Donnerstag, 21. Februar 2013, 18:22 Uhr
Zoo Osnabrück / wilde Tiere / Hunde

Besuch im Zoo Osnabrück

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Am 14.02.2013 besuchten wir bei herrlichem Winterwetter erstmals den Zoo in Osnabrück. Das auch Ausflüge im Winter in einen Tierpark schöne Erlebnisse sein können,

Bad Zwischenahn / Osnabrück Am 14.02.2013 besuchten wir bei herrlichem Winterwetter erstmals den Zoo in Osnabrück. Das auch Ausflüge im Winter in einen Tierpark schöne Erlebnisse sein können, habe ich bereits an anderer Stelle im vergangenen Winter über den Jaderpark in Jaderberg berichtet. Wir machten uns frühmorgens gemeinsam mit unserem Neufundländer Barney auf die Reise nach Osnabrück, da auch in diesem Zoo Hunde an der Leine mit hinein dürfen. Leider bietet dieser Zoo keinen Winterrabatt an, doch dank eines Gutscheines im Oldenburger Barometer, brauchten wir nur den Eintrittspreis von 16 Euro für einen Erwachsenen bezahlen. Nach unserer Ankunft orientierten wir uns zunächst auf dem kostenlos erhaltenen Lageplan. Wir missachteten allerdings den dort gut beschriebenen und mit Tatzen ausgeschilderten Rundgang. Stattdessen suchten wir auf dem Plan nach dem Zoo Restaurant, weil wir vor der Abfahrt noch nichts gegessen hatten. Das Restaurant befand sich bei der Nummer 25 auf dem Plan und so begaben wir uns auf den Weg dorthin, um dort zu frühstücken. Weit kamen wir allerdings nicht, denn nach heftigem Schnüffeln begann Barney mit dunkler Stimme vor sich hin zu grummeln. Kurz darauf entdeckten wir den Auslöser für seine Reaktion: ein Löwenrudel. Die Löwen nahmen wenig Notiz von unserem Neufundländer, die meisten von ihnen sonnten sich weiter seelenruhig auf einer Steinbalustrade und nur der Löwenmann lief völlig gelassen in Barney´s Richtung. Das wiederum gefiel unserem Neufundländer überhaupt nicht, denn seine Sichtweise der Situation war eine völlig andere. So versuchte er durch tiefes Gebell die Löwen zu mehr Aktionen zu bewegen. Doch mehr als ein gelangweilter Blick des Löwenmannes  und eines ziemlich großen kräftigen Junglöwen sprang dabei als Ergebnis nicht heraus. Um Barney nicht zu sehr zu stressen, hielten wir uns nun schnellen Schrittes links von Ihnen, als plötzlich ein schwarzer Schatten in einiger Entfernung vor uns auftauchte. Zunächst ließ Barney erneut ein Grollen vernehmen, beruhigte sich dann jedoch schnell, nachdem er das gesichtete Tier als gefahrlos einstufte. Dafür hatte allerdings Barney bei dem als Vielfraß erkannten Zoobewohner größere Aufmerksamkeit ausgelöst. Der Vielfraß rannte unruhig am Zaun entlang, um Barney besser in Augenschein nehmen zu können. Glücklicherweise gab es auf dem Weg zum Restaurant keine weiteren Zwischenfälle, denn wir bekamen langsam Hunger. Im Selbstbedienungsrestaurant konnten wir aus bereits fertig belegten Brötchen auswählen. Dazu bestellten wir Kaffee und Tee beim freundlichen Personal und genossen mit Blick auf zwei umher stolzierende Pfauen das leckere Frühstück. Zu diesem Zeitpunkt waren wir zwar die einzigen Besucher, doch nahmen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zoos gerade Ihr Frühstück hier ein. Einige interessierten sich sogleich für Barney was zunächst auf Gegenseitigkeit beruhte. Nur schienen sie sich aus Barney´s Sicht um die falschen Tiere zu kümmern, denn einige Gerüche, die ihm in die Nase drangen, schienen ihm nicht zu gefallen. Alles, was irgendwie nach Raubkatze roch, ließ ihn vorsichtig sein. Nach dem Frühstück begaben wir uns durch den sonnendurchfluteten Zoo zurück zum Zooeingang, wo wir entsprechend dem Lageplan endlich unseren Rundgang begannen. Es waren "nur" 35 Stationen, doch bis zum Mittag kamen wir mal gerade bis zur Nummer 19, den Erdmännchen. Noch beim Eingang dachten wir, dass wir bei Temperaturen um null Grad kaum Tiere draußen zu sehen bekommen würden und z.B. in den Außenanlagen für Affen oder Giraffen waren zunächst auch keine Tiere. Verständlicherweise