„Wo man singt........Lieder, die unsere Eltern sangen“
Ganz neu und doch uralt. Wie sich Empfindungen und Gefühle im Laufe des Lebens verändern können, das erfahren nicht nur Menschen , die in Oldenburg und umzu beheimatet sind, mehr oder weniger sind Menschen auf der ganzen Welt betroffen. Unabhäng vom Alter und vom Bildungsstand.
Oldenburg / Apen / Ammerland
Lebenszeiten, detailliert umschrieben, sind die Jahre der Kindheit , der Jugend und des Erwachsenenseins.
Wenn sich dann das Seniorenalter erst eingestellt hat, dann hat sich wieder einmal soviel verändert. Und das nicht nur im optischen Sinne, das Älterwerden hat die gesamte Einstellung zu vielen Dingen in ein anderes Licht gerückt.
Das, was einmal wenig oder sogar gar keine Bedeutung für uns hatte, uns vollkommen unwichtig war, das ist auf einmal zum aktuellen Gesprächsthema geworden, und man befaßt sich auch damit, weil man es jetzt spannend findet.Unbedingt herausfinden möchte, welche Bewandtnis es mit dieser oder jener Erinnerung hat.
Was uns nicht mehr losläßt, das bekommt auf einmal einen rosaroten Rahmen umgelegt, wird zum spannenden Recherche -Objekt. Irgendwie kennen wir das doch alle, die kleinen, fast nicht wahrnehmbaren Angriffe auf unsere Empfindungen. Ein Windhauch, eine Melodie vielleicht? Mehr als genug solcher Momente berühren unsere Erinnerungen. Wir müssen auch nicht lange suchen, um fündig zu werden, denn was man in der Kindheit aufgenommen hat, das wird irgendwie nie vergessen. In jedem Alltagsablauf, in vielen einschlägigen Sammlungen haben vergangene Zeiten ihre Spuren hinterlassen.
Dabei spielen Relikte aus der Musicszene in jedem Fall eine außergewöhnliche und sogar übergeordnete Rolle. Aber das wußten sicherlich schon viele Leute vor mir.
Musik verbindet, sie schafft Freunde und auch Gemeinschaften.Musik ist wie das Lächeln der Seele mit Ansteckungsgefahr. Derjenige, der mit Gesang seinen Alltag umrahmt, wird uns nie mit einem bösen Blick begegnen.
Die Musik, die man bei den Eltern hörte, hat sich tiefer eingeprägt als man es wahrhaben möchte, wahrscheinlich wurde früher auch sehr viel verdrängt, weil alles was die Erwachsenen zu der Zeit machten sowieso als peinlich eingestuft wurde.
Jetzt, im Seniorenalter, fiel mir auf einmal wieder ein, was meine Mutter früher hörte, zu welchen musikalischen Trends sich Eltern hingezogen fühlten wenn sie die Möglichkeit dazu hatten.
Eine kleine Melodie aus einem Lied versetzte mich eines Tages soviel Jahre zurück und ich fing an zu recherchieren. Das Lied, so fand ich heraus, hieß „Morgen“ und wurde von Gerhard Wendland, (Schlagersänger bis 1996) gesungen.
Ein anderes Lied, was mich erstaunte zu hören, war eine Melodie von Peter Alexander, „Land der Lieder“.
Die Töne kamen damals alle noch von einem Plattenspieler mit einem sogenannten Tonabnehmer, zwar schon elektrisch , aber dennoch ziemlich anfällig für Kratzer und Risse auf den zerbrechlichen Vinylplatten, d. h. einige fehlerbedingte Aussetzer hatten die Platten immer mal wenn sie mit den festgelegten 45 oder 33 Umdrehungen über die Scheibe hoppelten. Wir Kinder gingen ja auch nicht besonders rücksichtsvoll damit um. Man konnte so einen Plattenspieler , wie gesagt auf 45 Umdrehungen für eine normale Single und auf 33 Umdrehungen für eine Langspielplatte,(LP), einstellen. Die Nadel, die man dazu benötigte, war meistens sowieso nicht in Ordnung.
Heute kann man die entsprechenden Lieder einfach mal downloaden und überall hören, sie kratzen nicht und haben eine hervorragende Qualität.
Bei meinen Funden hat mich gewundert, daß ich jetzt, nachdem meine Zeit und alle gängigen Rockbands, wie damals die Stones und die Beatles, Searchers, Rubettes und viele andere mehr, bereits zurückgeblieben sind, die Interessen wieder breiter gestreut sind. Diese kleinen musikalischen Kostbarkeiten, die uns alle irgendwie noch mit den Eltern verbindet, höre ich ab und zu richtig gern, immer mal zwischendurch gefallen sie mir immer besser.
Es ist sicher richtig wenn junge Menschen ihre eigene Stilrichtung in Sachen Musik einschlagen, was aber unbedingt auch mehrere Genres umfassen kann. Gleichwohl kenne ich eine Menge junger Leute, die neben ihrer rockigen Leidenschaft auch in Chören und Singgemeinschaften engagiert sind.
In jeder Stadt, in jeder Gemeinde gibt es solche Chöre, und manche sind wahrhaftig extrem gut. Man kann sich mit einer guten Stimme einbringen und erhält in der Gemeinschaft einen Platz, der sehr viel mehr bringt als nur den Erfolg, der stimmlich erzielt wird.
Die enge Freundschaft unter den Sängerinnen und Sängern hatte immer schon viel Bedeutung.
Allesamt, wo immer auch die Chöre ansässig sind, würden sie sich über ganz viel neue Mitglieder freuen, da bin ich mir sicher.
Früher hieß es, „Wo man singt, da laß‘ Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder".
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