Donnerstag, 26. Juli 2018, 12:49 Uhr
65 Jahre verheiratet

Gerda und Jan Müller, Etzhorn

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65 Jahre verheiratet EISERNE HOCHZEIT

Oldenburg / Rastede / Wahnbek Ehe heißt gemeinsam Lachen, dem anderen eine Freude machen.
Ehe heißt sich gegenseitig trösten, dem anderen Mut einflößen.
Ehe heißt füreinander da zu sein, bei Regen und bei Sonnenschein.
Ehe heißt vieles zu geben, man gibt etwas von seinem Leben.                                                                                                                  
                            
In der Jugend, in der jungen Ehe, schenken sich die Paare viel Sonnenschein.

Doch in einer langen Ehe kommen die Schatten hinzu und werden länger.
 
Gerda und Jan Müller aus Etzhorn können nach 65 Jahren Ehe ein kleines Lied darüber singen. Die „Eiserne Hochzeit“ wurde am 4. Juli 2018 im Kreise der Familie gefeiert.

 Jan wurde am Kösters Weg vor 87 Jahren geboren. Gerda, geb. Martini, kommt aus dem Ipwegermoor. 1935 wurde sie geboren, sie hatte keine leichte Jugend und verließ auf den Wunsch ihrer Mutter frühzeitig die Schule. Ihre Mutter gebrauchte ihre Hilfe im Haushalt, sie ging arbeiten, um die Familie zu ernähren. Der Vater war verstorben und die fünf Kinder mussten mit Essen, sauberer Kleidung, einem ordentlichen Heim, versorgt werden.

1951 durfte Gerda das Schützenfest am Patentkrug besuchen, auch Jan war dort. Zum ersten Mal haben sie sich in die Augen gesehen und der berühmte „Funke“ sprang in beider Herz. Jan und Gerdas Mutter kannten sich. Auch auf der Hofstelle am Kösters Weg gab es viel Arbeit und die beiden Mütter kamen überein, diese an Gerda zu übertragen. Den beiden jungen Menschen konnte nichts Besseres passieren, ihre Liebe wurde inniger und stärker.

Am 4. Juli 1953 feierten sie ihre „Grüne Hochzeit“. Hier nahm die „Müller Hierarchie“ ihren Anfang. Hierzu gehörte auch Gerdas Mutter, die bis zu ihrem Lebensende, sie verstarb mit 84 Jahren, auf diesem Anwesen wohnte.

1955 wurde Christa geboren, Rainer folgte 1959, das Nesthäkchen Kerstin folgte 1965. Sieben Enkelkinder und drei Urenkel sind das Glück der Müllers. Auf dem großen Grundstück haben sich die Kinder ihre Häuser gebaut und leben in großer Harmonie miteinander. Papa Jan brachte seiner „Kleinen“, seiner Kerstin, jeden Morgen einen Becher Tee ans Bett. Für diese Geste ist sie ihrem Papa noch heute aus tiefstem Herzen dankbar. Und sie erinnert sich mit glitzernden Augen an die Liebe, die sie und ihre Geschwister bekommen haben. Heute ist die gesamte „Müller Familie“, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel, in diese Liebe eingeschlossen. Oma passt auf die Enkel auf, hat auch ein gutes Essen gekocht, die Kinder fühlen sich wohl in dieser heimeligen Atmosphäre.  

Feste wurden gefeiert wie sie kamen. Jeder Nagel, der eingeschlagen wurde, wurde ausreichend begossen. Seit der Zeit ist Gerd Harms ihr guter Freund, immer da und immer bereit, ebenso die Nachbarn Gila und Rolf Büsing von gegenüber. Sie alle haben das Herz am rechten Fleck. Mit den beiden Schwägerinnen Erna und Gisela freuen sie sich auf die Grog-Abende, die auch im Sommer stattfinden. Kühlere Tage gibt es reichlich. Geburtstage werden gefeiert, die ganze Familie findet sich dazu ein. Doch die Hochzeitstage sind das Wichtigste. Vor fünf Jahren, zum 60. Hochzeitstag, der „Diamantenen Hochzeit“, machte Jan seiner Gerda ein großes Kompliment. Sie sei sein Diamant in seinem Leben, strahlend und voller Liebe.

Es wurde nicht nur gefeiert. Gerda und Jan haben hart gearbeitet. Zu Beginn ihrer Ehe bewirtschafteten sie gemeinsam die Hofstelle, die ihnen Jans Vater, Diedrich Müller überlassen hatte. Diedrich Müller trat vor 65 Jahren in den Bürgerverein Etzhorn ein, er gehörte zu den ersten Mitgliedern. Seine Mitgliedschaft übertrug er auf seinen Sohn Jan. Also feiert die Familie Müller noch ein Jubiläum „Eiserne Mitgliedschaft“.

Das Leben veränderte sich und er bewarb sich um eine Arbeit bei der Spedition Deus. Mit Pferd und Wagen wurden die Waren transportiert und auch Umzüge durchgeführt. 1962 bekam Jan eine Anstellung bei der Stadt Oldenburg. Hier hat er sehr gerne gearbeitet. Die Rente hinderte ihn nicht an einer weiteren Arbeit. Bei der NWZ sorgte er in seiner zuverlässigen Art für die pünktliche Zustellung der Nordwest-Zeitung in unserem Etzhorn. Gerda meinte: „ Jan lebte dafür“. Dass die Etzhorner es zu schätzen wussten erfuhr er, wenn er morgens in aller Frühe mit einem Kaffee oder einer Tasse Tee von einem Etzhorner Frühaufsteher belohnt wurde.

Der große staatliche Jan ist ein wenig kleiner geworden, der Motor ist alt und das Benzin kommt nicht so schnell nach. Gerda ist fit wie ein Turnschuh, nur nicht mehr so schnell. So sehen sie sich und sie machen das Beste daraus.
 
Ihre Liebe zueinander ist das Wichtigste in ihrem Leben.

Liebe ist wirklich, Liebe ist wichtig, denn ohne sie verliert das Leben seine Seele.

Diese Liebe spiegelt sich in der Familie. Noch heute kommen die Töchter jeden Abend gegen 22 Uhr zum „Gute Nacht sagen“ zu ihren Eltern.

 

Der Bürgerverein Etzhorn wünscht Ihnen, der gesamten  „Müller-Familie“, noch viele gute und zufriedene gemeinsame Jahre.

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