Freitag, 05. Oktober 2012, 02:39 Uhr
Der Landtagswahlkampf läuft auf Hochtouren. Spannend wird es auch bei der Bundestagswahl.

Landtags – und Bundestagswahl 2013 werfen ihre Schatten voraus

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100 Delegierte der SPD entscheiden Montag über ihren Bundestagskandidaten. Stefan Albani aus Petersfehn ist Kandidat der CDU und Nachfolger von Thomas Kossendey.

Bad Zwischenahn / 26215 Wiefelstede / Gasthof Rabe Im Fokus der politischen Parteien steht momentan eigentlich die am 20. Januar nächsten Jahres stattfindende Landtagswahl.

Die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis Ammerland und in den beiden Wahlkreisen der Stadt Oldenburg sind nominiert. Die Wahlkampfvorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Im Ammerland (2013 erstmals ohne die Gemeinde Rastede) streben der 2003 und 2008 direkt gewählte CDU - Landtagsabgeordnete Jens Nacke und die 2003 und 2008 über die Landesliste gewählte SPD -          Landtagsabgeordnete Sigrid Rakow erneut das Direktmandat an.

Im Wahlkreis 62 (Oldenburg Mitte / Süd) tritt SPD - Ratsherr Ulf Prange als Nachfolger von Wolfgang Wulf, der dem Landtag seit 1994 angehört, gegen den CDU - Kreisvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Oldenburg, Olaf Klaukien, an.

Im Wahlkreis 63 (Oldenburg Nord / West) ging 2008 das Direktmandat erstmals an Jürgen Krogmann (SPD). Der Vorsitzende der Oldenburger SPD verteidigt sein Direktmandat gegen die CDU - Ratsfrau und stellvertretende CDU – Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Oldenburg, Esther Niewerth - Baumann.


Ihren Schatten voraus wirft bereits aber auch die im Herbst nächsten Jahres stattfindende Bundestagswahl.

Hier werden im Wahlkreis Oldenburg / Ammerland die Karten völlig neu gemischt.


Bei der CDU sind die Würfel schon gefallen.

Der Ammerländer Thomas Kossendey (64) vertritt den Wahlkreis für die CDU seit 1987 im Bundestag und gewann ihn bei der Wahl 2009 erstmals direkt mit 35,5 Prozent der Erststimmen und einem Vorsprung von 4,2 Prozent.

Schon bei seiner Nominierung für die Wahl im Jahr 2009 hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium sein Ausscheiden zum Ende dieser Wahlperiode angekündigt.

Kossendey gehört dem Deutschen Bundestag beim Ausscheiden im Herbst 2013 seit 27 Jahren an und zählt zu der kleinen Gruppe von 3,6 Prozent aller Abgeordneten, die im Parlament am längsten vertreten sind.


Er war von den Oldenburgern und Ammerländer Christdemokraten stets einvernehmlich als Kandidat nominiert worden.

Die CDU im Wahlkreis Oldenburg / Ammerland zieht mit dem Petersfehner Stephan Albani in die Bundestagswahl im Herbst 2013.

Der 44 Jahre alte Geschäftsführer des Hörzentrums Oldenburg setzte sich am Freitag, 6. Juli, in der Weser – Ems - Halle bei der von 450 Mitgliedern (davon 125 aus Oldenburg) besuchten gemeinsamen Versammlung unter sechs Bewerbern in der Stichwahl mit 226 : 198 Stimmen gegen den 33 - jährigen Westersteder Lars Schmidt - Berg durch.


Den ersten Wahlgang hatte Albani mit 143 Stimmen für sich entschieden, knapp vor Lars Schmidt - Berg (130), der die Vorabstimmung im Ammerland gewonnen hatte.

Ausgeschieden waren danach Barbara Woltmann (87) aus Bad Zwischenahn, Torsten Wilters (54) aus Rastede, der Oldenburger Hergen Frerichs (17) und Frank - Hinrich Plate (16) aus Edewecht.


Bei den Sozialdemokraten fällt nun am Montag, 8. Oktober, die endgültige Entscheidung.

Hier entscheiden nicht die Parteimitglieder, sondern 100 Delegierte, 55 aus Oldenburg und 45 aus dem Ammerland.

Sie treffen sich um 19:00 Uhr im „Gasthof Rabe“ in Wiefelstede zur entscheidenden Konferenz.

Die Oldenburger SPD - Ratsfrau Gesine Multhaupt, die 2002 und 2005 für die SPD als direkt gewählte Abgeordnete in den Bundestag einzog, 2009 ihr Direktmandat mit 31,3 Prozent der Erststimmen verlor und wegen des schlechten Zweistimmenergebnisses der SPD auf Bundesebene mit ihrem Listenplatz (Platz 21) nicht mehr zum Zuge kam, trat nicht erneut an.


Um die Nachfolge der ehemaligen Bundestagsabgeordneten zu regeln, hatten sich die Sozialdemokraten des Wahlkreises Oldenburg / Ammerland auf ein neues Modell verständigt. 

Weil ein Mitgliederentscheid der rund 1 750 Mitglieder noch nicht in der Satzung verankert ist, wurden der entscheidenden Wahlkreisdelegiertenkonferenz vier Versammlungen vorgeschaltet, auf denen die Mitglieder geheim abstimmen konnten (jeder nur einmal, aber wo er wollte). Nach dem erklärten Willen der Vorstände soll das Votum den Delegierten aber Leitlinie sein.


Seinen Hut in den Ring geworfen hat der Ammerländer Dennis Rohde aus Wiefelstede. Der 26 – jährige Jurist gehört dem Wiefelsteder Gemeinderat seit 2006 an, ist seit 2009  Vorsitzender der Ammerländer SPD, wurde 2011 auch Abgeordneter im Ammerländer Kreistag, wurde dort auch sofort stellvertretender Fraktionsvorsitzender und gehört seit 2008 auch dem Landesparteirat der SPD Niedersachsen an.

Aus Oldenburg gesellt sich der 57 - jährige Geschäftsführer der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, Bernd Bischoff, dazu. Bischoff ist Vorsitzender der SPD - Fraktion im Oldenburger Stadtrat.

Dritter im Bunde war zunächst der 47 - jährige Sozialreferent (Arbeiterwohlfahrt) und frühere Büroleiter der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gesine Multhaupt, Paul Behrens, aus Oldenburg.

An den vier Abstimmungen beteiligten sich 299 Parteimitglieder, 151 Oldenburger und 148 Ammerländer.

Alle vier Abstimmungen gewann der Ammerländer Dennis Rohde. Er erhielt 188 Stimmen (63,3%).

Der Oldenburger Bernd Bischoff bekam 77 Stimmen (25,9%).

Der Oldenburger Paul Behrens war mit 26 Stimmen aus drei Runden abgeschlagen und trat zur vierten Versammlung nicht mehr an. 6 Parteimitglieder enthielten sich.


Die SPD-Mitglieder im Wahlkreis Oldenburg / Ammerland haben ein sehr klares Votum darüber abgegeben, wer ihr Kandidat für die Bundestagswahl im September 2013 sein soll: der 26-jährige Dennis Rohde aus Metjendorf.

Selbst bei den beiden Versammlungen in Oldenburg hat er sich klar durchsetzen können.

Ziele der zwei verbleibenden Kandidaten sind die Nominierung durch die Delegierten, das Direktmandat im Wahlkreis, wie vorher seit 1969 Kurt Ross, Walter Polkehn, Dietmar Schütz und Gesine Multhaupt, wieder zu gewinnen und der Regierungswechsel in Berlin.

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