dürfen Hunde in die Tierhäuser nicht mit hinein. Wir hatten uns wegen der Kälte auf kurze Aufenthalte in den Tierhäusern eingerichtet, weil ja einer von uns mit Barney draußen warten musste. Aufgrund des sonnigen Wetters durften glücklicherweise Tiere, die sonst wohl eher nicht im Winter in den Außenanlagen zu sehen sind, am frühen Nachmittag die frische Luft in der Sonne genießen. So konnten wir die Giraffen oder den zur Zeit einzigen Elefanten und die Hybridbären in ihren sehr schön gestalteten Außengehegen beobachten. Der gesamte Zoo war bis ins Detail sowohl für die Tiere, als auch die Besucher äußerst liebevoll gestaltet. Ebenso beindruckte uns die Vielfalt der Wildtierarten mit einigen Tieren, die wir bisher noch nie real beobachten konnten. Angefangen bei den Hybridbären, die aus einer Kreuzung von Braun- mit Eisbär entstanden sind, über Sandkatzen und Goldschakalen bis hin zu den Nacktmullen. Erleben durften wir dies alles auf drei Ebenen: ebenerdig, über Brücken und Stege hoch über den Tieren oder unter der Erde im unterirdischen Zoo. Dabei wurde die Strukturierung der Gehege den natürlichen Lebensräumen nachempfunden. In den beiden Affenhäusern mit Weißscheitelmangaben und Schimpansen in der Takamanda Welt, durften Hunde, wenn sie wollten sogar mit hinein. Während die Schimpansen unseren Hund Barney in eine unangenehme Stresssituation versetzten und er gleich wieder hinaus durfte, machten ihn ausgerechnet die extrem seltenen Weißscheitelmangaben sehr neugierig. Auch die Affen, von denen es in der freien Natur in Westafrika nur noch wenige Hundert gibt, beobachten Barney recht fasziniert. Überall dort, wo Barney es wie uns offensichtlich sehr gut gefiel, verweilten wir längere Zeit. Das galt vor allem rund ums Wolfsgehege, bei den Goldschakalen, den Giraffen oder den beiden Bären. Auf der anderen Seite des Wolfsgehege verweilten wir dann wohl so lange, dass Barney der Meinung war, es wäre ein guter Platz dort sein" Geschäft" zu machen. Ich sagte ihm dann  in einem leicht traurigen Ton (Ach Barney, muss das jetzt sein...), was ich davon hielt. Er hatte morgens vor der Abfahrt eigentlich alles erledigt. So schnappte ich mir die im Zoo erhaltene Tüte und entsorgte das Ganze in einen glücklicherweise in der Nähe stehenden Mülleimer.  Am Nachmittag schafften wir es dann tatsächlich bis zur Station 35, wo im Sommer die Flamingos Ihr Reich haben. Wir waren nun wieder in der Nähe der Löwen und gingen rasch zum Eingang zurück. Während ich am Kiosk einen heißen Kaffee trank, besuchte meine Freundin den unterirdischen Zoo, welcher den Abschluss unseres Zoobesuches bildete. Im Winter ist es sehr ruhig im Zoo und wir konnten in aller Ruhe jedes Tier beobachten. Leider war durch die Ruhe in der Takamanda Welt der Autoverkehr von der nahen Autobahn zu hören, was uns aus der Welt der Tiere etwas zurück holte. Das tat diesem wunderschönen Tag mit vielen neuen Eindrücken und eindrucksvollen Begegnungen mit wilden Tieren allerdings keinen Abbruch. Wir können nur wieder einmal hoffen, dass der Bestand dieser Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung gesichert werden kann. Der Abend bescherte uns einen schnarchenden Hund, der seinerseits reichlich neue Geruchs- und andere Eindrücke mitgenommen hatte und am nächsten Morgen zum morgendlichen Spaziergang überredet werden musste. Der Zoo Osnabrück ist viele Besuche wert, denn nicht nur den Tieren scheint es gut zu gehen. Hier wird auch sehr viel dafür getan, Kinder, Erwachsene und Hunde in die Welt der wilden Tiere zu holen und uns ein Stück Ihrer Heimat zu zeigen. Es wird uns sehr deutlich auch durch Informationstafeln vor Augen geführt, warum diese Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung nicht aussterben dürfen. Leider gibt es Zoobesucher, insbesondere mit Hund, die auch das wohl nicht verstehen werden, denn wir konnten gut erkennen, dass schon andere Besucher mit Hund vor uns hier gewesen waren...

