Montag, 27. November 2017, 19:01 Uhr
Schach / Mannschaftswettkämpfe / Denksport

Schwarze Springer bleiben dran

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Aktueller Spieltag bringt allen Mannschaften Erfolgserlebnisse

Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg In der Verbandsliga West gelang es der 1. Mannschaft der Ammerländer Schachfreunde weiterhin um den Aufstieg mitzuspielen. Auswärts gegen Osnabrück2, einen langjährigen und nicht zu unterschätzenden Ligakonkurrenten, konnte ein überzeugendes 5,5:2,5 erreicht werden. Dabei vermittelt das Ergebnis den Eindruck eines überzeugenden und deutlichen Sieges, wonach es allerdings über lange Zeit überhaupt nicht aussah.

Recht schnell und, um bei der Formulierung zu bleiben, am Überzeugendsten, lief es bei Oliver John, der für den abwesenden Carsten zur Brügge in die Bresche springen musste. Ihm gelang es am 8. Brett in einer taktisch scharfen Stellung den Gegner so unter Druck zu setzen, dass dieser eine Figur geben musste und dabei gänzlich die Lust verlor. Dennis Weber konnte seiner Spielweise treu bleiben und schnell, durch gehörige Mithilfe seines Gegners, diverse Abtäusche in die Wege leiten. Danach war in absolut ausgeglichener Endspielstellung für beide nichts mehr zu holen und man einigte sich auf unentschieden. Oke Wübbenhorst konnte seinen Gegner am 5. Brett lange Zeit sehr stark unter Druck setzen und an der Entwicklung hindern. Dann sah es doch zwischendurch danach aus, als könne der Gegner sich erholen aber Oke konnte sich schlussendlich überzeugend durchsetzen und die Springer mit 2,5:0,5 in Führung bringen. Zu diesem Zeitpunkt sah es an den übrigen Brettern allerdings noch völlig unklar aus. Thomas Künzler bot in einer ihm unangenehmen aber ausgeglichenen Position seinem Gegner Remis an. Dieser durfte allerdings nicht annehmen und so wurde weitergespielt. Henning Reins gelang es, die Dame seines Gegners in seine Stellung zu locken. Leider wurde sein Spiel dann doch zu riskant im Angriff und so konnte der Osnabrücker Schachfreund eine Mehrfigur behaupten und Henning schließlich bezwingen. Bei Martin da Costa ergab sich nach verteilten Chancen eine ausgeglichene Endspielposition, die für niemanden mehr aussichtsreiche Chancen bot, so dass ein Remis zum 3:2 für die Ammerländer der Zwischenstand war. Nachdem Sebastian Beer gegen seinen Gegner am 3. Brett schöne Verwicklungen und einen tollen Angriff aufs Brett zauberte, gelang durch gute gegnerische Verteidigung doch kein nachhaltiger Vorteil und die Stellung fuhr sich so fest, dass für beide Seiten kein vorteilhaftes Durchbrechen mehr zu bekommen war. Beide hatten bis zum Schluss noch nahezu alle Bauern auf dem Brett behalten. So wurde auch hier Remis vereinbart und Tom Peters und Thomas Künzler mussten es richten. Bei Tom sah es am 2. Brett ganz ordentlich aus. Er hatte das aktivere Figurenspiel und konnte zentrale Felder besetzen, wohingegen sein Gegner auf Verteidigung festgelegt war. Doch konnte Tom diesen Vorteil auch zu einem Gewinn nutzen? Nach einem sicheren Remis sah es allemal aus.

Thomas sah sich nach zwei vergeblichen Remisangeboten, der Gegner war ja nun zum Weiterspielen verdammt, einer Stellung mit verteilten Chancen gegenüber, in der beide Seiten schon viele Chancen auf eine Verbesserung der eigenen Position vergeben hatten und das nicht gerade hochklassige Spiel wogte hin und her. Thomas gelang es allerdings, den Gegner in eine massivere Zeitnot vor der ersten Zeitkontrolle zu bringen. In dieser ging er dann doch aggressiver vor und das ein oder andere Risiko ein, wobei der Gegner in der Kürze der Zeit doch nicht die besten Züge fand. Kaum war die Zeitkontrolle vorbei, befand sich Thomas in einer nicht mehr zu verlierenden Position und kurze Zeit später sogar in einer Gewinnstellung, da der Gegner gleich noch einen dicken Patzer hinterher schob. Die Partie war dann zwar sogar die längste des gesamten Wettkampfes aber der Gegner hätte auch schon deutlich früher aufgeben können. Tom hatte nämlich unterdessen mit seinen Figuren das ersehnte Druckspiel erzeugen und den Gegner zu Fehlern verleiten können, so dass die Ammerländer vergnügt mit 5,5:2,5 die Heimreise antreten konnten.

