Strahlende Gesichter beim Neujahrsempfang der CDU
140 Ehrenamtliche zu Gast Brillanter Festvortrag von Ex-NWZ-Chefredakteur Lars Reckermann, Dank an Organisator Dieter Helms und Ahrenshof-Chef Hansi Brinkmeyer, Ehrenamt hat einen hohen Stellenwert
Bad Zwischenahn / Ammerland / Ahrenshof-Scheune
„Alle Jahre wieder!“, ist nicht nur ein Weihnachtslied.
Für die Bad Zwischenahner CDU hat der alljährliche Neujahrsempfang für die in der Gemeinde Bad Zwischenahn ehrenamtlich Tätigen schon Tradition.
Die neue Vorsitzende Frauke Tammen freute sich gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern, den Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion und den Bad Zwischenahner CDU-Abgeordneten im Ammerländer Kreistag darüber, über 140 ehrenamtlich Tätige aus der Gemeinde Bad Zwischenahn als Gäste begrüßen zu können.
„Die Arbeitslosenquote auf einem Rekord-Tiefstwert im Ammerland, die Wirtschaft brummt, die Steuergelder sprudeln, es sind gute Zeiten für die Menschen in der Parklandschaft Ammerland!“, betonte nicht nur die neue Vorsitzende in ihrer Begrüßungsrede.
Auch die weiteren Redner beim Neujahrsempfang in der Ahrenshof-Scheune hoben diese gute Situation hervor.
So gab es nur strahlende Gesichter beim traditionellen Pressefoto.
Zuvor dankte sie dem langjährigen Organisator Dieter Helms, CDU-Ratsherr aus Aschhausen, seinem Vorgänger Alfons Paul und Ahrenshofchef Hansi Brinkmeyer und seinem Team für die stets gute Organisation der Veranstaltung.
Es gab aber auch nachdenkliche Worte.
„In Zeiten, in denen Polizisten, Feuerwehrleute, Journalisten und Politiker von Wutbürgern bedroht werden, brauchen wir Mut und Anstand“, betonte die CDU-Vorsitzende unter dem Beifall der Anwesenden in ihrer Begrüßungsansprache.
„Wir leben in einer privilegierten Gegend und tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass das auch so bleibt.“, so Frauke Tammen.
Für den Schlusssatz „ Ohne das Ehrenamt würde es auch in unserer Gemeinde und im Ammerland sehr viel schlechter aussehen, das Ehrenamt ist und bleibt unbezahlbar und verdient öffentliche Würdigung!“, bekam die CDU-Ortsverbandsvorsitzende anhaltenden Beifall.
Erinnert hat mich der Satz von Frauke Tammen an ein dazu widersprüchliches Gedicht (Verfasser umstritten: Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz oder unbekannte/r Verfasser/in zum Thema Ehrenamt:
„Willst Du froh und glücklich leben, laß kein Ehrenamt Dir geben.
Ich weiß nicht, was die Verfasserin / die Verfasser damals geritten hat.
Fakt ist, dass das ehrenamtliche Engagement eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat.
Es ist unerlässlich für individuelle Teilhabe, gesellschaftliche Integration, Wohlstand, das soziale, dörfliche, sportliche und kulturelle Leben, stabile demokratische Strukturen und soziale Bindungen.
Mein Fazit aus eigenem ehrenamtlichen Engagement und auch an diesem Tag: „Willst du froh und glücklich leben, lass ein Ehrenamt Dir geben!
Ehrenamtliche werden überall gebraucht.
Sie müssen nur ihre örtlichen Vereine, Verbände und Einrichtungen ansprechen.
Sie werden mit offenen Armen empfangen.
Wussten Sie, dass allein in Niedersachsen 3,2 Millionen Menschen freiwillig für das Gemeinwohl tätig sind?
Diese ehrenamtlich Tätigen leisten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft in der Bauerschaft, in den Vereinen, Verbänden und Organisationen, in der Gemeinde und dem Landkreis.
Die Niedersächsische Ehrenamtskarte ist eine attraktive Auszeichnung, um herausragendes Engagement zu würdigen.
Hiermit wird denen etwas zurückgegeben, die sich in besonderer Weise für den Nächsten einsetzen, unser Zusammenleben bereichern und die Solidarität in unserer Gesellschaft fördern.
Der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende und CDU-Bundestagsabgeordneter Stephan Albani überbrachte nicht nur die Grüße von Jens Nacke, dem örtlichen Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Ammerland.
Nacke war an diesem Tag Gast beim Neujahrsempfang der Rasteder CDU.
Auch der Petersfehner Albani unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung des Ehrenamtes.
Er thematisierte in seiner Ansprache aber auch die Bauernproteste und räumte mit einem Missverständnis auf: „Die Landwirte glauben, dass sie für alles verantwortlich gemacht werden, aber das stimmt nicht.“
„ Vielmehr ist es so, dass Stadt und Land immer mehr zu Gegenpolen werden, Stadt und Land müssen gemeinsam die Probleme lösen“, betonte Albani.
„ Man darf die Probleme nicht immer nur bei den anderen suchen!“, betonte Albani.
In seinen Ausführungen wies er auch auf bestehende Schwierigkeiten und Probleme hin.
Dazu zählen aus seiner Sicht die Themen Demografie, Facharbeitermangel und Digitalisierung.
Er betonte, dass es notwendig sei, ein funktionierendes Internet auch im ländlichen Raum anzubieten.
