Sonntag, 12. Februar 2012, 20:59 Uhr
Eisfest Zwischenahner Meer / Schlittschuhlaufen / Hunde auf dem Eis

Eisvergnügen in sozialer Eintracht auf dem Zwischenahner Meer

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Einmal mehr ist es ein Naturereignis, das Menschen verbindet.  Kein Schimpfen über Hundehalter, spielende oder schreiende Kinder, kein Erwachsener der sich über des anderen Hobby aufregt.

Bad Zwischenahn / Zwischenahner Meer Einmal mehr ist es ein Naturereignis, das Menschen verbindet.  Kein Schimpfen über Hundehalter, spielende oder schreiende Kinder, kein Erwachsener der sich über des anderen Hobby aufregt. Stattdessen überall Hilfsbereitschaft, nette Entschuldigungen und freundliche Gespräche mit wildfremden Menschen. Dazwischen tobende Kinder und Hunde an deren Ausgelassenheit sich alle anderen erfreuen. Was war passiert?

Da gibt es dank der langen Frostperiode endlich einmal wieder ein Eisfest auf dem Zwischenahner Meer mit Veranstaltungen, Musik und Versorgung des leiblichen Wohles mit Glühwein, Bratwurst, Berliner und anderen Leckereien. Als wir am Samstag mit unseren drei Neufundländern beim Fährhaus  die Eisfläche betraten, konnten wir die herrlich entspannte Atmosphäre förmlich spüren. Dort saßen Menschen in extra aufgestellten Sesseln, die in angeregte Gespräche vertieft waren. Dort rutschen spielend lachend Kinder auf dem Eis, weiter vorne zog eine Familie einen Schlitten mit Kindern übers Eis. Ein kleiner Hund rauschte seinem Ball nachlaufend an uns vorbei und weit hinten auf dem Meer sah man einige Eissegler ihre Kurven ziehen. Später trafen wir auf Einsatzkräfte vom DLRG, die trotz mittlerweile fünfzehn Einsätze wohlgelaunt das Geschehen auf dem Zwischenahner Meer beobachteten. Nein, keiner ist ins Eis eingebrochen, sondern einige Menschen haben ihre körperliche Fitness und Koordinationsvermögen überschätzt. So gab es einige Stürze, von denen aber wohl keiner allzu schwere Folgen hatte und dank der Hilfe des DLRG konnten diese Menschen schnell versorgt werden. Da gilt auch unser großer Dank an alle Helfer, die an diesem Wochenende auf vielen großen Seen im Einsatz sind!

Wir fragten uns, warum funktioniert das Miteinander ausgerechnet bei einem derartigen Freizeitvergnügen, selbst wenn dies nicht überall der Fall ist. Auf den Bornhorster Wiesen reißen die Diskussionen um das Pro und Contra des Betretens nicht ab und auch auf dem überfüllten Maschsee in Hannover ging es wohl nicht immer freundlich zu. Doch hier auf dem Zwischenahner Meer konnte man sich plötzlich entschuldigen und einander helfen oder kam mit wildfremden Menschen ins Gespräch. Da war ein Hund, der trotz aller Vorsicht und großer Entfernung zur nächsten Menschentraube einem Mann in den Weg lief. Oh, entschuldigen Sie bitte und als Antwort kam zurück, aber das macht doch nichts. Da waren Babys oder kleine Kinder, deren Eltern anhielten, um Hunde zu streicheln. Da war ein kleines Kind, das bei einer Rutschpartie auf dem Hosenboden gegen eine ältere Frau rutschte. Die Frau lächelte das Kind an, statt zu schimpfen, aber das Kind stand trotzdem lieber schnell auf und lief weiter. Da war die Menschenschlange am Glühweinstand, wo man sich gegenseitig den Vortritt ließ. Da war ausgerechnet einer unserer Hunde, der sein "Geschäft" auf dem Eis verrichtete und statt böser Worte vom Ufer hätten wir uns ein Jahr lang mit Hundetüten eindecken können (Brauchen Sie Eine Tüte kam es gleich mehrfach vom Ufer).  Als wir dann nach einem wunderschönen Nachmittag wieder zuhause ankamen fühlte man sich etwas ausgekühlt und kaputt, doch dafür rundum zufrieden. Wir hoffen, dass wenigstens ein bisschen dieses gegenseitigen Respektierens und Verständnis füreinander in unserem Alltag erhalten bleibt.

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