Sauerkraut verarbeiten wie zu Omas Zeiten
unsere wunderbaren Etzhorner
Oldenburg / Rastede / Wahnbek
Tja, hier zu leben, in unserem wunderschönen Etzhorn ist schon etwas Besonderes.
Man spricht miteinander, auch wenn man sich nicht kennt.
So fanden auch Heiner Pahl und Gustav Backhuß-Büsing zueinander. Man traf sich, redete und das Gespräch drehte sich um Sauerkraut und die Verarbeitung des Gemüses. Heiner hatte die Idee, Menschen einzuladen, die daran interessiert sind.
Heute war der Termin. Heiner lebt seit elf Jahren in der Kornstraße, fast am Ende der Welt. Man hört die Blätter fallen, Vögel suchen sich im Laub ihre Nahrung. Im Lauf der ehemaligen Braker Bahn sind ideale Bedingungen für Libellen geschaffen worden. Die Blänke füllt sich mit Wasser, der Lebensraum ist bereitet. Im Ruhestand genießt Heiner die Vorzüge des Alters, Zeit zu haben für Tätigkeiten, wie wir sie von unseren Eltern kennen. So kam er auf die Idee, Sauerkraut herzustellen wie zu Omas Zeiten. Eine über 100 Jahre alte Schnibbelmaschine, manuell betrieben, war ein erster Schritt, Steinguttöpfe mit einem Deckel verschließbar, ein weiterer. Dann besorgte er sich einen großen Nirosta-Topf, um darin den Kohl zu stampfen.
Um das Sauerkraut anzusetzen wie in alten Zeiten, kauften wir Weißkohl und Salz. Manfred zeigte stolz seinen Kohl aus dem eigenen Garten und musste leider feststellen, das kleine Lebewesen sich außerordentlich wohl darin fühlten. Aber es war kein Problem, alles wurde weggeschnitten. Doch aus einem großen Kohlkopf war nun ein kleiner geworden. Dann wartete die Schnibbelmaschine und vorsichtig machte er sich unter Mithilfe von Heiner an die Arbeit. Vorsicht war wirklich geboten, die Finger kamen dem Messer sehr nahe. Aber alles ging gut, der Weißkohl wurde geschnitten und alle Finger blieben heile. Anschließend kam der Nirosta-Topf zum Einsatz. Der Kohl wurde hier hinein gefüllt, mit Salz vermengt, und die schweißtreibende Arbeit des Stampfens begann. Zwischendurch probieren, der Weißkohl war bereit für die Steinguttöpfe. Etwas Wasser angießen und dann den Topf fest verschliessen für den Gärvorgang. Das waren die letzten Arbeitsschritte. Bis Weihnachten wird es dauern, dann darf der Steinguttopf geöffnet werden, ein leckeres Sauerkrautgericht kann gekocht werden und hungrige Münder entscheiden später, dass war lecker.
Und damit alles zum guten Abschluss kommt, holte Heiner einen Obstler aus seinem Vorrat und die Etzhorner freuten sich etwas getan zu haben, wo man sagt: "Weißt du noch, damals haben wir...." Es ist das Erbe unserer Eltern und Großeltern, welches wir bewahren.
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