Geschichten und Ostererlebnisse
Glücklich in Erinnerungen schwelgen
Oldenburg
Wieder einmal ist Ostern und wir sind zum Frühstück bei unserer Tochter und unserem Schwiegersohn eingeladen. Die Enkelkinder sind aus ihren Studienorten angereist, alle Omas und Opas sind glücklich sie zu sehen und gemütlich sitzen wir am wunderschön gedeckten Tisch und genießen die Köstlichkeiten des Osterfrühstücks. Unser Blick verweilt im Garten, wir sehen die Enten, die mutig den Teich erkunden. Und wie so oft, wenn man in großer Runde beieinander sitzt, gehen die Gedanken zurück in die Kindheit.
Als ich Kind war, gab es mit meiner Mutter am Ostersonntag den ständigen Kampf um die Kniestrümpfe. Weiße Kniestrümpfe, es war das Gefühl der Freiheit. Endlich erlöst von den aus kratziger Wolle selbstgestrickten langen Strümpfen, die mit langen Gummis und jeweils einem Knopf am Laibchen befestigt wurden.
Oft war ich in den Osterferien bei meinem Onkel auf dem Bauernhof. Ein Leben in grenzenloser Freiheit, ein Paradies. Tagelang bauten wir, die Nachbarkinder und ich, Osternester, es gab so viel zu tun. Aus einem kleinen Wäldchen holten wir Moos, unendlich viele Ideen wurden umgesetzt und wieder verworfen. Aber am Ende hatten wir die schönsten Osternester.
Mein Cousin Wilhelm sorgte dann für das i-Tüpfelchen. Jedes Jahr zu Ostern wurden die Schweinestallfenster gewaschen und geputzt. Noch heute könnte ich diese Aktion wiederholen. Mit einer riesigen Bürste (so empfand ich sie als kleines Mädchen) wurden die Scheiben gereinigt. Wasser zum Nachspülen war im Eimer und mit der Suppenkelle wurde das Wasser an die Fenster geschleudert. Gartenschläuche waren noch kein Thema. Natürlich wechselte die Suppenkelle zwischendurch die Richtung und schwupps waren wir nass von Kopf bis Fuß. Es war herrlich. Dann konnte Ostern und der Osterhase kommen, es war für den Ostersonntag alles gerichtet.
Unsere Tochter fand den Osterhasen viel interessanter als den Weihnachtsmann. Sie war im Geschehen eingebunden, konnte suchen und manchmal fand sie Stunden später weitere Eier, und Spielsachen. Für sie war es ein glücklicher Tag.
Als unsere Enkelkinder noch klein waren, wohnten sie zu der Zeit ebenfalls in Etzhorn. Vor dem gemeinsamen Frühstück bei uns holte die Großfamilie sie von zu Hause ab, und wir machten den langersehnten Osterspaziergang. Immer wieder wurden hinter Bäumen, Steinen und Sträuchern Ostereier versteckt. Diese kamen dann ins Körbchen welches nie leer war, aber auch nicht voller wurde. Immer wieder versteckten wir die gleichen Eier bis wir zu Hause waren. Die Kinder waren glücklich, dass der Osterhase ihnen so viel leckere Ostereier und Süßes gebracht hatte. Hinter die ideenreichen Tricks ihrer Großeltern kamen sie erst viele Jahre später. Kinder und Erwachsene hatten ihren Spaß und waren glücklich.
So hatte jeder seine Osterlebnisse, es gab so viel zu erzählen. Wir freuen uns auf Ostern 2017 und bestimmt wird so manche Geschichte, die wir in diesem Jahr erzählten, wieder erzählt werden und sie bleiben in den Erinnerungen unserer Enkelkinder. Und vielleicht werden sie eines Tages ihren Kindern zu Ostern von diesen Geschichten erzählen. Damals....................
und Oma und Opa sind nicht vergessen solange man von ihnen spricht.
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