Immobilien-Goldrausch am Zwischenahner Meer
Immobilien in Bad Zwischenahn (City) gehen weg wie warme Semmel. Bleibt da auch noch was für den kleinen Geldbeutel über?
Bad Zwischenahn / Bad Zwischenahn (City) Wer, wie ich, seit langer Zeit bei diesem schönen Wetter wieder mit dem Fahrrad durch Bad Zwischenahn (City) fährt, dem wird vielleicht etwas Beunruhigendes aufgefallen sein. Neubauten über Neubauten, dicht an dicht - aber auch finanzierbar? Denn was man zum Beispiel bei der ehemaligen Hauptschule in der Schulstraße an neuen Wohnungen sieht ist mit Sicherheit nicht für kleine Portemonnaies gemacht. Schon bevor der Bau beginnen konnte hatten die ersten Wohnungen schon ihren Besitzer gefunden. Selten sieht man heutzutage leer stehende Flächen. Als junger Bürger, der in einem Jahr gerne dauerhaft Beruf und Wohnung in Bad Zwischenahn sucht, stellt sich da die schweißtreibende Frage, was für die kleine Brieftasche dann noch übrigbleibt. Aber nicht nur für mich sollte sich diese Frage stellen, sondern auch für die weitere Entwicklung unserer Gemeinde. Unsere Zukunft ist abhängig von Fachkräften. Fachkräften in der Baumschulwirtschaft, in der Gastronomie, im produzierenden Gewerbe und insbesondere in der Pflege. Neben einer guten Infrastruktur, attraktiven Einkaufsmöglichkeiten sowie einer familienfreundlichen KITA- und Schullandschaft bedarf es auch einem gesunden Wohnungsmarkt. Ist für diese zukünftige Nachfrage auch ein Wohnungsangebot mit einkalkuliert? Immobilienscout unterstreicht diese gefühlte Immobilienentwicklung: Die Mietpreise rund um das Ost- über das Nord- bis hin zum Westufer des Zwischenahner Meers gehören mit 6,60 Euro bis 8,00 Euro pro Quadratmeter zu den teuersten Mietpreisen im Ammerland. Teurer gehts nur noch in der Nähe von Gießelhorst bei Westerstede. Interessant wird es dabei, wenn man sich die Mietpreisentwicklungen anschaut. Insbesondere entlang des ehemaligen Bundeswehrgeländes, sprich Rostrup, weiter an der Westersteder Straße entlang sowie Bad Zwischenahn Mitte/Süd und Kayhauserfeld verbuchen 2010 im Vergleich zum Jahr 2009 eine durchschnittliche Kaltmietpreiserhöhung von über 20% pro Quadratmeter. Wer nun eher ein Häusle bauen möchte, der wird ebenfalls auf den finanziellen Boden der Tatsachsen gesetzt. Dort bestätigt sich das, was man bei nüchterner Betrachtung schon geahnt hat. Von der Eyhauser Alle aus, über die Langestraße, weiter zur St. Johannes Kirche bis zum Hogen Hagen endend an der Oldenburger Straße beträgt der durchschnittliche Kaufpreis 2010 zwischen 2.001,00 Euro bis 2.500,00 Euro pro Quadratmeter. Mit das teuerste Pflaster im Ammerland neben Wohnflächen in Rastede. Überregional betrachtet ziehen Wilhelmshaven, Oldenburg-Stadt und Bremen/ Oyten gleichwertig mit. Bei der Entwicklung der Kaufpreise von 2009 zu 2010 ist, neben einer Erhöhung von 10,1% bis 20% in Aschhausen/ Aschhauserfeld, insbesondere der Qaudratmeter von der Eyhauser Alle bis Oldenburger Straße sowie zwischen dem Langen Damm und dem Reihdamm runter bis nach Eckern/ Burgfelde um über 20% teurer geworden. Um Kritikern nun vorweg zu kommen muss man zu geben, dass diese Entwicklung natürlich positiver ist, als wenn in Bad Zwischenahn leer stehende Wohnungen keine Mieter/ Käufer finden. Architektonisch gesehen sind die neuen Luxus-Wohnungen, genauso wie die Zwischenahner Altbauwohnungen/ -häuser, die nun dem Erdboden gleich gemacht werden, auch eine Aufwertung des Ortsbildes. Jedoch muss der Markt, und nur der, darauf achten, dass es einen gesunden Immobilienmarkt in Bad Zwischenahn gibt und, dass sowohl Investitionsfreudige als auch junge Familien Bad Zwischenahn zu ihrem Zuhause zählen können.
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