YES, we can! ELKA macht es möglich
im höheren Alter Englisch zu lernen, kein Problem
Oldenburg / Rastede / Wildeshausen
Vor vier Monaten habe ich mich bei ELKA angemeldet, um mein Englisch aufzufrischen. Ich habe es in der Schule vor 50 Jahren gelernt und zuletzt gesprochen. Eigentlich ist "Sprechen" sehr übertrieben. Wir lernten Grammatik und das richtige Schreiben und für mich war es nicht einfach, da mich in meinem Umfeld keiner unterstützen konnte.
Mein Schwiegersohn Thomas (my son of low) meinte eines Tages, hättest du nicht Lust, dein Englisch aufzufrischen, es soll für das Gehirn besser als Kreuzworträtsel lösen sein. Der Gedanke ließ mich nicht los. Immer wieder hatte ich mich geärgert, dass Englisch an mir "vorbei lief". Und so war ich froh, in der NWZ eine Anzeige von ELKA zu entdecken.www.elka-lernen.de. ELKA bietet Englisch-Kurse für Menschen über 50 Jahre an. Hier steht nicht die Grammatik im Vordergrund, sondern das Sprechen, Vokabeln wieder neu zu entdecken. Ich habe mich angemeldet. Und über mein Gehirn bin ich erstaunt, es weiß noch so viel. Doch beim Sprechen liegen die Vokabeln noch nicht in der richtigen Reihenfolge auf der Zunge. Keiner stört sich daran, wir sind alle in den 60er Jahren und wir müssen uns nichts mehr beweisen. Alles was ich lerne ist nur für mich. Wenn das richtige englische Wort im Kopf nicht greifbar ist, wird es in Deutsch gesagt und ganz unkompliziert wird es von unserem "Teacher" Gabi in Englisch umgewandelt. Überhaupt, es macht Spaß einfach drauf los zu reden. Kein erhobener Zeigefinger, keine Strafarbeiten, keine "sechs" drohen.
Ich wurde im Laufe der Wochen neugierig, wie die Idee entstand, Kurse in der englischen Sprache für die ältere Generation anzubieten. ELKA gibt es schon seit zehn Jahren in Oldenburg. Als Unterrichtsmaterial wurden Fremdbücher genommen, doch bald stellte sich heraus, dass es nicht der richtige Weg war. Lernen soll Spaß machen, die Sprache soll nicht schulisch vermittelt werden. Die angesprochenen Generationen haben keine Lust auf Grammatik. Diese will auf ihren Reisen, im Gespräch mit den Enkelkindern sich austauschen können. Und die Lust kommt beim Lernen und wenn kein Zwang dahinter steht. Es wurde das ELKA-Konzept mit eigenen Schulbüchern entwickelt. Fünf Jahre vergingen bis die Schulbücher in den Kursen Einzug hielten.
Albert Neteler, 57 Jahre, ist Leiter der Firma. In seinem vorherigen Berufsleben kümmerte er sich um Kinder und Jugendliche und nun sind es die junggebliebenen etwas älteren Generationen. Unterstützt wird er von Renate Linse, 52 Jahre, die für Planung und Verwaltung der Kurse zuständig ist und von Silke Wiecker, das Küken in diesem Team.
Oldenburg ist die Keimzelle, die Geburtsstätte dieser Schule mit inzwischen 130 Standorten in Deutschland. Berlin, München und in den ländlichen Bereichen, im hohen Norden Brake bis in den tiefen Süden nach Bad Tölz oder Rosenheim, ist ELKA vertreten, nur um einige Orte aufzuführen.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich nach meiner zweiten Unterrichtsstunde keine Zeit gefunden hatte, die Hausaufgaben zu machen. Mit ein paar Sätzen wollte ich die Woche beschreiben, doch ich war überfordert und bat meine Tochter per E-Mail mir zu helfen. Ich schrieb ihr die Sätze in Deutsch und bat um Übersetzung. Natürlich half sie mir und mit einem "Augenzwinkern" schrieb sie dazu: Nun muss schon die Tochter der Mutter bei den Hausaufgaben helfen!!!! Ein liebes Schmunzeln im Rückblick auf frühere Zeiten.
Jeden Mittwoch freue ich mich auf meine Mitstreiter, Eva, Inge, Renate, Günter, Michael, Asgar und Maria. Wir stützen uns gegenseitig, lachen miteinander und geben unseren kleinen grauen Gehirnzellen Futter, damit sie nicht verkümmern. Nach den vielen englischen Vokabeln im Unterricht, schnattern wir in der Pause bei Kaffee und Plätzchen munter weiter in der Sprache, die uns in die Wiege gelegt wurde, unserer einzigartigen Muttersprache Deutsch.
Es macht Spaß!
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