Abschied vom Ofener Ehrenortsbrandmeister Herbert Wiechmann
Vom 19. Mai 1972 bis 17. Februar 1984 war der Verstorbene Ortsbrandmeister der Einheit Ofen. Für seine Verdienste wurde er nach seinem Ausscheiden zum Ehrenortsbrandmeister ernannt. Am 1. Januar verstarb der engagierte und verdiente Feuerwehrkamerad im Alter von 95 Jahren. Die Feuerwehr war sein Leben.
Ofen / Bad Zwischenahn / Oldenburg
Eine große Trauergemeinde nahm am Donnerstag, 5.Januar 2017, in der Ofener Kirche und auf dem Ofener Friedhof Abschied nehmen vom Ofener Ehrenortsbrandmeister Herbert Wiechmann.
Er verstarb am Neujahrstag im Alter von 95 Jahren friedlich, nachdem er den Jahreswechsel noch gemeinsam mit seinen Nachbarn traditionsgemäß gefeiert hatte.
Wiechmann gehörte der damaligen Ortswehr und heutigen Stützpunktfeuerwehr Ofen  seit 1946 und somit über 70 Jahre an.
12 Jahre, vom 19. Mai 1972 bis 17. Februar 1984 war der Verstorbene Ortsbrandmeister der Einheit Ofen.
Das Spritzenhaus stand 1972 noch am Bloher Pad, heute Herberge der Betreuungseinrichtung „För use Kinner“.
Zuvor war der engagierte Feuerwehrmann seit dem 18.März 1960 16 Jahre lang seit stellvertretender Ortsbrandmeister.
Viele Auszeichnungen und Ehrungen hat der Verstorbene als aktiver Feuerwehrmann und nach seinem altersbedingten Ausscheiden erfahren.
2016 wurde ihm das Abzeichen für 70-jährige Mitgliedschaft vom Landesfeuerwehrverband verliehen.
„Die Feuerwehr war Herberts Leben!“, betonten im Gespräch der heutige Ortsbrandmeister Andreas Aßmann und der amtierende Gemeindebrandmeister Heino Brüntjen, seine langjährigen Wegbegleiter der Einheit, das Gemeinde- und Kreiskommando, die Gemeinde und der Landkreis.
Als Ortbrandmeister war Wiechmann immer wieder gefordert.
Im November 1972 fegte ein Orkan über Norddeutschland hinweg, knickte Wälder um und deckte Häuser ab.
Die Ofener Wehr hatte einen schweren Tag.
Am 1. September 1973 wurde in der damaligen Gaststätte „Ofener Krug“ das 40-jährige Bestehen der Einheit begangen.
Am 16. Juni 1977 wurde im Rahmen eines Grillabends in den ehemaligen Abstellräumen des Erdgeschosses am Bloher Pad ein Unterrichtsraum eingeweiht, der aber für diese Zwecke nicht ausreichte.
Bereits seit 1963 hatte die Einheit Ofen sich mit dem Ein- und Anbau eines Gruppenraumes in Verlängerung der Garage am Bloher Pad befasst.
Dieses Vorhaben wurde aber von der Gemeinde abgelehnt.
Die Kameraden mussten ihre Versammlungen in örtlichen Gaststätten abhalten.
Die Ortschaft Ofen, aber auch die Bauerschaften Wehnen, Bloh und Westerholtsfelde, entwickelten sich rasant.
Es wurde neue Häuser und Straßen gebaut und Hydranten verlegt.
Die Hydranten, deren Zahl immer weiter stieg, zwei Löschwasserbrunnen und die acht Löschteiche stellten und stellen die Wasserversorgung für Löschzwecke sicher.
Die weitere Entwicklung in Löschbezirk der Einheit Ofen veranlasste die Gemeinde, die Ofener Wehr mit einer Rettungsschere und schweren Atemschutzgeräten auszurüsten.
All diese neuen Geräte konnten auf dem Fahrzeug, das nun auch schon 20 Jahre alt war, nicht mehr untergebracht werden.
Aufgrund dessen wurde auf der Spritzenschau 1977 ein LF 8 mittel beantragt.
Es folgten Verhandlungen und Vorführungen, die auch zum Erfolg führten.
Die Ofener Einheit entschied sich für ein Fahrzeug der Firma Metz.
Im Dezember 1978 holte die Einheit Ofen ihr neues Fahrzeug aus Karlsruhe ab.
Die Ãœbergabe durch die Gemeinde fand am 16. Dezember 1978 statt.
