Ein Nachmittag der Erinnerungen
Geburtstag, 60 Jahre Hellmskamp
Oldenburg / Wahnbek / Ofenerdiek
Mit vielen Fragezeichen in den Augen sind Jutta Epding, Brunhilde Klöpper und ich in dieses Projekt gestartet. 60 Jahre Hellmskamp zu feiern. Almut Strodthoff, geb. Meyer, eine ehemalige Hellmskamperin, hatte die Idee im September zu einem Wiedersehen einzuladen. Aber die Reaktionen waren spärlich und mutlos wollte sie schon aufgeben. Der Bürgerverein Etzhorn schaltete sich ein und wir drei Frauen machten uns auf den Weg. Wir besuchten die Hellmskamper in ihren Häusern.
Gretchen Praeger ist mit ihren 92 Jahren älteste Anwohnerin und Ehrenmitglied im Bürgerverein Etzhorn. Wir hatten uns nicht angemeldet, doch für Gretchen war das kein Problem, zumal sie Jutta Epding, geb. Orth und eine ehemalige Hellmskamperin, erkannte. Sie lud uns in ihre gute Stube ein und fing von alten Zeiten an zu erzählen. Der Anfang für unsere Arbeitsbroschüre war getan. Fortan meldeten wir uns bei den Familien an. Für uns wurde Kuchen gebacken und wir verbrachten anregende Stunden in den Familien.
Der 11. September sollte der Tag der Erinnerungen werden. Inzwischen war das Interesse stark gestiegen und unsere Reservierung bei Rena, Vereinswirtin beim SV Eintracht Etzhorn e.V., mussten wir zurücknehmen und in den Etzhorner Krug verlegen.
Es war der Tag der Erinnerungen. Als Kinder am Hellmskamp gelebt, später ins Arbeitsleben getreten, doch dann hatten sie sich aus den Augen verloren. Und nun standen sie voreinander. Erkannten sich oder ein großes Fragezeichen stand in den Gesichtern. Doch der Blick in die Augen, ein zögerliches Fragen: "Bist du?" und schon lag man sich in den Armen.
Es ist einmalig in Oldenburg, hier in unserem Etzhorn gibt es eine kleine Straße, die so lebendig ist, in der in den 60er/70er Jahren ungefähr 100 Kinder lebten, diese Straße schreibt Geschichten. Geschichten, die nicht verloren gehen dürfen. Sie sind Zeitzeugnisse.
Die Arbeitsbroschüre hatte ich 15mal kopiert und sie waren der Renner. Die Geschichten und das Leben am Hellmskamp war allen vertraut und der Satz: "Weißt du noch?", der war immer wieder zu hören beim Betrachten der Bilder und beim Lesen der Geschichten. Almut hatte ebenfalls viele Bildordner aus ihrem Archiv "Hellmskamp" mitgebracht. Es war nicht verwunderlich, dass Gustav Backhuß-Büsing und ich keine große Chance zu einer Begrüßung hatten. Unsere Hellmskamper wollten ihr Wiedersehen feiern und nicht leise sein.
Ich lauschte einem Gespräch der Männer. Wie oft waren sie sich nicht grün gewesen, dann haben sie sich "gekloppt", doch am Abend war aller Streit vergessen. Den Eltern wurde davon nichts erzählt. Heute würden die Kinder sofort zu den Eltern laufen und wegen solcher Geschichten würde man den Rechtsanwalt kontaktieren.
Durch das Wiedersehen sind so viele Erinnerungen wach geworden. Und diese Geschichten möchte ich ebenfalls aufschreiben und sie in die Arbeitsbroschüre einfügen. Bitte ruft mich an, Tel. 0441-81329 oder E-Mail werner.fuhlrott@ewetel.net.
Im November/Dezember soll dann ein fertiges Büchlein erscheinen und unter der Schirmherr-schaft des Bürgerverein Etzhorn werden wir eine Lesung veranstalten und das Büchlein anbieten.
Es war nicht das einzige Jubiläum was es zu feiern galt. Ulrich Dralle wurde an diesem Tag 60 Jahre jung. Vom Bürgerverein Etzhorn bekam er eine kleine Aufmerksamkeit. Die Dralles unterstützen den Bürgerverein Etzhorn immer wenn Hilfe benötigt wird. Herzlichen Dank dafür.
Beim Nachhause gehen stand den Hellmskampern das Glück in den Augen, diese Stunden werden sie in ihrem Leben nicht vergessen.
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