Schwarze Springer fahren mit einem Punkt nach Hause
Fast gerechtes Unentschieden zwischen Lilienthal und Ammerland 1
Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg
In der Landesliga Nord ging es beim letzten Auswärtsspiel in Bremen spannend hin und her. Beide Mannschaften zeigten sich schlussendlich aber mit dem Ergebnis zufrieden.
Die Ammerländer Schachfreunde konnten früh mit 1:0 am 7. Brett in Führung gehen. Der Gegner von Henning Reins steckte aus für die Zuschauer unerfindlichen Gründen schnell zwei Leichtfiguren ins Geschäft. Positionell brachte dies aber keinerlei Verbesserung. Henning überspielte seinen Kontrahenten völlig und konnte im 29. Zug Matt setzen.
Am 6. Brett misshandelte Thomas seine Stellung mit Schwarz gleich nachdrücklich, konnte dann aber doch eine ausgeglichene Position erreichen, um sie unmittelbar danach völlig einzustellen. Glücklicherweise bemerkte der Gegner seine Chance nicht und wickelte in ein für ihn verlorenes Endspiel mit einer Minusleichtfigur und zwei Türmen auf beiden Seiten ab. Hier wiederum fand Thomas nicht den gewinnbringenden Weg und musste sich mit einem Remis zufriedengeben.
Oke Wübbenhorst wurde am 3. Brett Opfer des Sizilianischen Drachen. Schwarz steckte im Mittelspiel einen ganzen Turm ins Geschäft, um Okes König freizulegen. Diesem gelang es nicht, die Stellung gegen die verbliebenen schwarzen Figuren zu verteidigen. Lilienthal glich somit aus.
In guter Stellung opferte Bernd Korsus am 1. Brett gegen WGM Jürgens eine Leichtfigur für aktives Spiel und einige Bauern. Es sollte sich aber leider nach einigen Zügen zeigen, dass Bernd seinerseits in eine Verteidigungsposition geriet. Die Rollen hatten gewechselt. Dem Ansturm der schwarzen Figuren musste er sich schließlich geschlagen geben.
Zur erschreckenden 3,5:1,5 Führung für die Lilienthaler Schachfreunde sollte es am 5. Brett bei Udo Bonn kommen. Dieser ließ sich zu einem furiosen Angriff gegen den weißfeldrigen Läufer im Damenbauernspiel hinreißen. In den Mittelspielverwicklungen gewannen die schwarzen Figuren aber an Dominanz und erlangten die Initiative. Im Springerbauernendspiel blieb Udo mit einem Minusbauern zurück. Leider bemerkte er die Remischancen mit einem Springeropfer nicht, so dass sich der Mehrbauer am Ende durchsetzte.
An den übrigen drei Brettern war die Lage für die Schwarzen Springer eher durchwachsen. Kilian Pallapies kämpfte am 8. Brett gegen eine Variante der geschlossenen Englischen Eröffnung. Er konnte im Mittelspiel die Initiative übernehmen doch das Spiel war auf Messers Schneide. Ähnlich war die Situation bei Björn-Ole Kerski mit der Französischen Verteidigung am 4. Brett einzuschätzen. Nur bei Sebastian Beer am 2. Brett wurde nach und nach deutlich, dass beide annähernd ebenbürtigen Gegner die Partie auch mit einem Friedensschluss beenden würden. Nach mehreren kleineren Scharmützeln, in der beide Seiten in den meisten Fällen die besten Züge fanden, flachten die Spannungen immer weiter ab und wir erreichten einen Spielstand von 2:4. Die letzten beiden Spieler mussten jetzt punkten…
Und das taten sie auch!
Kilian gelangte in ein Endspiel mit einem Mehrbauern, was er stetig zu seinem Vorteil ausbaute. Schließlich war der Gegner nicht mehr in der Lage, eine Bauernumwandlung aufzuhalten und gab auf.
Bei Björn-Ole war die Spannung für die Zuschauer kaum mehr zu ertragen. Durch ein gewitztes taktisches Manöver konnte er mit einer Leichtfigur in Führung gehen. Leider ging dies zu Lasten von zwei Bauern und einer recht offenen Königsstellung. Der Schwarze Springer wehrte aber alle Angriffe ab und es ging in ein Damenendspiel mit einer Leichtfigur mehr für zwei Bauern und einer mittlerweile ebenso offenen Königsstellung beim Gegner. Diese belagerte Björn-Oles Dame auch gehörig, um darüber gelegentlich den ein oder anderen Bauern zu verspeisen und den Vorteil zu erhöhen. Dabei übersah er allerdings plötzlich eine Fesselung des Läufers, die einen unmittelbaren Ausgleich der Stellung zur Folge hatte. Ein Remis durfte aber nicht her, es musste gewonnen werden. Der Gegner fand zum Glück der Ammerländer nicht die besten Fortsetzungen, so dass Björn-Ole seine Freibauern laufen lassen und schließlich eine Umwandlung nicht mehr verhindert werden konnte. Die Schwarzen Springer hatten es geschafft und, vielleicht auch ein bisschen glücklich, einen Mannschaftspunkt aus Lilienthal entführt.
Alle übrigen Mannschaften konnte zur Erleichterung der Schwarzen Springer endlich einen Mannschaftssieg einfahren.
Ammerland 2 gelang auswärts gegen Nordhorn 3 ein starkes 4,5:3,5. Zum Teil sehr überzeugende volle Punkte erspielten Gerd Wiechmann, Reent Dopychai, Jannes Gerdes und Rainer Kuhlmann. Remis erzielte Christian Kohlmann.
Die 3. Mannschaft in der Bezirksliga siegte 4:2 gegen Union Oldenburg 3. Gewinnen konnten hierbei Niklas Kuhlins und Paul Meier. Hendrik Ahlers, Sven Haase, Herms Huntemann und Hans-Joachim Schepker spielten Unentschieden.
Ein ebenso tolles 4:2 erreichte die 4. Mannschaft in der Bezirksklasse Süd-Ost gegen Hümmling 2. Siegreich waren Jesko Gerdes, Frank Gehre, Diminik Grundt und Uwe Engberts.
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