Montag, 21. November 2016, 13:51 Uhr
Pogromnacht

Wehret den Anfängen, nie wieder Faschismus und kein Vergessen

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Varel
Liebe Leserinnen und Leser,

am 07. und 09. November gab es die Stadtführungen zum Gedenken der Reichspogromnacht.
Die Stadtführungen waren sehr informativ und man lernte auch ein Stück Geschichte kennen, über die Stadt in der man lebt. Bei diesen Führungen hatte man von Anfang an Bilder über die Verfolgung, Vertreibung und dem Leid der Menschen im Kopf. Wie ein Film liefen diese Bilder ab, nur es war zum damaligen Zeitpunkt die traurige und unfassbare Realität.
Am frühen Abend des 09. Novembers gedachten wir am Synagogendenkmal den Menschen, die durch Rassenwahnsinn, Faschismus und Antisemitismus nicht nur ihre Heimat verloren, sondern mit ihrem Leben bezahlten.

In der heutigen Zeit trägt der Faschismus, Nationalismus, der Antisemitismus aber auch Alltagsrassimus, nicht mehr die Farben von Braunhemden oder schwarzen Uniformen. Auch die Rufe sind nicht mehr dieselben, aber sie gleichen sich. Heutzutage trägt der Rassismus einen blauen Deckmantel und man traut sich wieder Dinge beim Namen zu nennen, ohne vorgehaltener Hand.

Es wird der Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes ins Gegenteil verklärt, indem man den Widerstand gegen die da „Oben“ für sich in Anspruch nimmt. Durch Rufe wie „Volksverräter“ und „Wir sind das Volk“, wird eine Legitimation in der Gesellschaft gesucht und eingefordert.
Sie verhöhnen die Opfer des Holocausts, indem sie Sätze von Widerstandsbewegungen im dritten Reich u.a von der „weißen Rose“, für ihre Zwecke missbrauchen.
Der Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes wurde einst ins Grundgesetz aufgenommen, damit sich Widerstand gegen Faschismus und Rassismus bilden kann. Heute wird dieser Artikel von den Rechtspopulisten missbraucht.

Unbekannte Täter haben in der Vareler Schlosskirche rechtsradikale Symbolen angebracht. Sie beschmierten bereits am Dienstag ein in der Schlosskirche angebrachtes Plakat mit „verfassungswidrigen Zeichen, darunter ein Hakenkreuz“.

Lassen wir uns von diesen Rechtspopulisten und ihren Parolen & Symbolen nicht einlullen.

Ihr/Euer

Alexander Westerman

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