Freitag, 14. September 2012, 17:37 Uhr
Senioren Union bereiste die Hohe Tatra in der Slowakei.

Senioren Union bereist Hohe Tatra in der Slowakei.

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Die Senioren Union Bad Zwischenahn bereiste die Hohe Tatra in der Slowakei.Empfang in der Partnerstadt Goluchow in Polen.

Bad Zwischenahn / Hohe Tatra Mit 45 Teilnhemern ging es am 31. August 2012 für zehn Tage auf die vom Vorsitzenden der Senioren Union Jonny Hinrichs vorbereitete Reise unter dem Titel "Naturschauspiele und lebendige Kultur". Erste Station mit zwei Übernachtungen war der mit 650.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Polens Breslau (Wroclaw), gleichzeitig die Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesiens. Der Rundgang in Begleitung einer Stadtführerin konnte nur einen ersten Eindruck verschaffen von der Geschichte und den Sehenswürdigkeiten der Stadt, die trotz erheblichen Zerstörungen infolge der Kriegshandlungen. Breslau war 1944 noch zur Festung erklärt worden, heute wieder zu den schönsten Städten Mitteleuropas zählt. Die Gruppe besichtigte auf der Dominsel die monumentale Kathedrale, das erste vollkommen gotische Gotteshaus Polens und selbstverständlich auch die Aula Leopoldina im barocken Baukörper des Universtätskomplexes. Die Aula Leopoldina ist der einzige vollständig erhalten gebliebene Raum einer ehemaligen Jesuitenlehranstalt, der den gesamten Reichtum der barocken Kunst und Architektur vorführt. Schon ab Breslau wurde die Gruppe von der polnischen Reiseführerin Aleksandra begleitet bis zur Grenze zur Slowakei und später zurück bis Posen.
Die Friedenskirche in Schweidnitz, erbaut 1656/1657, aufgenommen in die Weltkulturerbe-Liste, war Ziel einer Rundfahrt durch das schlesische Erzgebirge, verbunden mit einem exklusiven Orgelkonzert. In Krumhübel (Karpac) beeindruckte die Stabholzkirche Wang. Die Holzkirche wurde 1841 aus dem kleinen norwegischen Dorf Vang zunächst nach Berlin und dann nach Karpac gebracht. An Hirschberg vorbei ging die Fahrt durch die sagenumwobene Landschaft Rübezahls nach Schreiberhau und mit einem längeren Spaziergang zum Kochelwasserfall.
Die nächste Übernachtung war in Krakau (Krakow), die ehemalige Hauptstadt Polens. Krakau zählt zu den schönsten Städten Europas. Die Altstadt ist bereits 1978 zusammen mit dem Wawet-Schloss, in die erste UNESCO-Liste der zwölf wertvollsten Bauensembles der Welkultur aufgenommen worden. In Krakau führen alle Gassen zum Altmarkt, dem größten Marktplatz Europas, umgeben von historischen Bürgerhäusern und Palästen. Den Mittelpunkt bilden die Tuchhalle und über den Marktplatz hinaus ragt die mächtige Marienkirche mit dem berühmten, von Veit Stoß in Lindenholz geschnitzen Hochaltar, dem wertvollsten gotischen Altar Europas.
Die Weiterreise durch die Ausläufer der polnislchen Hohen Tatra mit einer Rundfahrt durch den Wintersportort Zakopane, brachte die Reisegruppe über einen kleinen Grenzübergang in die Slowakei, wo die Reisebegleiterin Dagmar einstieg. Im "Grand Hotel Stary Smokovec" in Vysoke Tatry wurden die großzügigen Zimmer für vier Nächte bezogen. Erste Eindrücke von der Landschaft der Hohen Tatra erhielten die Reiseteilnehmer bei einer Rundfahrt durch den Tatra Nationalpark mit Tschirmer See (Strbske Pleso), Altschmecks und Tatra Lomnitz. Hinauf ging es zum Steinachsee (Skalnate Pleso) mit einer Gondel zu je vier Personen, der zwar wenig Wasser hatte, aber wegen der grandiosen Landschaft zu einem Rundgang einludt. Im urigen Goralendorf Zdiar gab es Mittagessen mit heimischen Gerichten und anschließend im Zusammenhang mit einem  Museumsbesuch, wurde eine Hochzeit zelebriert mit sieben Teilnehmern aus der Gruppe in historislchen Kostümen. Der Tag klang aus mit einem Grillabend im Hotel mit Musik und Tanz. Am nächsten Morgen ging die Fahrt in den Nationalpark Slowakisches Paradies im östlichen Teil der