Samstag, 30. Juli 2011, 20:05 Uhr
Heimatspiele

Das "Heimatspill"  Kloatscheeten in der Grafschaft Bentheim...

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Nordhorner Volkssport schon vor 1630

Bad Zwischenahn / Deepenfurth / den 30. Juli 2011 * Jonny Agena Kloatscheeten : Eine Besonderheit in der großen Famiele der Boßler und Klootscheeter stellen die Mitglieder der "Nordhorner Kloatscheeter Vereini-gung e.V. von 1975" dar. Ihr Koat ist keine Kugel, sondern eine runde Scheibe.
Sie wird zurückgeführt auf den uralten Brauch der rollenden Sonnenscheibe zum Tag der Wintersonnenwende, andere Heimatforscher glauben auch, dass diese "Scheibe" aus der Zeit der  Kelten kommen kann.> ( Siehe das Johannisfeuer, ein Schwach christianisiertes Beltene - Überbleibsel    >> Beltenefest  zum keltischen Sommerbeginn  oder  zur Wintersonnenwende  ein Feuerfest zur Mittwinterzeit, es ist zwar nicht klar, ob ein alter keltischer Brauch oder ob dieses Fest sogar auf die Wikingerzeit zurück gehen, war ist, die Kelten hatten in der Nähe der Wintersonnenwende die Festtage "Deuorrius Riun" und an diesem Tage wurde ein brennendes Sonnenrad zum "Julfest" gezündet ( keltisch-germanische Mischkulte verwenden diese Bezeichnung , als Jul ).
Am 2. Januar eines jeden Jahres wurde der "Handgiftdag" zum Anlaß genommen, die Scheibe über die Wege und die ruhigen Straßen der Niedergrafschaft zu rollen. Ein  "Handgift" ist ein Präsent zur Jahreswende an Bedienstete und gute Bekannte. Im Rechtswörterbuch von 1756 heißt es : der am ersten Werktag nach Neujahr in der niedersächsischen Stadt Osnabrück so wie in  der Grafschaft Bentheim begangen wird. Siehe Stadtverfassung von 1348. Alle beteiligten Ratherren und Bürger geben sich zum Zeichen guter und ehrbarer Absichten gegenseitig die Hände.
> Am 31. Januar 1630  wurde ein Sohn von Arndt Pieper vor den Kirchenrat zitiert, weil er "hiebevor unter der  Nachmittagspredigt uf ein Soontag den Kloat geworfen und darüber mit Stolten Wessels Sohn Herman in Schlägerei geraten"  war.
> Am 27. März 1631  wurden vor dem Kirchenrat Klage und Forderung laut, das "spielen mit dem Bollen und Kloat unter der predigt abzuschaffen".
Heute wird in der Nordhorner Kloatscheeter - Vereinigung das ganze Jahr über diese heimische Sportart auf der Anlage in  "Klausheide" mit allen Vereinen im sportlichen Vergleich ausgetragen. Der älteste Klub "Achter de Dannen" wurde bereits 1905 im Stadtteil Neu-Berlin gegründet, so das heute ca 15 Vereine Mitglied im Kreissportbund Grafschaft Bentheim / Landessportbund Niedersachsen e.V. sind.
Wettkampf : Zwei Mannschaften, eine gleichstrarke Zahl von Mitspielern werden festgesetzt. Die Mannschaften legen bei Spielbeginn die Wegstrecke mit Ausgangspunkt und Ziel fest. Auch die Reihenfolge der Spieler wird für den ganzen Spielverlauf vorher ausgemacht. Auf diese Weise messen immer zwei Spieler ihre Würfe mitein -ander. Sollte der Kloat einmal allzu ungünstig im Feld landen, darf er um 2 Meter ( macht der Stock-leger ) seitwärts in günstigere Wurfposition gebracht werden. Bei dem Wurfspiel kommt es darauf an, die festgelegte Strecke, den "Patt" , mit möglichst wenigen Würfen zu überwinden. Diese Mannschaft hat gewonnen. > Dieses "Scheibenkloatscheeten" ist in dieser From einmalig und auch die Kloatscheeteranlage  Klausheide,  in Niedersachsen.
Der  Ursprung  des  Kloats...
An hervorragender Stelle der noch großen Zahl alter Bräuche und Sitten unserer Heimat steht ohne Zweifel das Kloatscheeten, dessen Gerät ohne Parallele in Europa ist. Untersuchungen zu dieser "Scheibe",  gab es sehr sehr viele und verwandte Spiele des europäischen Auslandes sind systematisch erfasst worden unter Verwen-dung archäologischer Funde und Befunde.
Alle Untersuchungen zeigen, dass ein direkter Zusammenhang mit einer Wurfwaffe besteht, die aber nicht mit dem Schleuderstein verwechselt werden darf. Ob nun im Zusammenhang mit dem "Handgiftdag" oder "Sonnenscheibe" da ist, macht die Anmahme eines heidnischen Kultspiels
leicht fragwürdig, das aber Steinscheiben bei Grabungen gefunden wurden, sind bekannt.( Wurfscheiben aus der Verganngenheit und der Gegenwart, wie der keltische Wurfstein, das
"Struifwerpen" aus den Niederlanden, das
"Pullepinnen" aus Belgien und Frankreich oder das "Stopschieten", die nordgermanische "Varpa", der griechische "Diskos" und das "Hornussen"- Spiel aus der Schweiz, zeigen, das der griechische "Diskos" nur eine entfernte Verwandtschaft mit unserm Kloat hat, dass aber ein historischer Zusammenhang zum keltischen Kulturkreis belegt. 

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