Sonntag, 05. Mai 2019, 16:11 Uhr
Tierschutz / ÖDP / Martin Dreß

Dreß (ÖDP) gegen Tierleid

2019
0
 

Der stellvertretende Landesvorsitzende der ÖDP Niedersachsen, Martin Dreß aus Bad Zwischenahn, hielt eine Rede anlässlich einer Tierschutz Kundgebung in Hannover.

Bad Zwischenahn / Oldenburg / Vechta-Kreis Kundgebung und Demonstration zum Tierschutz in Hannover
Dreß: „Industrielle Intensiv-Tierhaltung ist legalisierte Tierquälerei!“
Die ÖDP ergreift Partei für den Tierschutz!

Am Sonnabend, 04. Mai 2019, fand auf dem Opernplatz in Hannovers Innenstadt eine Kundgebung und Demonstration für einen konsequent besseren Tierschutz statt. Für die ÖDP Niedersachsen beteiligte sich der stellvertretende Landesvorsitzende sowie landespolitischer Sprecher für Agrarpolitik und Verbraucherschutz, Martin F. Dreß aus Bad Zwischenahn, mit einem Redebeitrag zur Massentierhaltung. Weitere Redebeiträge waren u.a. zum Thema Tiertransporte (Martin Buschmann, Tierschutzpartei), zum Klimawandel (Paula Lüers, Fridays for Future) und von Dr. Claudia Preuß-Ueberschär (BI Contra Industriehuhn).
Zunächst äußerte sich Dreß wertschätzend zur hohen Bedeutung der Landwirtschaft: Die Basis unseres menschlichen Lebens ist eine gute und nachhaltige Landwirtschaft! Zu fordern ist allerdings eine echte Agrarwende mit einer boden-, umwelt- und naturverträglichen Wirtschaftsweise und mit höchsten Standards für Tierschutz. Dreß dazu: „Die ÖDP ergreift Partei für den Tierschutz!“
Die industrielle Agrarproduktion hingegen handelt nach rein ökonomischen Grundsätzen, ohne Rücksicht auf die Natur, ohne die gebotene Achtung vor Tieren.
Der Mensch kann auch mit weniger Rind, Schwein und Geflügel auskommen, ja sogar vollständig darauf verzichten. Er müsste aber ohne die unscheinbarsten aller Nutztiere, nämlich die Honig- und Wildbienen, auf wesentliche Nahrungsbestandteile verzichten. Mit „Rettet die Biene“ – erinnerte Dreß an das erfolgreiche Volksbegehren in Bayern für den Erhalt der Artenvielfalt, das von der ÖDP maßgeblich initiiert und durchgeführt wurde.
Tatsache ist jedoch, dass Fleischprodukte überwiegend aus industrieller Intensiv-Tierhaltung stammen. Deshalb sind sie so billig und deshalb essen die meisten Menschen zu viel Fleisch. Dreß mahnt: „Quälerische Massentierhaltung ist unethisch und auch vielfach schädlich und gefährlich.“ Die breite Masse unserer Bevölkerung wisse um diese Probleme, der Billigsucht folgend („Geiz ist geil!“), oder es wird einfach aus Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden unserer Mitgeschöpfe hineingestopft, was krank macht, was aus Qualzucht hervorgegangen ist.
Zu den gravierenden Missständen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung gehören u.a. eine quälerische Massentierhaltung, z. B. werden Mastschweine viel zu eng auf Beton-Spaltenböden ohne Einstreu gehalten; Sauen in Kastenhaltung eingepfercht oder Milchkühe, die auf Lebenszeit angebunden sind und keine Weide kennen. Weiterhin sind die betäubungslose Ferkelkastration, eine Geflügelmast in unnatürlicher, ja geradezu widerlicher Art und Weise in Turbomanier, das massenweise Schreddern männlicher Küken oder qualvolle Schlachtviehtransporte über lange Strecken (z.T. bis nach Nordafrika) zu nennen.
Der agrarpolitische Sprecher der ÖDP Niedersachsen, Martin F. Dreß, zeigt sich erschüttert: „Einem mitfühlenden Menschen packt bei der Erkenntnis, unter welch furchtbaren Bedingungen Tiere immer noch gehalten und behandelt werden, das nackte Entsetzen. Den „Tierproduzenten“ fehlt scheinbar jegliche Empathie!“
Dreß proklamiert weiter: „Industrielle Intensiv-Tierhaltung ist legalisierte Tierquälerei! Und industrielle Intensiv-Tierhaltung führt zum Missbrauch von Antibiotika und damit zur Entstehung und Ausbreitung multiresistenter Keime.“
Die ÖDP fordert daher u. a. auf EU-Ebene:
Die Begrenzung der Tierhaltung durch Bindung an hofnahe Fläche, das bedeutet maximal 2 GV (Großvieheinheiten) pro Hektar.
Transporte von lebenden Nutztieren nur über kurze Distanzen vom Erzeuger zu einem nahe gelegenen Schlachthof. Keine Lebend-Schlachttier-transporte nach außerhalb der EU, solange die Einhaltung der europäischen Mindeststandards dort nicht garantiert werden kann.
Verbot der quälerischen Massentierhaltung. Flächengebundene Nutztierhaltung unter artgemäßen und verhaltensgerechten Bedingungen.
Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist auf ein Minimum, z. B. auf tiermedizinische Notfälle, zu beschränken.
Neufassung der Straftatbestände der Tierquälerei und von Tierdiebstahl mit schärferer Strafandrohung und konsequenterer Strafverfolgung.
Permanente Überwachung aller Schlachtbetriebe, die bei Verstößen gegen das Tierwohl zu schließen sind.
Auch zur verwirrenden Situation hinsichtlich eines Tierwohl-Labels äußerte sich Dreß kritisch: „Die ganze Hilflosigkeit einiger Parteien und deren maßgeblicher Agrarpolitikerinnen und Agrarpolitiker zeigt sich in dieser die Verbraucher stark verunsichernden Diskussion oder auch deren fehlenden Willen zu Veränderungen. Die ÖDP kritisiert den Siegel-Dschungel und fordert ein einheitliches, für alle EU-Staaten verbindliches Siegel zu allen Tierprodukten.
Die ÖDP versteht sich als wachstumskritische, dafür aber dem Gemeinwohl verpflichtete Partei. Das Motto der ÖDP laute daher:
Weniger Agrarfabrik ist mehr Bauernhof!
Weniger Fleischkonsum ist mehr Tierwohl!
Weniger Wachstum ist mehr Zukunft!

