. Der Titel Häuptling ist der Ranghöchste. Aus vorhandenen Steinhäusern entwickeln sich Türme und Burgen. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie aus der Seeräuberei. Häuplingsfamilien waren Edo Wiemken (Wangerland), Abdena, Emden, Cirksena und Manninga. Die Hanse beherrschte den Handel. Mitglieder der Hanse, besonders der hamburgischen Hanse, besetzten Emden. Emder Kaufleute waren die große Konkurrenz. Endgültig zogen sich die Hamburger 1447 zurück. Anno 1495 wurde der Stadt Emden auf dem Reichstag zu Worms durch König Maximilian, dem Sohn Friedrichs dem III. das Wappen verliehen. Es ist das "Engelke um Muer" Engelchen auf der Mauer, welches auch in der heutigen Zeit seine Gültigkeit besitzt.
Emden erhält Stapelrecht, es bedeutet: alle vorbeifahrende Schiffe müssen ihre Waren drei Tag in der Stadt anbieten. So entsteht ein reger Handel.

Wirtschaftlichen Aufschwung bringen die Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden, England und Frankreich, die im 16. Jahrhundert Zuflucht suchten. Weiteren Aufschwung brachte die Reformation des Calvinismus. Aus den Niederlanden kamen etwa 60 000 Exulanten in die große Mutterkirche. 70 % der reformierten Literatur für die Niederlande kam aus Emden, der Buchdruck blühte auf. Neben Zürich gilt Emden als Entstehungsort des Täufertums. 2014 erhielt Emden aufgrund dieser Vergangenheit den Titel "Reformationsstadt Europa".

Emden wurde von schrecklichen Sturmfluten heimgesucht. Die Cosmas und Damiaflut am 25.9. und 26.9. 1509 veränderten den Lauf der Ems. Der Fluss nahm einen gradlinigen Verlauf und führte zu Versandungen, doch die guten Handelsverbindungen bescherten Wohlstand und so konnte die Führung der Ems um 1600 zurückgebaut werden. Auch die Stadt profitierte davon, unzählige Neubauten entstanden z.B. Das Hafentor, das Rathaus, eine neue reformierte Kirche. 

1744 starb der letzte ostfriesische Graf. Er hatte keine Nachkommen und so kamen Emden und Ostfriesland an das Preußische Reich. Nach dem Wiener Kongress trat Preußen Emden an Hannover ab. Am 2. Juli 1902 eröffnete Kaiser Wilhelm den Emder Seehafen.

Am 6.9.1944 wurde Emden von den Alliierten bombardiert und innerhalb von 20 Minuten zu 95 % zerstört. 15000 Spreng- und Brandbomben fielen auf Emden nieder, am Kriegsende war sie die am stärksten zerstörte Stadt.

Emden ist eine Wasserstadt. Bei einer sogenannten Grachtenfahrt -in Wirklichkeit sind es keine Grachten, sondern Kanäle- fuhren wir durch das Venedig des Nordens und wir konnten die schönen unbekannten Seiten von der Wasserseite aus entdecken. Der Führer der Rundfahrt versorgte uns mit interessanten Informationen. Gestartet waren wir an der Haltestelle Ratsdelft mitten im Herzen der Seehafenstadt. Es ging am Tonnenhof, an den Schwimmdocks der Thyssen-Nordsee-Werke sowie der Cassens Werft vorbei. Die Autoverladung des VW-Werkes wurde gezeigt, so schön und mächtig hatten wir es uns nicht vorgestellt. Wir schipperten an Einfamilienhäusern mit großen Gärten entlang, ruhig, erholsam, es war schön.

übernommen von Magda Boomgaarden-Kirchhübel

Liebe Magda, danke für deine Führung und die viele Arbeit, die du dir gemacht hast.

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