Mittwoch, 04. Mai 2022, 19:14 Uhr
Schach / Mannschaftswettkämpfe / Denksport

Geteilte Tabellenführung in der Landesliga

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Oke Wübbenhorst mit Glanztat gegen den Favoriten Bremen-Nord

Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg Beim vorgezogenen 6. Wettkampf in der Landesliga Nord bekamen es die Schachfreunde Ammerland 1 mit einer starken Mannschaft zu tun, die mit Tobias Jugelt sogar einen erfahrenen Internationalen Meister in ihren Reihen hat. Bremen Nord hatte bisher mit ihrer auch sonst stark besetzten Mannschaft lediglich einen Punkt gegen den Tabellenführer abgegeben. Die Schwarzen Springer gingen trotz Vollbesetzung deshalb nicht wirklich davon aus, ein oder zwei Mannschaftspunkte aus Bremen zu entführen. Trotzdem waren alle, auch aufgrund der bisher ausgezeichnet verlaufenen Saison, guter Dinge.

Ganz entspannt für alle Beteiligten ging es an den Brettern 2 und 5 los, an denen sich Florian Bühler und Martin da Costa mit ihren Gegnern recht schnell auf ein Remis einigten.

Am 1. Brett hatte Uwe Ritter derweil einen scharfen Angriff gegen den Skandinavier des IM aufs Brett gezaubert und stand sehr druckvoll, wenn auch auf Kosten einer offenen Königsstellung. Nach schwarzem f6 im 16. Zug offenbarten sich Uwe dann ausgezeichnete Möglichkeiten.

Über diese konnten sich ebenfalls Udo Bonn am 7. und Thomas Künzler am 6. Brett freuen. Bei Udo spielte sich die Partie beinahe wie von selbst und er konnte im Übergang zum Mittelspiel einen Bauern gegen Angriffschancen auf seinen König erobern. Diese schienen aber schwierig umsetzbar zu sein.

Thomas konnte sich nach hartnäckigem Druck gegen einen schwachen Bauern ebenfalls über einen Bauerngewinn freuen, der allerdings zu sehr verwickeltem Spiel und drohender Zeitnot führte.

Oke Wübbenhorst startete einen furiosen Angriff gegen eine Variante der Englischen Eröffnung am 4. Brett. Nach der eigenen langen Rochade geriet er aber seinerseits in einen starken Gegenangriff. Es war vorerst nicht abzusehen, wer hier die Oberhand behalten sollte.

An Brett 8 kämpfte Martin Wichelmann in seiner Lieblingsverteidigung und fühlte sich dementsprechend wohl. Es gelang ihm, trotz hartnäckiger Angriffsversuche des Gegners, im Übergang ins Endspiel in Vorteil zu kommen. Bei sehr verwickeltem Spiel

hofften alle Springer, dass der Goalgetter mit bisherigen 4 aus 5 weiter punkten und diesen Vorteil nach Hause fahren würde.

Sebastian Beer erwischte nach der großartigen Partie des letzten Wettkampfes diesmal keinen guten Start und eröffnete dem Gegner einige gute Angriffsmöglichkeiten. So richtig schien der Gegner diese aber nicht wahrnehmen zu können, so dass es weiter spannend blieb.

In äußerst komplizierter Position verstand es der IM am Ende doch, die zwischenzeitlich freudigen Erwartungen der Ammerländer Schachfreunde, hervorgerufen durch das tolle Spiel von Uwe Ritter, zunichtezumachen und Uwes Angriffsmöglichkeiten zu unterbinden. Der Gegenschlag war dann nicht mehr zu parieren. Es stand somit 1:2 aber der Ausgleich sollte schnell erfolgen.

Udo gelang es seinerseits, die gegnerischen Angriffe durch Abtäusche zu unterbinden und seine vorteilhafte Stellung in einen Gewinn zu verwandeln.

In Führung gingen die Schachfreunde durch einen dann doch überzeugenden Sieg von Sebastian, dessen Gegner im Angriff und bei nahender Zeitnot die Übersicht verlor und überspielt wurde.

Umgekehrt lief es leider bei Martin Wichelmann, der im 37. Zug die schön herausgespielte Position mit +4,4 leider zunichte machte und dann am Ende sogar noch verlor.

In nahender Zeitnot und mit der besseren Position, wohl wissend, dass am 4. Brett Okes Position sehr remisverdächtig aussah, wählte Thomas eine weniger aggressive Fortsetzung und machte schließlich Remis mit dreimaliger Zugwiederholung, damit wenigstens ein Mannschaftspunkt erobert werden sollte.

Doch plötzlich sollte es noch zu einer Überraschung kommen. Die eigentlich für die Zuschauer zum Remis führende schöne Abwicklung von Oke entpuppte sich am Ende als großartige Gewinnvariante, gegen die sich der Gegner zwar noch kräftig wehrte, aber bei entscheidendem Materialverlust schließlich die Niederlage akzeptierte.

Mit dem nicht für möglich gehaltenen 4,5:3,5 Sieg gegen den geteilten Tabellenführer Bremen-Nord gelang Ammerland 1 somit die Aufnahme in den Reigen der Tabellenführer der Landesliga Nord. Uelzen hat am kommenden Sonntag die Möglichkeit, sich in ihrem Wettkampf die alleinige Führung zu sichern.

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