An einem von ÖDP-Mitgliedern der Kreisgruppe Hannover angebotenen Informationsstand wurden Kundgebungsteilnehmende und Passanten über die Positionen der ÖDP zur bevorstehenden EU-Wahl informiert.
Die Kundgebung und Demonstration wurde von der politischen Jugendorganisation GUTuN (Generation Umwelt, Tierschutz und Nachhaltigkeit) organisiert. Die Veranstaltung hätte deutlich größeren Zuspruch aus der Bevölkerung verdient gehabt.

Leserkommentare (0)

Melden Sie sich bitte an um einen Kommentar abzugeben.
Passwort vergessen

Artikel schreiben



Bitte warten...
Schon registriert?
Melden Sie sich hier an! Passwort vergessen Anmelden
Noch nicht mit dabei?
Registrieren Sie sich hier! Registrieren

Von Lesern für Leser

Dieses Portal bietet allen Lesern die Möglichkeit, eigene Beiträge und Bilder zu veröffentlichen. Es handelt sich nicht um Beiträge der Nordwest-Zeitung, die Beiträge werden nicht vorab geprüft.

Feedback

Sie haben einen Fehler entdeckt oder einen Verbesserungsvorschlag? Schreiben Sie uns!

Suchen in der N@chbarschaft

Der Autor