Blühende Wildkräuter im Garten sind auch Ausdruck unserer Kultur !
Wildkräuter auf Brachflächen werden abwertend als "Unkraut" bezeichnet. Gezielt ausgewählte und ausgesäte blühende Wildkräuter bieten echte "Hingucker".
Bad Zwischenahn
Ein kleines "Problem" in unserer Umgebung lässt  sich ganz einfach lösen –
aber zunächst zum auslösenden Ärgernis:
Uns missfällt oft eine brach liegende kleine oder auch größere Fläche, weil dort nichts wächst, der nackte Boden zu sehen ist oder zahlreiche rasch wachsende Wildkräuter oder Gräser ein und derselben Art innerhalb kurzer Zeit die Fläche bewuchern (Miere, Knöterich, Springkraut, Winde, Einjährige Rispe u.v.a.) oder aber einzelne große rasch- und hochwachsende Arten (Melde, Beifuss, Distel, Brennnessel o.v.a.) regelrechte Horste bilden. Schon nach wenigen Wochen kann eine Fläche natürlich "begrünt" sein – im Prinzip nichts Nachteiliges, aber dies kann
dramatisch sein, denn die meisten Wildkräuter haben leider unauffällige Blüten (es gibt Ausnahmen!). Sie streuen ihre Samen recht zahlreich mit dem Wind aus: In der Hauptwindrichtung eine verwilderte Fläche zu haben ist bedauerlich: Bis zu Tausenden eingewehte Nachkommen der ungeliebten Kräuter sind zu erwarten: Beseitigen kostet Zeit, die ein Berufstätiger oft nicht hat…..
dies kann aber auch eine Chance für unsere Gartenkultur sein - und auch die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Nachbarn verstärken: Frühzeitig ab März/April für's laufende Jahr oder ab September bis Oktober für's Folgejahr kann der Boden der Brachfläche leicht gegrubbert/durchgerissen werden, Wildblumensaat mit bunten blühenden Kräutern ausgestreut, eingeharkt und anschließend angedrückt werden (wichtig: im Handel gibt es für alle Standorte geeignete Saatgutmischungen - Beratung sollte man abfordern, gibt es aber umfassend im Internet oder bei der Landw.-kammer). Die Kosten sind vergleichsweise gering für die Freude an einer Blumenwiese oder einem Wildblumenbeet im Garten  – Nachbarn freuen sich auch.
Ein paar Tipps:
Saat-Herkunft: Es gibt in Deutschland seit vielen Jahren einige Firmen, die sich auf Wildblumensaat spezialisiert haben – Erfahrung sollte man nutzen und diese Firmen anschreiben. Die meisten Firmen sind in Süddeutschland zu Haus.
Boden: Nicht alle Böden sind gleich – es gibt für jeden Boden geeignetes Saatgut.
Aus einem Gartenboden kann man bei unserem Klima und unseren Niederschlägen meist schon nach zwei Jahren einen mageren Boden bereiten, denn magere Böden zeigen eine große Artenvielfalt mit blühenden Kräutern.
Düngung: Bei abgemagerten Böden hilft geringe Kalkung und schwache Kali- und Phosphatdüngung, auch jährlich ein wenig Abstreuen mit gesiebter Komposterde.
Saatgut-Menge: Pro Quadratmeter (m²) werden 2 bis 4 Gramm Samen benötigt, je nach Saatmischung  - oder vom Wunsch des Gärtners nach dichtem Pflanzenstand.
Balkonkasten: Wildblumen im Balkonkasten sind etwas arbeitsintensiver als Wildblumen auf Brachflächen oder im Garten auf wenigen Quadratmetern.
Die Boden-/Substratmischung sollte nicht herkömmliche Blumenerde sein, sondern eine Mischung aus 1/3 Blumenerde und 2/3 Mutterboden.
Saatgutmenge: 1m Balkonkasten erhält genauso viel Samen wie 1 m² (s.o.).
Düngung nach Bedarf, d.h. wenn die Pflanzen an den älteren Blättern gelb werden. Das Gießen sollte mäßig aber regelmäßig erfolgen. Mutterboden hält die Feuchtigkeit gut, Staunässe kann durch einen guten Abfluss vermieden werden.
Bilder:
1. Gemeindeeigene Magerfläche Ecke Mühlenstraße/Westersteder Straße
 2. Zwei-Quadratmeter-Fläche in Helle 2010Â
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Viel Erfolg wünscht --Horst-Herbert Witt aus Helle
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