„ Im Ammerland ist man auch hier auf einem guten Weg!“, betonte Albani.
Für ein funktionierendes Gesellschaftssystem muss seiner Meinung nach ein Gleichklang zwischen den drei Säulen Sozialstaat, wettbewerbsfähige Wirtschaft und Ökologie herrschen.
„Bei einer Schieflage kann es Probleme geben, es kommt dabei auf die Kreativität der Gesellschaft und auf die Vielfalt an, dazu zählt auch das ehrenamtliche Engagement, denn ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft ärmer, war sich Albani sicher.
Er machte deutlich, dass es wichtig sei, eine Lanze für das System zu brechen, in dem wir leben.
„Wir dürfen es nicht schlecht reden lassen, bei Auseinandersetzungen sind andere Meinungen zu akzeptieren, Verunglimpfungen und Drohungen dürfen aber nicht sein.“, betonte Albani und
bekam dafür anhaltenden Beifall.
„ Wir im Ammerland haben im letzten Jahrzehnt gemeinsam an einem Strang gezogen!“, hob der
parteilose Ammerländer Landrat Jörg Bensberg hervor.
Viel Gutes und Großartiges für den Landkreis Ammerland und seine sechs Kommunen konnte der Landrat in seinem Grußwort hervorheben.
44? 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, das sind so viele, wie nie zuvor, 1 023 mehr als im Vorjahr, über 10?000 neuen Arbeitsplätze in den letzten zehn Jahren sprechen für sich.
„Eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent im Ammerland, die sich damit auf dem niedrigsten uns bekannten Stand befindet und eine der niedrigsten in Niedersachsen ist, erfüllt mich mit Stolz!“, betonte Bensberg.
Besonders erfreulich ist es für den Landrat und den Landkreis, dass der Landkreis bundesweit vorne liegt mit einer Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent bei den unter Zwanzigjährigen und erkennbar ist, dass die geflüchteten Jugendlichen erfolgreich den Einstieg in die Berufsausbildung schaffen.
Er verwies auf ein Rekordinvestitionsvolumen des Landkreises Ammerland (ohne Kreditaufnahme) von fast 35 Millionen Euro in Jahr 2020, davon allein 14,6 Millionen Euro für die Breitbandversorgung und 6 Millionen für die Kreisstraßen und Radwege.
„Hohe Steuereinnahmen ermöglichen auch gute Beschlüsse in der Politik!“, so Bensberg.
Als Beispiel nannte er die 3,5 Millionen Euro, die der Landkreis Ammerland in das Bildungs- und Teilhabegesetz investiert hat.
Für Bensberg hängt das alles irgendwie zusammen.
„ Deutschland wird überall auf der Welt für seinen Wohlstand beneidet. Ich kann es nicht verstehen, dass die Deutschen viel zu häufig Weltuntergangsszenarien herbeirufen“.
Auch für diese Aussage erhielt der Landrat viel Beifall.
Für das neue Jahrzehnt sieht der Landrat den Landkreis Ammerland und seine Gemeinden gut aufgestellt.
„Wir sollten glücklich sein bei all den Herausforderungen“, appellierte der Landrat am Ende seiner Ansprache.
Dr. Frank Martin, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bad Zwischenahner Gemeinderat, und, wie Stefan Pfeiffer, stellvertretender Bürgermeister in der Gemeinde Bad Zwischenahn, ging in seinem Grußwort insbesondere auf die Themen Nachhaltigkeit und Ehrenamt ein.
Das Ziel der CDU ist es, dass Bad Zwischenahn im Laufe der nächsten Jahre seinen Markenkern dahingehend erweitern kann, dass man mit Bad Zwischenahn immer auch das Thema Nachhaltigkeit verbindet.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist eine Riesenchance für unsere Gemeinde, ein wichtiges Zukunftsthema aufzugreifen und auch im Bereich des Tourismus die Marktposition Bad Zwischenahns weiter auszubauen!“, betonte Martin.
Er verwies darauf, dass der Ammerländer Kreistag am 5. Dezember letzten Jahres die Einführung der Niedersächsischen Ehrenamtskarte zum nächstmöglichen Zeitpunkt beschlossen und die Kreisverwaltung beauftragt habe, eine diesbezügliche Vereinbarung mit dem Land Niedersachsen abzuschließen.
Martin verwies auch darauf, dass die CDU-Ratsfraktion die Einführung einer Lebensretter-Karte für ehrenamtlich Tätige im Bereich der Feuerwehr, der DLRG und des Rettungsdienstes mit Vergünstigungen im Einzugsgebiet der Gemeinde Bad Zwischenahn beantragt habe.
Im Anschluss lenkte Festredner Lars Reckermann in einem humorvollen, brillanten, unterhaltsamen und beeindruckenden Vortrag mit dem Thema „ Was Sie schon immer über Zeitung wissen sollten oder wollten …“ das Augenmerk auf die Medienlandschaft.
„Im Begriff Zeitung steckt nicht das Wort Papier!“, betonte Reckermann, von 2016 bis 2019 Chefredakteur der NWZ.
Reckermann zeigte nicht nur beispielsweise auf, wie schwierig es heutzutage ist, Fake News zu erkennen.
Er machte auch deutlich, dass Zeitung heute nicht nur Papier ist.
Er stellte anschaulich die Veränderung der Medienwelt dar.
Bei einer kräftigen Gulaschsuppe und Schnittchen tauschten sich Gastgeber, Mandatsträger und Gäste über das Gehörte und aktuelle Themen aus.
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