Nächster Paukenschlag für Schwarze Springer
SV Ammerland 1 schlägt Hellern 3 überzeugend trotz Unterzahl - 2. Mannschaft holt ersten Punkt
Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg
Am dritten Spieltag der Saison stand die erste Auswärtsfahrt für die 1. Mannschaft in der Verbandsliga an. Die Gefühle zum Gegner waren völlig gemischt.
Zwar wussten die Springer, dass die 3. Mannschaft von Hellern stärkemäßig ähnlich wie Nordhorn 3 zu bewerten ist, doch man hatte auch im Hinterkopf, dass die letzte Begegnung zugunsten des Gastgebers ausgefallen war.
Mit diesem Wissen und bereits einem Punkt in Rückstand, da ein Brett nicht besetzt werden konnte, wuchs die mentale Anspannung der Schachfreunde aus dem Ammerland an.
An Brett 1 überzeugte Tom Peters dann mit einem starken und offensiven Spanier und zwang seinen Gegner bereits nach 14 Zügen zur Aufgabe.
Somit war knapp nach einer Stunde zumindest erst einmal der Ausgleich geschaffen.
Dies gab den anderen Spielern einen weiteren Motivationsschub.
An Brett 3 setzte Sebastian Beer seinen Gegenspieler ebenfalls von Anfang an unter Druck. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dessen Verteidigung brach. Der einzige Feind von Sebastian somit nur die eigene Zeit.
An Brett 4 spielte Carsten zur Brügge gegen einen ehemaligen Vereinskollegen. Dieser fand zwar nicht immer die besten Züge, doch Carsten vermochte daraus auch keinen wirklichen Vorteil zu erzielen, sodass alles offen blieb.
Martin da Costa an Brett 5 hatte es mit dem Staffelleiter der Liga zu tun. Obwohl Martin mit den weißen Steinen für gewöhnlich sehr sicher spielt, wurde er durch eine Abweichung in der Theorie von seinem Gegner früh aus dem Konzept gebracht und so war für beide Seiten auch hier noch alles offen.
An Brett 6 spielte Dennis Weber gegen die solide Englische Eröffnung, welche sein Gegner sehr überzeugend aufs Brett brachte. Hier hieß es abwarten und Geduld bewahren, bis der Gegner einen Fehler macht.
Brett 7 wurde von Oliver John geführt, welcher sich von Anfang an die Kontrolle über das Zentrum nahm und so schnell viel Raum auf dem Brett gewann. Durch eine falsche Berechnung des Gegners, der in seiner Kombination zum vermeintlichen Damengewinn einen Zug übersah, verlor dieser einen ganzen Turm. Die relativ offene Königsstellung von Oliver sowie dessen Figurenunbeweglichkeit gaben dem Gegner aber noch lange keinen Grund zur Aufgabe.Â
Julian Hans spielte an Brett 8 einen aggressiven Franzosen in Windeseile herunter bei dem er auf f3 die Qualität opferte. Dadurch konnte er seinen Kontrahenten so stark unter Druck setzen, dass dieser eine weitere Figur geben musste. Da der Angriff auf den König jedoch dadurch trotzdem nicht abnahm, konnte Julian immer weiter Material gewinnen, so dass seinem Gegner nur noch die Aufgabe blieb und die Zwischenahner Schachfreunde damit 2:1 in Führung gingen.
Den nächsten vollen Punkt erzielte Martin dann an Brett 5. Er brach durch die Verteidigung des Gegners und gab seine Dame für mehrere Figuren zu einer Gewinnstellung.
Sebastian gewann das Zeitduell gegen sich selbst und somit auch die Partie. Der Gegner konnte seinem Angriff nicht mehr standhalten. Es blieb nur der Abtausch der Figuren, was Sebastian ein gewonnenes Bauernendspiel lieferte und damit den 4:1 Zwischenstand.
Oliver wurde von seinem Gegner immer weiter zurückgedrängt und aufgrund mangelnder Zeit und keinem klaren Gewinnweg nahm er das Remisangebot seines Gegners mit dem Wissen an, damit auch den sicheren Mannschaftssieg in der Tasche zu haben.
Doch auch die übrigen beiden Spieler wollten gerne noch ein paar Punkte besteuern. Angesichts der Erfahrungen aus der Vorsaison, dass jeder Brettpunkt entscheidend ist, wurde knallhart weitergekämpft. Dennis Gegner hatte sich langsam zum Endspiel durchgekämpft, auf diesem Weg jedoch bereits zwei kleine Ungenauigkeiten begangen. Diese wurden nun nach langer Vorbereitung ausgenutzt und in einen Bauerngewinn umgewandelt. Nach einem weiteren Fehler kam es zum zweiten Bauernverlust und direkt im Anschluss daran zum dritten. Der Gegner konnte dadurch zwar ein ungleichfarbiges Läuferendspiel erzwingen. Dies sollte für Dennis jedoch überhaupt keine Probleme mehr darstellen. Das 5,5:1,5 war erreicht.
