Samstag, 06. Juni 2015, 14:43 Uhr
Wetter

Wetter-Wünsche: nur manchmal werden sie erfüllt

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Alles was man in Maßen serviert bekommt, das ist auch zu genießen. Zuviel von allem, das mindert die Qualität und tut niemanden gut. Das gilt auch für die Sonne, man vermißt sie wenn sie nicht da ist und möchte ganz schnell in den Schatten, wenn es zuviel wird mit der Sonnen-Ausgabe.

Oldenburg / Ammerland / Friesland

Die Wetterpropheten, die tatsächlich 33 Grad Celsius prophezeiten, denen mochte ich nur zögerlich Glauben schenken, aber ich muß zugeben, dieses Mal ist alles wie versprochen eingetroffen.
Schon früh am Morgen berichteten Radiosender aus Küstenorten, wo sich die Sonnenhungrigen endlich auf einen schönen Tag einstellen konnten und die Strandkorbvermieter schon frühzeitig - und erstmalig in diesem Jahr- alle Objekte an den Mann bzw. Frau gebracht hatten. Besucher wurden live mit ihrer Betrachtung über das tolle Wetter in die Sendung geschaltet und was man alles an diesem Tag noch unternehmen wolle erzählten sie.
Und so war es dann um die Mittagszeit schon so heiß, daß in den Räumen die Klimaanlagen auf Hochtouren liefen, wenn man denn eine hatte.
Wer im Auto unterwegs war konnte sich endlich mal freuen, die Investition der Air-Condition letztendlich doch gewagt zu haben, denn ohne wurde es schon ziemlich beklemmend wenn die Fahrt über mehrere Stunden andauerte.
Auf der Autobahn war die flirrende Hitze fast sichtbar. Man konnte nicht glauben, daß tags zuvor noch die fehlende Wärme bemängelt wurde.
Aber zufrieden mit dem Wetter ist die Bevökerung sowieso niemals, einmal ist es zu warm, die Sonne brennt viel zu stark und dann wiederum kommen Sprüche wie: „ Das ist doch kein Sommer"!
Als ich ein Großraumbüro irgendwo in Südoldenburg betrat, da hörte ich gerade noch wie eine der Angestellten einem Kunden schnell ein paar flapsige Worte mit auf den Weg gab: „ Daß Sie sich entnervt den Schweiß von der Stirn wischen, das akzeptiere ich ja noch, aber oh weh es kommt jetzt noch: Es ist effektiv zu heiß? Das geht gar nicht, damit Sie es wissen.
Wir haben uns dieses Sommerwetter doch so sehr gewünscht, oder?“

Recht hatte und hat die junge Dame ganz bestimmt, denn zufrieden sind wir Menschen doch nie.
Was war vor ein paar Tagen noch der weitverbreiteste Spruch?
"Wenn es doch nur ein wenig wärmer werden würde"! Und wenn es denn soweit ist, daß das ständige Meckern bei Petrus Gehör gefunden hat, dann fragt man sich, ob man nicht noch einmal die Bitte auf schönes Wetter mit etwas weniger "heißer Luft" umformulieren kann.
Bin ich froh, daß das Wetter das einzigste, oder besser gesagt, eins der wenigen Kriterien aus dem Bereich der höheren Mächte ist, in die der Mensch nicht eingreifen kann. Ständig -wohl eher stündlich als täglich- würde sich sonst das Wetter ändern, das kann doch wirklich keiner wollen, denn bei den unterschiedlichen Verhaltensmustern auf der Erde, wird man mit Sicherheit niemals eine einheitliche Lösung finden.
Also, ich mag es so wie es ist, das Wetter.
Und ich nehme es so wie es kommt, dann habe ich jedenfalls die Möglichkeit , das gute oder schlechte Wetter heranzuziehen, wenn mir bei zufälligen Begegnungen in der Stadt einfach kein Gesprächsthema einfällt.
Heute ist es noch so, aber wer weiß was in zwanzig Jahren alles passieren kann. Können dann irgendwelche künstlichen Sonnensegel das Wetter und die Luftströmungen beeinflussen?
Wovon soll ich dann reden, wenn mir nichts mehr einfällt?
Natürlich auch wieder vom Wetter, denn in utopischer Zukunft hat man auch noch die richtigen Verantwortlichen präsent, die man sich dann wahrscheinlich schon per App aufs Smartphone (oder was dann auf dem Markt ist) downloaden und seine Wetterwünsche gleich eintippen kann?

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