Tatra. Der Besuch in der Dobschauer Eishöhle, mit einer vereisten Fläche von 9.722 Quadrat m2 und einem Eisvolumen von 110.000 Quadrat m3 und einer Eisdicke von bis zu 26,5 m, muss man gesehen haben, weil es nicht zu beschreiben ist. Der Höhepunkt der Reise aber noch nicht genug, das Zipser Land, altes deutsches Siedlungsgebiet im 14. Jahrhundert, hat einen reizvollen Ort Leutschau, mit mittelalterlichem Zentrum und dazu gehört die Zipser Burgruine. Der Aufstieg war etwas beschwerlich, aber die riesige Burganlage, eine der größten in Europa, mit den Ausblicken über die Landschaft und die Erläuterungen durch die Burgführung, lohnten die Anstrengung bei herrlichem Wetter allemal.
Im Pieniny Nationalpark erhielt die Reisegruppe Informationen über die Schafhaltung und Käseherstellung, wie sie in früheren Jahrhunderten in der Hohen Tatra üblich war. Reichlich von dem landestypischen Käse wurde zur Verkostung angeboten mit einem Blaubeerenlikör, auch aus eigener Herstellung. Das Rote Kloster (Cerveny Klastor) entstand 1330 an der alten Handelsstrasse von Ungarn nach Polen, nahe einer Furt über den Dunajec, neben einer alten Einsiedelei. In dem Kloster ist heute ein Museum und ein Restaurant untergebracht. Dort ist auch eine Anlegestelle für die Floßfahrt auf dem Dunajec. Verteilt auf vier Flöße ging es den Dunajec neun Kilometer abwärts. In anderhalb Stunden durch eine berauschende Landschaft. Mit Pferdekutschen erreichte die Gruppe nach und nach wieder den Bus. Das Abendessen fand in einem urigen Lokal mit ausgezeichnetem Essen und Wein und Zigeunermusik statt. Ein wunderbarer Abschluss des Besuches in der Slowakei.
Die Rückreise führte die Reisegesellschaft wieder über Zakopane und Krakau nach Wieliczka zur Besichtigung des altertümlichen Salzbergwerks, das bereits 1978 in die erste Liste des Welt- und Kultlurerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Das Bergwerk ist ein Komplex unteridischer Abbauräume, die sich auf neun Sohlen in einer Tiefe von 64 bis 327 m befinden. Der Salzabbau erfolgte ununterbrochen seit dem Mittelalter bis 1996. Der touristische Teil setzt sich zusammen aus 22 durch Sohlen miteinander verbundenen Kammern, mit einer Länge von 2 KM. Die Entwicklung der Salzabbauverfahren und die bergbautechnischen Sicherheitsvorkehrungen werden veranschaulicht. Die außergewöhnlichen sakralen Objekte und Kunstdenkmäler sind die Hauptvorzüge, die sich für einen Besuch in der Unterwelt lohnen. Zu beschreiben ist das alles nicht, was man dort sieht. Das gilt auch für die geführte Besichtigung in Tschenstochaus Paulinerkolster mit  Marienkapelle und dem Muttergottesbild der Schwarzen Madonna. Hier spürt man den christlichen Glauben unmittelbar.Der vorletzte Tag der Reise war geplant für einen kurzen Besuch in der Partnerstadt Goluchow. Bürgermeister Marek Zdunek begrüßte die Zwischenahner Senioren Union beim gemeinsamen Mittagessen, ebenso der Vorsitzende der Senioren Organisation in Goluchow Wojtczak Walczak und Frau Barbara Wojtczak, die auch als Dolmetscherin fungierte. Ein kleiner Spaziergang durch den Park am Schloss vorbei, führte zur gerade stattfindenden Garten- und Pflanzenbau Messe. Mit einem guten Eindruck von der Partnergemeinde verabschiedete sich die Reisegruppe zur Weiterfahrt nach Posen (Poznan). Dort wartete bereits die Stadtfüherin mit vielen Informationen auf einem Spaziergang durch die Altstadt. Posen liegt beidseits der Warthe an den uralten Handelspfaden zwischen Ost- und Westeuropa. Sehenswert sind das Alte Rathaus und die Kathedrale, sowie die gesamte Bausubstanz rund um den Alten Markt, dem "Stary Rynek". Zum Abschluss kamen alle zum Abendessen ins Restaurant "Unter den Ziegenböcken" (Gospoda "Pod Kozilkami") zusammen, um am nächsten Tag nach Bad Zwischenahn zurückzufahren. Der Bericht wurde von Jonny Hinrichs verfasst.

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