Kurz darauf stellte Carstens Gegner einen Turm ein und die Partie war somit ebenfalls entschieden.
Am Ende war es dann mit 6,5:1,5 Punkten doch mehr als erwartet aber dennoch hochverdient. Damit verteidigt die Mannschaft weiterhin Platz 1 in der Verbandsliga West und wird diesen vermutlich auch erst einmal ins neue Jahr halten können.
Dann kommen die wichtigen Punktspiele gegen die Kontrahenten um den Aufstieg.
Die zweite Mannschaft war bei Nordhorn 3 zu Gast.  Â
Nach zwei Niederlagen gegen zwei Meisterschaftsanwärter sollte in Nordhorn bei einem Kellernachbarn der erste Sieg eingefahren werden. Beim Blick auf die Aufstellung der Gegner mussten die Schachfreunde allerdings feststellen, dass sie schon wieder einen Gegner in Bestbesetzung vor sich hatten. Schwierige Aufgabe also!
Dies galt insbesondere für Axel Buntemeyer, der am letzten Brett den stärksten Nordhorner vorgesetzt bekam, und das noch mit Schwarz. Axel kam auch aus der Eröffnung heraus stark unter Druck, die Niederlage nahm bald Konturen an. Als Axel schließlich aufgab, hatte allerdings Schnellspieler Reent Dopychai bereits die Segel gestrichen. Reent kam mit einem Eröffnungsexperiment eigentlich sehr gut ins Spiel, berechnete aber eine Abwicklung falsch und konnte sehr bald die gegnerischen Drohungen nicht mehr abwehren. Frank Schulze hatte ebenfalls zunächst eine gute Stellung, die aber im entstehenden Endspiel wegen zweier verbundener Freibauern des Gegners ziemlich verdächtig aussah. Aufgrund ungleicher Läufer glich sich das aber bald zum Remis aus. Den ersten Erfolg konnte Klaas Ansmann sicherstellen. Sein Gegner griff ihn mächtig am Königsflügel an, hatte dabei aber seinen Turm am Damenflügel vergessen, den Klaas ihm dann abnehmen konnte. Nach souveräner Abwehr der gegnerischen Angriffe konnte Klaas den Punkt einstreichen.
So stand es zur Zeitkontrolle 1,5 :2,5. Bald musste Bruno Freesemann aber seine Gegenwehr einstellen. Die verbleibenden Partien von Uwe Ritter und Gerd Wiechmann sahen gut aus und ließen sich vielleicht gewinnen. Martin Wichelmann stand aber eindeutig auf Verlust. Schlechte Aussichten also. Uwe und Gerd konnten dann tatsächlich beide ihre Gegner niederringen und zum 3,5 : 3,5 ausgleichen. Martin war es mit gegnerischer Hilfe gelungen, aus einem ziemlich sicher verlorenen Endspiel mit Turm und Läufer und 3 bzw. 4 Bauern in ein Endspiel Turm und Läufer gegen Turm zu wechseln. Hier musste er sich noch 50 Züge lang der gegnerischen Mattdrohungen erwehren, konnte dann aber um kurz vor 17.00 Uhr Remis reklamieren. Im Ergebnis wurde so ein nicht mehr für möglich gehaltenes 4 : 4 erreicht und damit ein wichtiger Punktgegen den Abstieg!
Die 3. Mannschaft konnte ihren ersten Saisonsieg feiern. Auch für dieses Team wird es nicht leicht, in der Liga zu bestehen. Umso erfreulicher, dass sie sich gegen den leichten Favoriten Wilhelmshavener SC knapp mit 4,5:3,5 durchsetzen konnten.
Andreas Slopinski, Jannes Gerdes, Hendrik Ahlers und Evgeny Bessonov haben hierbei gesiegt und Sven Haase hat remisiert.
In der Kreisliga Jade Weser verlor die 4. Mannschaft zu Hause gegen SK Varel 3 mit 0,5:3,5.
Lediglich Günter Dölitzscher konnte remisieren.
Im internen Vereinsduell zwischen der 5. und 6. Mannschaft konnte sich erstere knapp mit 2,5:1,5 durchsetzen. Hierbei erzielten die Punkte Bernhard Rach und Ibrahim Öner für die 5. Mannschaft und Rene Kühnel für die 6. Mannschaft. Nikita Schneider und Paul Meier einigten sich auf ein Remis.
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