Donnerstag, 19. Januar 2012, 23:37 Uhr
Karate / kampfkunst / Kampfsport

Kampfkunst oder Kampfsport?

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Eine kleine eigene Übersicht darüber was Karate ausmacht und der Versuch eine "Ordnung" in die Begriffe "Kunst oder Sport" zu bringen.

Oldenburg Diese im Titel gestellte Frage, ist zu aller erst eine persönliche Einstellung. Wobei es dem interessierten Anfänger oder Außenstehenden doch zum Teil all zu schwer fallen mag hier Unterschiede zu erkennen. Zu meist wird Kampfkunst, in der öffentlichen Wahrnehmung, spontan in die sprichwörtliche Schublade gesteckt. In der Wissensanbahnung ist dies auch der erste Schritt für weitere Erkenntnisse. So kann man sagen, dass das sogenannte „Schubladendenken“ zwar nicht positiv belegt ist, allerdings ist es erstmal ein ganz normaler Fakt welcher in jedem Menschen abläuft.
Veränderungen im Denken, wenn man diese zulässt, werden sich dann mit der Beschäftigung einer Sache von ganz alleine einstellen. So könnte man auch den , in den Kampfkünsten, gerne benutzten Begriff der „Charakterschulung“ kurz beschreiben.

Über Karate...

Rein sachlich übersetzt bedeutet Karate: Leer (Kara) Hand (te). Häufig wird Karate als Karate-Do verwendet. Das „Do“ bedeutet für uns übersetzt „Weg“.  
Wenn man diese Wörter aus dem japansichen Übersetzt, dann ist es erstmal ganz einfach: „Der Weg der leeren Hand“. Wobei hier der Weg die Betätigung sowie Veränderungen beschreibt.
Des Weiteren ist der Weg (Do) ein offenes Buch, welches viele Interpretationen oder Ausprägungen zulässt, sogar Waffen können darin einen Platz haben.
Würde man einen geschichtlichen Faden spannen und ihn dann betrachten, so würde dieses Bild ziemlich verschachtelt wirken. Der Ursprung des Karates liegt in China, daher heißt auch der alte Name auch  „Hand aus China “.
Im koreanischen „Tangsodo“ („Weg der Chin./Tang Hand“) wird dies auch nach außen noch heute  deutlich.
Die weitere Entwicklung verlief dann weiter auf Okinawa, eine zum heutigen Japan gehörenden mittleren Inselgruppe im chinesischen Meer.
In den jüngsten jahrhunderten wurde dann Karate in ganz Japan und daraufhin auf der ganzen Welt bekannt. Somit ist Karate auch ein Botschafter der Kultur und Traditionen Japans, welche für nicht-Japaner nicht immer ganz zu verstehen sind.
Seit ca. 1957 gibt es auch in Deutschland Karate und so kann man hier „Jürgen Seydel“ den Vater des Karates in Deutschland nennen. Er wurde für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Kampfsport?

Im allgemeinen wird hiermit der sportliche Wettkampf, einer Kampfrichtung beschrieben.
Hier gibt es Pokale zu gewinnen und die öffentliche Anerkennung durch sportliche Erfolge.
Auf Okinawa wurde im verborgenen trainiert und sicher waren die alten Meister nicht durch kurzweilige Wettkämpfe motiviert. Hier stand die Verteidigung des eigenen Lebens im Vordergrund.
Wie sinnvoll bzw. effektiv eine Kampfkunst oder der Kampfsport ist, ist nicht immer vom System abhängig. So ist es entscheidend, was man selber als Individuum daraus macht und dies entsprechend in den Alltag transportiert. Möglichst viel von etwas ist oder kann genauso vorteilhaft sein, wie eine spezielle Konzentration auf bestimme wenige Bereiche, oder umgekehrt.
Der Karate Betreibende (Karate Ka) ist ein Spezialist für schnelle gezielte Fuß/Bein und Arm/Hand Techniken. Allerdings ergeben sich aus dieser technischen Basis wiederum vielfältige weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie z.B. Hebel u.v.m.
Geist und Körper können in ihrer Gesamtheit eingesetzt werden. Hierbei hat das Karate allerdings keinen offensiven Fokus. Das Bedeutet, dass z.B. die erste Aggression nicht vom einem Karate Ka ausgeht. Steht allerdings Leib und Leben in Gefahr, dann darf natürlich, im Rahmen der Gesetze, auch dieser zum Teil philosophische Aspekt dieser Kunst überwunden werden.
Karate bedeutet eben auch, mit Situationen und sich selber besser umgehen zu lernen. Ein Verständnis sich entwickeln zu lassen, dass man bestimmte Situationen besser bewältigen kann.
Das Verstehen der eigenen psychischen und körperlichen Möglichkeiten und Veränderungen, ist etwas was ein Anfänger oder Außenstehender zu Beginn nicht so recht verstehen mag.
So könnte rein oberflächlich, von außen gesehen, der eine einfach rohe und unkontrollierte Gewallt sehen.
Es ist aber sehr gut möglich, dass ein eher gewaltlos lebender „Kampfsportler“ demjenigen das Handwerk legen könnte, welcher einen ganz anderen Lebensstil pflegt.
Karate ist nicht kurzweilig, es bedeutet viele Jahre des Training und der Ausdauer.
Es mag vermeintlich schnellere und einfachere Wege geben, wie z.B. Kickboxen (ursprünglich als Sport-Karate für Wettkämpfe in den USA entwickelt), aber ob man sich für den einen oder anderen Weg entscheidet, sollte man für sich ganz persönlich entscheiden.

Wer daran interessiert ist einen Weg der Kampfkunst kennenzulernen, der herzlich eingeladen, sich das Karate Training im vereinseigenen Dojo des Schwarz-Weiß Oldenburg e.V. anzuschauen und auch gerne mitzutrainieren.

Die Integrität des Menschens ist ein hohes Gut, diese gild es in jeder Lebenslage zu wahren und zu verteidigen!

www.karate-dojo-oldenburg.de

(M.GR)

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