Lesung im Schulgarten der Grundschule in Etzhorn
Edith Wesler vom Verein der Oldenburger Gartenfreunde las auf Einladung des BV Etzhorns am 11. August über Gartenparadiese
Oldenburg
Sie sind Gärtner ihrer Zeit und sie haben eines gemeinsam, die Natur in ihrer Ganzheit zu sehen, die Schönheit der Blumen und Bäume in ihrem Sein zu zeigen. Sie sind von ihren Gärten erfüllt und schreiben Bücher und Gedichte zu dem Erlebten.
Er fühlt sich als Gärtner und ist einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit, Johann Wolfgang von Goethe. 1775 kam er nach Weimar und verliebte sich in ein Grundstück am östlichen Ilmhang. In seinen Gedanken schuf er einen Garten, der sich an die englischen Landschaftsgärten orientierte. Herzog Carl August machte ihm das Grundstück zum Geschenk und so konnte Goethe seine gartenkünstlerischen Ideen in die Tat umsetzen lassen. Noch heute ist es ein Vergnügen in diesem Garten spazieren zu gehen.
Hermann Hesse, seine Vorstellung eines Gartens ist eine ganz andere und unterscheidet sich grundlegend von Goethes Ideen. 1907 kaufte Hesse sich ein Haus in Gaienhofen und legte bis 1912 rund um sein Haus herum einen großen Selbstversorger-Garten an, eigenhändig. Wichtig für ihn sind Gemüse und Beeren, in großer Zahl pflanzt er Obstbäume an, viele Blumenbeete lassen sein Haus leuchten. Er ist der bodenständige Gärtner.
Vita Sackville-West kauft sich 1930 den historischen Landsitz Sissinghurst Castle in Kent, baut ihn aus und legt fünf verschiedene Gärten an, der bekannteste unter ihnen ist der weiße Garten. Mannshohe Eibenbuchen umgeben ihn, Blumen mit weißen Blüten, grau-silberfarbenes Laub machen ihn weltberühmt. So kommen jährlich bis zu 160000 Besucher hierher, um ihn zu genießen und zu bewundern.
Elisabeth von Arnim erzählt in ihren Büchern von ihrem verwilderten Garten ihres preußischen Landguts. Sie verwandelt ihn in ein Paradies und genießt den Geruch feuchter Erde und die blühende Stille, ein wunderbarer Zauber, dem sie sich immer wieder hingibt.
Autorinnen und Autoren, vorgestellt wie man sie nicht kennt. Passende Gedichte, klein und fein, anmutig in ihren Zeilen, runden den Vortrag ab.
Wunderbar vorgetragen von Edith Wesler vom Verein Oldenburger Gartenfreunde. Sie gibt uns einen Einblick in die unendliche Vielfalt gärtnerischer Literatur bedeutender Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Frau Wesler versteht es, ihren Zuhörerinnen und Zuhörern das Gefühl zu geben, sich als Gäste in den Gärten dieser Literaten zu fühlen.
Ein besonderes Andenken an diesen Vormittag bekommt jeder Gast von Meike Klockgether, einer jungen Etzhornerin und Architekturstudentin, überreicht. Während der Lesung hat sie Lesezeichen, versehen mit einer Aquarell-Zeichnung in zarten Blüten und Blumenranken, gemalt.
Unserer jungen Künstlerin dafür ein herzliches Dankeschön!
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