„Sich etwas trauen“
„Sich etwas trauen“ Gerade in diesem letzten Viertel des Jahres ist viel Zeit zum „Geschichten erzählen“, zum „dicke Wälzer“ lesen oder selbst geschriebene Geschichten wieder rauszukramen. Diese schrieb ich ca. im Jahre 2000.
Oldenburg / Ammerland
Ich bewundere diese Menschen, die ohne jegliche Beachtung von Erwachsenen-Regeln einfach für einen Moment lang mal die Spontanität der längst vergangenen Kindertage erleben wollen und bei geeigneten Gelegenheiten auch durchaus mutig genug sind sie auszuleben.
Es gibt Situationen, in denen ein sogen. „Sprung in die Kindheit“ für manchen nicht nachvollziehbar ist. Aber genau dieser Sprung hilft uns, um aus diesem Tag einen besonderen Tag zu machen.
Durch mehr oder weniger Nebel vor meinen Augen erkannte ich in einem Augenarzt-Wartezimmer ein überdimensionales rotes Sofa. Einladend und bequem. Viele Leute saßen darauf und ich stellte mir das große rote Sofa auf einer grünen Wiese vor, mit lauter spielenden Kindern drumrum, hörte ein kleines Orchester im Hintergrund lustige Weisen spielen.
Ich hätte so gerne mal drauf gesessen.
Daneben stritten sich zwei Kinder um Plätze auf kleinen hochlehnigen Stühlchen, deren eine Lehne das Gesicht eines Frosches zierte und die andere Stuhllehne entpuppte sich nach genauerem Hinsehen als listiges Hasengesicht mit vorstehenden Zähnen.
Ich war begeistert bei diesem Anblick, wäre so gerne Kind gewesen, um einmal drauf sitzen zu können. Leider aber bin ich über 50 (damals)und irgendjemand hätte wahrscheinlich in solch einem Fall den Psychiater gerufen, ich meine, wenn ich meinen Wunsch hier und heute ausgeführt hätte.Habt noch einen schönen Tag.
(aus dem Jahr 2000)
Leserkommentare (0)