Tabellendritter Emden gegen Bad Zwischenahn ohne Chance
In der Verbandsliga gelingt dem Schwarzen Springer ein überzeugendes 5:3
Bad Zwischenahn
Beim Heimspiel gegen Emden gingen die Schachfreunde aus Bad Zwischenahn ganz beruhigt zu Werke. Der Klassenerhalt war so gut wie sicher, der Gegner derzeit an Tabellenplatz 3 und besser besetzt und bei diesem ging es auch noch um Aufstiegschancen. Was sollte da schon groß passieren? Zudem fehlte den Springern aus der Stammbesetzung die Nummer 1 und 7, die allerdings durch die beiden Topscorer Björn Neumann und Tom Peters aufgefüllt werden konnten.
Viel Spektakuläres tat sich in den ersten zwei Stunden nicht, wenn man von den drei schon erspielten Remisen absieht, die von Thomas Künzler, Björn Neumann und Reent Dopychai schnell erzielt wurden. Bei Thomas signalisierte der Gegner von Anfang an Remisabsichten trotz Anzugsvorteil. Auch wenn zu Beginn noch einige Versuche unternommen wurden, diesem Remis aus dem Wege zu gehen, so war es dann schlussendlich doch nicht mehr möglich und es ergab sich 3malige Zugwiederholung. Björn hatte alles gut für einen Sturmlauf gegen seinen Gegner vorbereitet. Dieser verstand es jedoch, die Angriffsfiguren seines Gegners durch geschickte Tauschmanöver immer weiter zu reduzieren und konnte schließlich trotz Qualitätsverlust noch ein Remis erzwingen. Bei Reent Dopychai verpufften die gegenseitigen Angriffsversuche auch schnell zu einer ausgeglichenen Abschlussposition, in der man sich dann auch friedlich einigen konnte.
An den übrigen 5 Brettern war die Lage unklar, wenn auch mit einem leicht optischen Plus für die Zwischenahner. Carsten zur Brügge hatte für eine aussichtsreiche Angriffsposition in einer Russischen Verteidigung einen Bauern geopfert. Tom Peters gelang ein stabiler und flexibler Aufbau mit seiner Sizilianischen Verteidigung, Bruno Freesemann wurde durch seinen Gegner völlig das Feld in der Modernen Verteidigung überlassen. Dies nutzte der für seine Vorliebe für komplizierte und verwickelte Positionen bekannte Spieler auch gleich zu einem Sturmlauf mit 4 Bauern, gestützt durch entsprechende Figuren in der Verteidigung. Hier würde sich noch zeigen müssen, ob die dadurch löchrige Königsstellung dem Gegner noch Chancen auf Gegenspiel eröffnen würde. Björn-Ole spielte einen soliden Franzosen, bei dem die weitere Entwicklung noch gänzlich unklar war, allerdings konnte man als Zuschauer schon erahnen, dass alles auf einen harten Kampf in der Zeitnotphase herauslaufen würde. Bei Martin Wichelmann sah es insgesamt am Überzeugendsten aus, da der Gegner eine völlig konfuse Figurenaufstellung gewählt und in Martins Angriff hineinrochiert hatte.
Nach den 3 Remisen sorgte Carsten für den ersten Paukenschlag. Der Gegner hatte sich zur Entblößung seines Königs hinreißen lassen und wurde innerhalb weniger Züge von Carsten mit Matt oder Damenverlust bestraft, was zur sofortigen Aufgabe führte. Der zweite Paukenschlag erfolgte durch Tom, der seinen Gegner mittlerweile schwindelig spielen, in die Königsstellung eindringen und mattsetzen konnte. Somit führten die Schachfreunde aus Zwischenahn schon komfortabel mit 3,5:1,5 bei noch verbleibenden aussichtsreichen Positionen. Für den frühzeitigen Mannschaftsgewinn sorgte dann schließlich Bruno, der seinen Gegner restlos einschnüren konnte und am Ende nur noch die hängenden Bauern einsammeln brauchte. Am Ende übersah der Gegner dann auch noch eine 2zügige Mattkombination, welche die Partie natürlich sofort zu unseren Gunsten entschied.
Leider boten sich Martin so viele Erfolg versprechende Angriffsfortsetzungen, dass er darüber völlig den Faden verlor, den Gegner aus der Umklammerung herauslassen musste und schließlich noch verlor, da er einen Figurenverlust durch eine Springergabel übersah. Nach der prophezeiten Zeitnotschlacht einigte man sich bei Björn-Ole auf Remis zum Endstand von 5:3 für Bad Zwischenahn.
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