wie zu Omas Zeiten, Heiner macht es möglich,Sauerkraut herstellen
das Erbe unserer Eltern und Großeltern bewahren
Oldenburg / Wahnbek / Rastede
Es ist Herbst, das Gemüse kann geerntet werden und unser lieber Heiner Pahl hatte wieder zum "Sauerkraut herstellen" eingeladen. Heiner lebt mit seiner Frau am Ende der Kornstraße, am Ende der Welt. Hier sagen sich Füchse und Rehe "Gute Nacht". Der Wind treibt die Blätter von den Bäumen, es regnet leise, doch wir stehen geschützt auf der Terrasse. Wir genießen nun die Vorzüge des Alters, Zeit zu haben. Unsere Zeit zu verschwenden für Tätigkeiten, die für unsere Eltern lebenswichtig waren, um die Familie zu ernähren.
Heiner hat schon alles vorbereitet. Die Schnibbelmaschine steht auf dem Tisch, unzählige Messer liegen bereit, um den Kohl zu zerteilen. Und er hat sich schlau gemacht, er kann uns über die Verarbeitung des Kohls, über die Gärung, die Lagerung vieles erzählen. Dann wird gearbeitet. Der Kohlkopf wird gewogen, geviertelt und die Schnibbelmaschine zeigt Leistung. Ruckzuck ist der Kohl geschnibbelt. Anhand des Gewichts wird die nötige Menge Salz hinzugefügt und alles kommt in Heiners Nirosta-Topf, um hierin den Kohl zu stampfen. Es ist eine schweißtreibende Arbeit, doch der Kohl muss Wasser absondern, um später gären zu können. In diesem Jahr hat Heiner eine neue Methode entwickelt, um dem Schimmel, der sich nach einigen Wochen im Tontopf absetzt, entgegen zu wirken. Das Sauerkraut wird in Folientüten gefüllt, mit einer Stricknadel werden Löcher hineingepickst, die Tüten werden verschlossen und in die Tontöpfe gelegt. Schimmel kann sich zwar noch bilden, doch er lässt sich besser abnehmen. (geringer Schimmel ist nicht schädlich und gehört zu diesem Vorgang dazu) Salzwasser wird angegossen, das Sauerkraut mit einem Tuch und Bretter abgedeckt und die Zeit des Wartens, bis etwa zur Weihnachtszeit, kann beginnen.
Wer arbeitet muss auch essen und trinken. Gustav hatte vorgesorgt und bei unserem Bäcker "BRUNO" Pflaumenkuchen und Berliner gekauft, der heiße Kaffee kam aus seiner eigenen Küche.
Erinnerungen an alte Zeiten tauchten auf. Wie einfach hatten wir gelebt, doch Allergien kannten wir nicht. Ein plattdeutscher Schnack meiner Mutter war "Sand schüüert den Mogen". Mit sandigen Händen ein Butterbrot zu essen, war normal.
Heiners Anliegen an unsere Wegwerfgesellschaft ist es: Alles zu verwerten nach alten Rezepten, so wie es unsere Eltern getan haben. Im späten Sommer hat er bereits damit angefangen als er Äpfel zu Saft verarbeitete. Sein Wunsch fürs nächste Jahr ist es, alle Äpfel in Etzhorn und vielleicht auch noch in Ohmstede zu vermosten, es darf kein Apfel im Müll landen. Dafür gibt er seine freie Zeit, geht in die Schulen oder er stellt seine Terrasse zur Verfügung.
Die Termine werden über den Bürgerverein Etzhorn bekannt gegeben.
Nachhaltigkeit hat für ihn oberste Priorität.
Heiner, wir danken dir für dein Engagement.
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