Dämpfer für die Schwarzen Springer
Ammerländer Schachfreunde unterliegen knapp gegen Werder Bremen IV
Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg
Am 6. Spieltag der Landesliga war gegen Werder Bremen IV ein enges Match zu erwarten. Nominell hatten wir lt. Aufstellung an den ersten drei Brettern Vorteile, während die Bremer an den unteren fünf Brettern gute Aussichten hatten.
An den unteren Brettern ging es auch gut los für die Bremer. Uwes Gegner hatte in der Eröffnung mit Weiß einen Bauern geopfert für Druckspiel am Damenflügel. Uwe gab den Bauern zurück, vermutlich in Erwartung von Gegenspiel am Damenflügel. Dieses stellte sich aber nicht ein, Weiß drückte weiter und gewann bald einen Bauern und noch einen, womit die Partie entschieden war.
Martin hatte im Mittelspiel einen Angriff der gegnerischen Dame auf seinen Damenflügel unterschätzt. Den dabei gewonnen Bauern gab der Gegner gleich wieder zurück gegen Druckspiel gegen Martins b- und e-Bauern. Die entstandene Stellung war objektiv durch passiven Widerstand vielleicht noch zu halten, aber die betrübliche Aussicht, diese schwierige Stellung gegen einen deutlich stärkeren Gegner verteidigen zu müssen, trübte wohl Martins Konzentration, so dass er sofort im nächsten Zug die Partie durch einen effektvollen Turmeinsteller zu seinen Ungunsten beendete.
0:2 also, trotzdem sah es noch gar nicht so schlecht aus. Udo hatte sein Spiel auf den unrochierten König des Gegners konzentriert und hierfür zunächst zwei Bauern und später auch eine Figur geopfert. Nun stand der König recht nackig im Zentrum, es war aber nicht klar absehbar, ob Udos Drohungen angesichts des geopferten Materials ausreichen würden. Bei geringer werdender Zeit fand der Gegner nicht immer die beste Verteidigung, aber auch Udo war inzwischen wohl so auf die Möglichkeit eines Dauerschachs konzentriert, dass er die kurz aufblitzende Möglichkeit eines erfolgreichen Mattangriffs übersah. So endete die Partie mit dreifacher Stellungswiederholung Remis.
Sebastian hatte eine Qualität gegen zwei Bauern geopfert und dachte die schwierige Stellung im Endspiel in einen Sieg umzumünzen. Da sein Gegner bei einer Abwicklung einen Zwischenzug übersah, bekam Sebastian die Qualität aber schon bald wieder zurück, so dass er nun bei gleichem Figurenmaterial über zwei Mehrbauern verfügte. Diesen Vorteil verwandelte Sebastian sicher zu seinem vierten Erfolg hintereinander.
Oke stand in seiner Partie lange Zeit optisch gut, ohne aber wesentliche Fortschritte erzielen zu können. Als die Partie sich langsam der Zeitkontrolle näherte, hatte sein Gegner wohl den Vorteil, dass sich sein Angriff bei verteilten Rochaden leichter spielte, so dass er nach ein, zwei zweitbesten Zügen von Oke bald in deutlichen Vorteil kam, den er auch schnell realisieren konnte. Durch diese Niederlage bekamen unsere Hoffnungen auf einen Punktgewinn beim Stand von 1,5 : 3,5 einen herben Dämpfer.
Daran konnte auch Gerds Erfolg, der nach solider Partieanlage seinen leichten Stellungsvorteil Stück für Stück ausbaute, leider nichts mehr ändern. Beim Versuch des Gegners, am Königsflügel einen Angriff zu starten, konnte er in der beengten Stellung seine Figuren nicht mehr richtig koordinieren, bei einem Gegenangriff konnte Gerd eine Qualität einheimsen. Die Umwandlung dieses Vorteils dauerte angesichts der geschlossenen Stellung noch eine Weile, wurde aber von Gerd sicher gemanagt.
Bernd war seinem Gegner nach Wertungszahl deutlich voraus. Allerdings handelte es sich bei dem Gegner um einen aufstrebenden sehr jungen Spieler, bei denen man ja nie so richtig weiß, ob deren tatsächliche Spielstärke nicht weitaus stärker ist als die Wertungszahl. In diesem Fall ist es wohl so, denn der Gegner wusste nicht nur die lange Theorievariante fehlerfrei vorzutragen, sondern auch die entstandene komplizierte Stellung richtig zu behandeln. Die Stellung befand sich lange Zeit im dynamischem Gleichgewicht, bis Bernd in Zeitnot mit dem Tausch seines schwarzfeldrigen Läufers gegen einen Springer auf die schiefe Bahn geriet. Nach der Zeitkontrolle bestand nur noch geringe Aussicht, dass Bernd noch etwas Zählbares erzielen könnte. Kurze Zeit später übersah der Gegner aber offensichtlich eine Möglichkeit für Bernd, eine Qualität zu gewinnen. Der gewonnenen Qualität standen aber zwei Mehrbauern des Gegners, davon einer weit vorgerückt, entgegen. Das Remisangebot des Gegners musste Bernd daher akzeptieren.
Mit einem Sieg von Julian hätte das Match Remis geendet. Julian stand auch in der Partie durchweg gut, da er zwei schwache Bauern des Gegners attakieren konnte, während seine Stellung keine Schwächen aufwies. Letztlich konnte er die Stellung auch in ein Damenendspiel mit einem Mehrbauern abwickeln. Dummerweise standen die Bauern aber im Verhältnis 4:3 alle am Königsflügel. Bei dem Versuch, Fortschritte zu erzielen, musste Julian die Deckung des Königs lockern, der sich dann nicht mehr den penetranten Annäherungsversuchen der gegnerischen Dame entziehen konnte. So blieb es auch hier beim Remis, womit wir 3,5 : 4,5 verloren hatten.
Trotz dieser Niederlage befindet sich die erste Mannschaft mit 7-5 Punkten im gesicherten Mittelfeld und sollte trotz des außerordentlich schweren Restporgramms nicht mehr in Abstiegsnot geraten.
Die Zweite als Überraschungstabellenführer in der Verbandsliga musste stark ersatzgeschwächt gegen das an fast allen Brettern nominell überlegene Team von Union Oldenburg II antreten. Letztlkich setzten sich die Oldenburger auch recht sicher mit 5,5 : 2,5 durch. Siege von Reent und Frank bei einem Remis von Hauke reichten nicht aus, um die Tabellenführung zu verteidigen.
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