Bad Zwischenahn / Oldenburg-Zentrum / Edewecht Gedanken zur Gedenkfeier zum Volkstrauertag 2016

Auch in der Gemeinde Bad Zwischenahn fand eine offizielle Gedenkfeier zum diesjährigen Volkstrauertag zum Gedenken an die vielen Opfer der zwei Weltkriege statt, Ort war die Friedhofskapelle am Diekweg.

Bis vor einem Jahr hat mich dieser Gedenktag nicht sehr interessiert, da ich keinen persönlichen Bezug zu diesem Tag hatte. Meine Großeltern, die aus dieser Zeit berichten könnten, leben leider nicht mehr und auch sonst ist es eher ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte.

Dieses Jahr stand das Thema "Flucht und Vertreibung" im Vordergrund und das ist aktueller denn je. Als vor etwa zwei Jahre die ersten Flüchtlinge aus Syrien in unsere Gemeinde kamen und ich einige von ihnen kennen lernen durfte, hat für mich das Wort "Flucht" plötzlich eine sehr intensive Bedeutung, denn viele der Flüchtlinge haben von ihrer eigenen Flucht aus ihrer Heimat berichtet. Die Erlebnisse der anstrengenden und gefährlichen Flucht nach Deutschland sind zum Teil sehr dramatisch und einige der Flüchtlinge möchten auch nicht von diesen Wochen und Monaten erzählen, sie verkraften es einfach nicht.

Um so beeindruckender war der Beitrag des IBZ Helferkreises bei dieser Veranstaltung. Helfer und Flüchtlinge hatten zusammen etwas vorbereitet, die Flüchtlinge kamen aus Syrien, Irak und Afghanistan, leben zwischen einem und mehreren Jahren in Bad Zwischenahn und trugen ihre eigene Fluchtgeschichte in kurzen deutschen Sätzen vor. 

Die Abschlussworte dieses Beitrags waren für mich das eigentliche Highlight: Wir haben zwei Hände, eine linke und eine rechte, reichen wir doch beide Hände jeweils zu unserem Nächsten links und rechts zur Versöhnung und leben gemeinsam in Frieden auf der ganzen Welt. Wenn es doch nur so einfach wäre, dann hätten solche Gedenktage keinen aktuellen Bezug und es würde wirklich der vielen Opfer der zwei Weltkriege gedacht werden.