Das alte LF 8 wurde dem damaligen Landeskrankenhaus Wehnen zur Verfügung gestellt.
Für das neue LF 8 musste das Gerätehaus wegen der zu schmalen Einfahrt umgebaut werden.
Jetzt war auch Patz für Atemschutzgeräte und Rettungsschere.
Einige Kameraden waren schon im schweren Atemschutz geschult, sie machten sich verstärkt an die Ausbildung der tauglichen Wehrmitglieder, um diese mit den Geräten vertraut zu machen.
Am 21. Mai 1978 war ein weiterer großer Tag.
Der Gemeindewettkampf fand in Ofen statt. Â
Wiechmann und seine Kameraden leisteten ein hartes Stück Arbeit, um den Wettkampfplatz herzurichten.
Die Ofener Wehr belegte gute 3. und 4. Plätze.
Anschließend gab es einen großen Kameradschaftsabend in der damaligen Ofener Gaststätte „Zur Eiche“.
Am 11. Oktober 1979 heulten frühmorgens die Sirenen und die Ofener Einheit wurde zu einem Brand in Wechloy gerufen.
Es brannte bei „NFS“, ehemals Otto-Ladenbau.
Hierbei konnte die Ofener Wehr erstmals dem großen Bruder, der Berufsfeuerwehr Oldenburg, helfen, sonst war es immer umgekehrt.
Der Brand entwickelte sich zu einem Großfeuer.
Trotz des Einsatzes mehrerer Wehren, unter anderem der damaligen Flugplatzwehr, brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.
Im Sommer des Jahres 1980 nahmen die Ofener an dem Deutschen Feuerwehrtag in Hannover teil, der in einem kilometerlangen Umzug seinen Höhepunkt fand.
Im Frühjahr 1983 begannen die ersten Vorbereitungen für das 50-jährige Jubiläum.
Die Festveranstaltung  fand am 3. September 1983 im Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ofen statt.
An ihr nahmen auch sieben Männer, die vor 50 Jahren die Freiwillige Feuerwehr Ofen mitgegründet hatten, teil.
Ein großer Festball in der damaligen Gaststätte  „Ofener Krug“, der auch von der Bevölkerung sehr gut besucht war, bildete den Höhepunkt.
Auch die Planungen für das heutige Feuerwehrgerätehaus an der Heramnn-Ehlers-Straße, dem ehemaligen „Bödeckerschen Hof“, hat Herbert Wiechmann maßgeblich beeinflusst.
Ende des Jahres 1986 wurde das Grundstück für den Neubau hergerichtet.
Zu diesem Zweck mussten zwei alte Hofgebäude (Scheune und Schweinestall) abgerissen und der Bauplatz mit Füllsand aufgeschüttet werden.
Im April des Jahres 1987 war es endlich soweit.
Nach einem strengen Winter wurde mit den Ausschachtungen und Schütten der Fundamente begonnen.
Damit wurden für die Ofener Feuerwehr die Vorbedingungen geschaffen, die notwendig sind, um das Hab und Gut der Bürger vor Feuer und Schaden zu bewahren.
In den Jahren ihres Bestehens hat die Ofener Feuerwehr nicht nur Generationswechsel, sondern auch einen gewaltigen technischen Wandel durchgemacht.
Doch eines ist in all den Jahren geblieben, der Mensch der sich freiwillig, ohne Entgelt und ohne Rücksicht auf die Gefahr, in die er sich begibt, als Kamerad einer Gemeinschaft für den Nächsten einsetzt.
Möge sich dieser gute Geist der Freiwilligkeit, den Herbert Wiechmann vorgelebt hat, auch in Zukunft fortsetzen.
Mögen auch nachfolgende Generationen diesen Dienst anerkennen und sich für den Dienst an der Allgemeinheit stets freudig zur Verfügung stellen.
Mit den Spruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ nahmen die Angehörigen, Landkreis und Gemeinde, die aktiven und passiven Mitglieder der Feuerwehr Ofen, die Kegelbrüder des Kegelclubs“ Bleib ruhig“ und die Bürgerinnen und Bürger aus Bloh-Nord, Ofen, Wehnen und Westerholtsfelde Abschied von einem treuen und verdienten  Feuerwehrkameraden und lieben Mitmenschen.
Gemeinsam verneigte sich die große Trauergemeinde in Ehrfurcht vor dem Verstorbenen, der sich viele Jahre auch um seine pflegebedürftige Ehefrau Hilde gekümmert hat.
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