Ebenfalls in der Verbandsliga musste die 2. Mannschaft der Schwarzen Springer antreten. Diese konnte die ersten Punkte eingefahren und das auch noch gegen einen ursprünglichen Ligafavoriten Union Oldenburg 2.

In das Match gegen die Oldenburger Reserve ging die Zweite somit als nomineller Außenseiter. Nach den beiden guten Vorstellungen zu Saisonbeginn hatten die Spieler aber doch die Hoffnung, diesmal was Zählbares mitzunehmen.

Es ging auch gleich gut los. Dank des zuverlässigen Service der Deutsche Bahn blieb das achte Brett der Oldenburger am Augustfehner Bahnhof stehen, Kilian Pallapies konnte so einen kampflosen Punkt einfahren. Gerd Wiechmann war gesundheitlich etwas angeschlagen und nahm daher das frühe Remisangebot seines Gegners gerne an. Auch Frank Schulze und dessen Gegner hatten nicht die rechte Kampfeslust und einigten sich auf ein recht frühes Remis. So stand es schnell 2-1 für die Ammerländer.

An den anderen Brettern sah es aber nicht so doll aus. Uwe Ritter war mit einer schwierigen Stellung aus der Eröffnung gekommen, Martin Wiechelmann erst recht, und Julian Hans sah eingangs des Mittelspieles einen sehr stark aussehenden Königsangriff des Gegners auf sich zukommen. Reent Dopychais Königsstellung sah verdächtig aus, er hatte allerdings auch Gegenchancen. Bei Klaas Ansmann konnte der Mannschaftsleiter noch keine rechte Tendenz erkennen.

Uwe hat dann aber Wege für ein starkes Gegenspiel gefunden und konnte in der Folge sogar eine Figur und die Partie gewinnen. Klaas opferte (ob erzwungen war nicht klar zu sagen) eine Figur gegen zwei Bauern und etwas Initiative. Bald hatte er aber die Initiative gegen sich und musste aufgeben. Martin verlor einen Bauern, landete aber glücklicherweise in einem Endspiel mit Türmen und einem verschiedenfarbigen Läufer, der seine bekannten Remistendenzen voll entfalten konnte, Remis also. Gegen den Angriff von Julians Gegner war tatsächlich kein Kraut gewachsen, Julian musste aufgeben. Reents Partie hatte sich aber sehr erfreulich entwickelt, er konnte  einen Freibauern bilden, den der Gegner nur mit Figurenverlust bremsen konnte. Reent konnte diese letzte noch laufende Partie (für Reent sicherlich Premiere) dann sicher gewinnen, womit auch der Mannschaftskampf mit 4,5-3,5 gewonnen war!

Die 3. Mannschaft der Schwarzen Springer konnte ein glückliches unentschieden gegen die 3. Oldenburger erreichen. Ebenfalls mit einem kampflosen Punkt Vorsprung gelang neben den beiden Remis von Herms Huntemann und Axel Buntemeyer wohl Bruno Freesemann der entscheidende Glücksgriff des Matches. Dieser lag wohl schon stellungsmäßig aussichtslos darnieder und zwischendurch wurde ihm sogar ein Remisangebot nahegelegt. Doch der Gegner schien die Position nicht richtig verstanden zu haben und schaffte es noch, diese durch Probleme mit der Uhr zu verlieren. Die Springer hat es gefreut und so konnte die Tabellenführung in der Bezirksklasse Süd-Ost verteidigt werden.

In der Kreisliga Jade-Weser trennten sich die 6. und 4. Mannschaft der Ammerländer mit einem 2:2 Unentschieden. Für die 6. Mannschaft holten Ibrahim Öhner und Jannes Gerdes volle Punkte, für die 4. Mannschaft taten dies Erich Sehrbrock und Ulrich Samailus. Die 5. Mannschaft hatte spielfrei.

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