Donnerstag, 23. Februar 2017, 21:47 Uhr
Flugvorführung / Bootsausflug / Kunstfliegen

Een Söndag up’n See oder an een Namiddag kann sik väl ändern

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Flugvorführung in Bad Zwischenahn in den 1920er Jahren

Bad Zwischenahn / Dreibergen Mein Großvater Karl Heinr. Oltmanns (1900-1978) erinnerte sich in den 70er Jahren an eine Flugvorführung am Zwischenahner Meer in den 1920er Jahren:

Weer in’e twintiger Johrn, ik gung ümmer geern na Twüschenahn. Mien Fro un ik harn us dat owerleegt, Söndag wolln wi Achilles (wohl Paul Achilles 1890-1966, Flieger im 1. Weltkrieg und später u.a. Pilot bei Junkers-Luftverkehr-Persien) sien Kunstfleegen sehn in Dreebarg. Van’t Water gung dat woll am besten. Wi söchten us’n besünders moi Boot ut, slank un licht, bi’t Buernhuus weern noch genog. Vör us leeg dat blaue Meer, so glatt, at wenn’t plett weer, an’n Himmel’n poar lütje Wulken. Düür nich lang un wi harn na mien Dünken den richtigen Platz funn.

De Ammerländer un Ollnbörger Narichten harn uk väl Reklame maakt för den Flugdag. An’e Kant stunn de Lüe in groote Drüppels, all töben se, van wiet her weern se kamen. So wat gewt jo nich jeden Dag. Dampers, Motor- un Seegelbööt dröwen nich föhrn. Dor gungt uk al los, Achilles keem an’n „Horizont“. Toerst mak he’n „Ehrenschleife” ower Dreebarg un den Norden van’ See. Ik glöw, he har sik us lütjet Boot at Ziel set’, he keem liek dal, fung sik bi 20 oder 30 Meter weller up’, links oder rechts in’e Kant, bold halv up’n Kopp, dat sus man so in’e Lucht; dür woll’n ganze Stunn. Mit eenmal flog he weller aff, de Flugdag weer up’n Enn. Wi harnt all mitkrägen ut eerste Hand, Achilles weer weller weg, de Lüe ging’ na Huus.

Harr us väl Spaß makt, ower de Namiddag dür jo noch lang’, un al’ no Huus? Nä, kunn’ jo noch’n bäten rudern no de Röstruper Kant to. Anfangs gungt bestig good, man’t Water fung lütje bäten an to klitschen, Wellen wurn ower flink grötter, Wind keem up’ un Schumköpp. Achter de Büsch wur de Lucht so swart, Schuulnwär ut Südwesten. De reinste Störm keem up. Uns lütjet Boot schaukel hin un her, bi Klingenberg woll ik anleegen, stunn ower all full Bööt, do dach ik; wat’ woll nich so slimm, up’ so’n lütjen See. Ik stüür dich an’ Reit langs, ower de flog hin un her. Dor mit’n Boot rin, gung uk nich, Bloot weer us bi Hann un Kopp daalloopen. Bleew us nix öwer, mitten rup up’t free’e Water. Man dor har’n Uul säten.

Wur all slimmer, dat Boot danz at’n Nöötscheel upp un aff van een Wellenbarg up’n anderen. Mien ganze Kraff mös ik brüüken, anners weern wi ümkippt. Dat ging nich alleen üm mien Läben uk üm dat von min Fro, dat keem een so vör, at wenn de Düwel dat Mär up pietschen oder wöhlen de un sien böset Spill mit us dreew. Halwe Stunn har ik mi gägen Wind un Wellen affquält.

Do, mit eenmol weer alns vörbi, at wenn’ unsichtbare Hand sik utstreckt har. Wind un Water törnt, weer so ruhig at an’n Anfang van’n Namiddag. Wi stüürn up Twüschenahn daal, an’ Strand langs na’t Buernhuus. Harn väl beläwt, ik dach dor öwer na, ik glöw, dat Boot har gorkien Kiel, weer jüss at’n Nöötscheel wäsen.

So moie at Twüschenahner Meer uk is, mit so’n lütjet Boot kannt doch gefährlich weern. Ower dissen Namiddag is ümmer in Erinnerung bläben un’ Lehrgeld vör ümmer, Water hett uk sien Tücken.

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