Versöhnlicher Saisonschluss für die Springer
Schachmannschaften verbleiben in der Verbandsliga
Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg
Mit Spannung wurde von den Ammerländer Schachfreunden der letzte Ligawettkampf beobachtet. Für die 1. Mannschaft war noch mit Glück der Aufstieg in die Landesliga drin, sollte der Tabellenführer patzen und man selbst gegen den Tabellendritten gewinnen. Die 2. Mannschaft musste sich noch um ein paar Brettpunkte sorgen, die den Klassenerhalt sichern würden. Die Voraussetzungen für einen Erfolg der beiden Vorhaben waren allerdings denkbar schlecht. Beide Mannschaften mussten mit mindestens einem Spieler weniger antreten, was die Erfolgsaussichten in diesen wichtigen Wettkämpfen schon mal stark einschränkte.
Für Ammerland 1 lief es allerdings von Beginn an wie geschmiert. Thomas Künzler konnte an Brett 7 seine Gegnerin nach einem kleinen Eröffnungsfehler von Beginn an unter Druck setzen und schließlich entscheidendes Material erobern. Es folgten Carsten zu Brügge und Tom Peters an den Brettern 4 und 1, die ihre teils nominell deutlich stärkeren Gegner geradezu an die Wand spielten. Auf das 3:1 setzte dann Martin da Costa noch das 4:1 drauf. Hatte er zwischenzeitlich im Mittelspiel schon eine deutlich überlegene Position erreicht, verflachte die Stellung allerdings zu einem nur noch geringen Vorteil beim Übergang ins Endspiel. Hier sorgte der Gegner aber für eine Reihe von Geschenken, die sich sozusagen automatisch zu einem Punktgewinn für die Ammerländer entwickelten. Das Unentschieden war zumindest schon geschafft und damit der 2. Platz sicher. Jetzt musste nur noch ein halber Punkt zum Mannschaftssieg her. Dieser ergab sich durch Sebastian Beer am 3. Brett. Dessen Gegnerin scheute keine Mühen, um Sebastian in taktische Verwicklungen zu stürzen, die am Ende allerdings zu einer leicht vorteilhaften Position von Sebastian führte. Er entschied sich aber, kein Risiko einzugehen und in eine Totremisstellung abzuwickeln, was den Mannschaftssieg sicherte. Ersatzspieler Oliver John bekam es am 8. Brett mit der nominell über 300 Punkte stärkeren Nachmeldung von Lingen 2 zu tun. Allerdings malträtierte dieser seine Eröffnung so, dass Betrachter sogar von Gewinnchancen für Oliver ausgehen konnten. Das Spiel wogte hin und her und endete in einer Phase mit schwierigen Bedingungen. Oliver musste mit 2 Türmen in offener Königsstellung gegen eine Dame und 2 verbundene Freibauern kämpfen. Der Gegner nutze seinen Zeitvorteil und konnte ihn in eine Stellung manövrieren, in der eine Bauernumwandlung nicht mehr zu verhindern war. Schlussendlich musste sich Oliver wie zuvor auch schon Oke Wübbenhorst geschlagen geben. Dieser hatte eine äußerst schwierige Angriffsstellung gegen seinen König zu verteidigen. Es gelang dem Gegner eine Abwicklung, in der im Übergang zum Endspiel ein Bauerndurchbruch zur Grundlinie ohne Leichtfigurenopfer nicht mehr zu verhindern war. Mit dem Endergebnis von 4,5:3,5 in Unterzahl gegen den Tabellendritten hatten die Springer ihr Soll erfüllt und mussten nun auf das Ergebnis der Konkurrenten hoffen. Mit der letzten Ergebnismeldung teilten diese allerdings einen überzeugenden Mannschaftssieg und punktverlustfreien Aufstieg mit. Ammerland 1 wird somit in der nächsten Saison wieder den Aufstieg in die Landesliga anpeilen.
Mit drei erzielten Brettpunkten konnte die 2. Mannschaft ihren Ligaverbleib auf dem 7. Platz sichern. Diese waren allerdings auch bitter nötig, da alle Mannschaften darunter die gleiche Mannschaftspunktezahl aufwiesen und lediglich ein Brettpunkteabstand von 2,5 über den Abstieg entschied.
Gerettet wurde der Klassenerhalt durch einen Sieg von Frank Schulze und 4 Remisen durch Martin Wichelmann, Julian Hans, Reent Dopychai und Bruno Freesemann. Es ist also davon auszugehen, dass in der kommenden Saison wieder 2 Mannschaften in der Verbandsliga West um Erfolge für den Schwarzen Springer streiten werden.
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