Samstag, 04. Juni 2011, 12:46 Uhr
Natur / Umwelt

Utopische Aussichten für das Ammerland?

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Gedanken über die Zukunft sollte sich jeder machen, besonders wenn er in einem solch sensiblen Landstrich wie dem Ammerland wohnt. Was wird in Zukunft aus diesem Land?

Bad Zwischenahn Wie sieht unser Ammerland in der Zukunft aus. Wer sich intensiv damit beschäftigt, wird sich sicherlich Gedanken machen, vor allen Dingen über die landwirtschaftliche Entwicklung des speziellen Urlaub- und Erholungsraumes, unserem Ammerland.
Führt uns dieser von der Politik zu kurz gedachte Weg in eine neue Klimakatastrophe? Eine überspitzt geschriebene Kurzfassung habe ich meinem neuen Buch entnommen, welches irgendwann auf den Markt kommt.  

Leider ist vieles von diesem „überspitzt“ beschriebenen schon jetzt Realität. Landflächen, die vor kurzem noch Weiden und Rübenäcker waren, dienen heutzutage ausschließlich zur Erzeugung von schnellwachsenden Erträgen für die Biogasanlagen.
Wenn sich nun der Leser Gedanken macht über das Nachfolgende, so ist schon viel erreicht: es gibt einen Gedanken mehr um den Erhalt unserer Heimat!

 

August 2050. Das Ammerland sollte jetzt in voller Blüte stehen, doch irgendetwas ist schief gelaufen. Es blüht nichts mehr.
Was ist los? Was ist los mit dem Ammerland, welches noch vor 40 Jahren ein Blütenmeer von
Rhododendron beheimatete und zehntausende Besucher in dieses Land zog?
Dieses Land gibt es nicht mehr. Nach und nach im Laufe der vielen Jahre wurden alle Baumschulfelder in ganz normale Äcker umgewandelt, auf denen nun Mais wächst. Mais, welchen man zum „Füttern“ der vielen Biogas – Anlagen benötigt, die man in den letzten 50 Jahren in die Landschaft baute. An allen Ecken in diesem einst so schönen Land ragen die grünen Hauben der Biogasanlagen in den Himmel.
Selbst den Kurpark in Bad Zwischenahn hat es „erwischt“. Um die Rasenpflege zu verringern, lässt man das Gras nun über viele Wochen wachsen, um dann endlich eine gute Ernte zu haben. Auch der Schilfgürtel entlang des Ufers wird nun alle fünf bis sechs Wochen gemäht.
Schilf wächst prächtig, gedeiht in dieser immer wärmer werdenden Klimazone enorm.
Algen aus dem Mittelmeer wurden in der einstigen Perle des Ammerlandes angesiedelt. Was einst mit Kopfschütteln der Bevölkerung begleitet wurde, entpuppt sich nun als wahrer Segen für den Gemeindesäckel.
Die Algen wachsen nun mit Mächten, pro Tag fast um einen halben Meter Länge.  Große Wassermähboote wurden gekauft, die diese Algen kurz überm Meeresboden zu kürzen und am Ufer zu riesigen Haufen auftürmen. Dann kommen große Lkw´s, die diese Haufen zu den einzelnen Biogasanlagen transportieren. Die brauchen Nachschub, um den nötigen Strom  für die Haushalte zu erzeugen.
Leiden mussten darunter auch Weizen, Gerste und Roggen, welches man nun in verminderter Qualität für überteuertes Geld in China und Argentinien einkauft. Kornfelder kann man leider nur noch auf Bildern betrachten.
Bedingt dadurch hat auch die Fauna enorm abgenommen, ganz besonders die einzigartige und vielfältige Vogelwelt ist durch die zunehmende „Vermaisung“ stark betroffen. Dafür gibt es nun Massenbestände an Wildschweinen.
Auch in Westerstede tut sich was! Der ehemalige Albert-Post-Platz im Stadtzentrum soll nun doch tatsächlich mit einer riesigen Biogas – Anlage bebaut werden. Das passt wohl am besten zur riesigen Windkraftanlage auf dem dortigen Marktplatz. Sie entwickelte sich mittlerweile zu einem wahren Besuchermagneten. Von fast ganz oben in 200 Meter Höhe hat man von einer Besucherplattform den Blick über wallende, grüne Maisfelder. In der Ferne ist durch einen feinen Wolkenschleier Oldenburg zu erkennen und selbst bis fast nach Leer tut sich hier dem Betrachter ein Blick in die Ferne auf, obwohl einige Windkraftanlagen und grünbehauptete Biogasanlagen inmitten der Maisfelder den Blick zu stören scheinen.
Trotz alledem hat sich für Ende August in dem einstigen Kurort Bad Zwischenahn eine Besuchergruppe von Landwirten aus Schleswig – Holstein angemeldet, die den Erfahrungsaustausch mit hiesigen Landwirten pflegt. Sie übernachten derzeit in der ehemaligen Reha - Klinik, die seit mehreren Jahren zu einem Hotel umgebaut wurde. Gerne erinnern sich die Einheimischen an alte Zeiten, denken jedoch mit Grausen auch an die Zeiten der Umwandlung dieses Hauses, weil durch horrende Lebensmittel- und Energiekosten die Preise derart in die Höhe schossen, so dass die einstigen Krankenkassen alle Zuschüsse strichen. Somit stand die damalige Klinik vor dem Aus.
Aus der einst so wunderschönen Parklandschaft des Ammerlandes ist eine grüne Mais – Oase geworden, aber in der kommenden Woche ist nun endlich Baubeginn für ein 260 Meter hohes Windrad, welches bereits jetzt, obwohl vorerst nur Pläne vorhanden sind, eine Attraktion darstellt.
Trotz allem muss man die nur wenigen Privathausbesitzer und die wenigen verbliebenen Fahrer von benzinbetriebenen Fahrzeugen in ihrer Wut verstehen, denn die haben - einige ältere Bürger werden sich noch an die Forderung des einstigen Grünen – Vorsitzenden Trittin nach 5 Deutsche Mark pro Liter Kraftstoff erinnern - sich von ihren ehemaligen benzinbetriebenen Fahrzeugen schweren Herzens trennen müssen.
Gleichzeitig mit dem Steigen der Benzinpreise in schwindelerregende Höhen zogen auch die Gas – und sonstigen Energiepreise nach.  Damit war dann die Ära der Öl- und Gasheizungen sowie auch der Benzin- und Dieselfahrzeuge (Anmerk. der Redaktion: solche Fahrzeuge gab es einmal!) passee.
Auch derjenige, der sich noch wage an atomar betriebene Kraftwerke erinnert, wird sicherlich mit Freuden an die einmalig günstigen Strompreise zurückdenken.
Stattdessen gibt es nun Kohlekraftwerke, die Megatonnenweise CO2  in die Umwelt entlassen. Das ist schließlich auch der Auslöser für ein sich immer mehr erwärmendes Klima.
Fazit: Das Ammerland - es war einmal ein tolles Land, eine tolle Heimat! Abgeschafft durch eine falsche und verfehlte Politik!

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