Kurzinfo Zoo Osnabrück

Fahrtzeit ab Oldenburg: ca. 1,25 Stunden

Größe: 23,5 ha

Tiere: über 2.900 mit mehr als 320 Arten

Eintrittspreise: Erwachsene: 16 Eur., Kinder, 10,50 Eur., Schüler, Studenten, Rentner, Arbeitslose: 12,50 Eur.

ausgezeichnet geeignet für Familien (Baumhausspielplatz, viele andere Spielmöglichkeiten vorhanden, Wickelstationen)

sehr gut geeignet mit Hund (unterirdischer Zoo und die meisten Tierhäuser keine Hunde erlaubt)

sehr schöne Themenwelten und einmaliger unterirdischer Zoo

Streichelgehege

Wege sind Rollstuhlfahrer und Kinderwagen gerecht

Frühstück, Mittagessen, Café im Selbstbedienungsrestaurant

 

Bewertung Winter

positiv

• sehr große Artenvielfalt

• ausgezeichnete Gestaltung für Tiere und Menschen

• ausgezeichnetes Angebot für Familien mit Kindern (mehrere Spielplätze, Wickelmöglichkeiten, Spielgelegenheit auch im Restaurant, Baumhausspielplatz mit Restaurant)

• ausgezeichnete Beschreibung der Tiere an den Gehegen (oft mit Infos zu Lieblingsplätzen und über die Tiere im Gehege)

• sehr gute Eignung für Hunde (erlaubt in zwei Tierhäusern, ausreichend Wassernäpfe, Hundetüten kostenlos erhältlich)

• sehr günstige Jahreskarten

• Wege Rollstuhlfahrer gerecht ausgebaut

 

negativ

• kein Winterrabatt beim Eintrittspreis

• störende Geräusche Autoverkehr von der Autobahn A30 in Takamanda Welt (Problem dürfte von Windrichtung und Belaubung abhängig sein, im Sommer wohl nicht vorhanden)

• einige Gehege könnten größer sein (Tigergehege wird gerade neu und größer gebaut)

 

Exkurs

Ich selbst habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Tierparks und Zoos. Auf der einen Seite können viele wilde Tiere dort nicht wirklich artgerecht gehalten werden. Manche Tiere, wie Wölfe haben riesige Territorien, andere, wie Raubkatzen können ihre Schnelligkeit nicht ausleben. Die Tierparks und Zoos müssen die Aufgabe haben alle Tierarten zu erhalten und durch Forschung nachhaltig Biotope und Tiere zu schützen. Das gilt nicht nur für ferne Länder, sondern auch vor der eigenen Haustür. Noch vor wenigen Jahren hielt sich kaum ein Besucher lange vor einem Wolfsgehege auf. Inzwischen bieten einige Tierparks direkte Begegnungen mit Wölfen, Wolfsabende und Informationsveranstaltungen an. Beim Bau der Windparks in der Nordsee musste umgedacht werden, weil die dortige Tierwelt bedroht ist. Natürlich verhalten sich Tiere in den zoologischen Einrichtungen mit begrenzten Territorien und einfacher Nahrungsbeschaffung ohne Feinde und Konkurrenz völlig anders, als in ihrer natürlichen Umgebung. Doch Grundlagenforschung hilft hier zu zeigen, dass Mensch und Tier aufeinander angewiesen sind. Forschungen ist es zu verdanken, dass die Wölfe in der Lausitz in Koexistenz mit den Menschen leben können, Forschungen ist es zu verdanken, dass sich einige bedrohte Tierarten in Afrika und Asien wieder erholen. Was passiert, wenn Forschungsergebnisse nicht berücksichtigt werden zeigen Fehlplanungen in afrikanischen Schutzgebieten. Da gibt es z. B. falsch gesetzte Zäune oder künstliche Wasserlöcher, die Krankheitsepidemien ausgelöst haben. Es gibt noch viel zu viele Tierarten, die immer weiter in Ihrem Bestand bedroht sind. Für viele Hunde sind Zoos ebenfalls eine Bereicherung, sofern die Hunde gut sozialisiert sind. Für Hunde bedeutet ein Zoobesuch Stress, der meistens allerdings positiv ist, was sie an dem Verhalten Ihres Hundes ablesen können. Läufige Hündinnen und ausgebildete Jagdhunde haben meines Erachtens in Zoos allerdings nichts zu suchen. Wir durften selbst bereits negative Zwischenfälle diesbezüglich in Tierparks miterleben. Zwingen Sie Ihren Hund nicht Kontakt zu bestimmten Tieren aufzunehmen, das bedeutet unnötigen Stress für beide Seiten. Sie werden sich wohl kaum irgendwo frei begegnen. Bellt ein Hund mit eingezogener Rute heftig Raubtiere an gehen Sie einfach weiter. Wenn Sie jedoch spüren, dass sowohl das Wildtier im Zoo, wie Ihr Hund Interesse aneinander zeigen, geben Sie beiden in entsprechendem Sicherheitsabstand Zeit fürs Beschnüffeln. Sie können sich auch auf Entfernung riechen und verständigen. Dann wird es eine spannende und schöne Begegnung  zwischen Hund und wildem Tier.
Siehe auch: http://www.mein-bad-zwischenahn.de/Fotos/Album-ansehen_3629/

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